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Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Titel: Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman
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Schwierigkeiten«, sagte B’Elanna.
    Kims Augen glitten zur Seite, aber er drehte nicht den Kopf.
    Dünne Falten bildeten sich in seiner Stirn.
    Die übrigen Gefangenen übten keine derartige
    Zurückhaltung. Sie ließen Teller und Löffel sinken,
    beobachteten das Geschehen mit großem Interesse.
    Das Interesse des Publikums nahm sogar noch zu, als
    Einauge vor Kim stehenblieb.
    »Du«, wandte er sich an den Menschen. Seine Stimme klang erstaunlich dünn und durchdringend, als seien irgendwann seine Stimmbänder beschädigt worden. »Kazon-Freund.«
    Kim reagierte nicht darauf, erweckte den Eindruck, die Präsenz des großen Fremden überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen. Er blickte auch weiterhin auf seinen Teller hinab, füllte erneut den Löffel und schob ihn sich in den Mund.
    »Hast du nicht verstanden?« fragte Einauge.
    Kim blieb ganz ruhig, im Gegensatz zu B’Elanna, die spürte, wie es in ihr zu brodeln begann. Die Klingonin in ihr mochte keine Beleidigungen, ob sie ihr selbst galten oder einem Freund. Und sie fand noch weitaus weniger Gefallen an ihnen, wenn die Androhung von Gewalt damit einherging.
    »Ich habe dich Kazon-Freund genannt«, sagte Einauge.
    Eigentlich ging es gar nicht darum, was er gesagt hatte – das Wie spielte eine wichtigere Rolle. Der Spott in seiner Stimme war unüberhörbar.
    Ein Spott, der das Feuer des Zorns in B’Elanna schürte.
    Wie eigenständige Wesen ballten sich ihre Hände zu Fäusten.
    Die Chefingenieurin versuchte, sich unter Kontrolle zu halten und erst dann aktiv zu werden, wenn Kim in Gefahr geriet.
    Der Fähnrich sah nicht zu dem Fremden auf, als er sagte:
    »Ich mag die Kazon ebensowenig wie Sie. Es war reiner Zufall, daß wir zusammen mit ihnen in Gefangenschaft gerieten. Wir…«
    Einauge bückte sich plötzlich, packte Kim am Kragen und hob ihn mühelos hoch. Dem Fähnrich fiel der Teller aus der Hand.
    »Glaubst du, mir etwas vormachen zu können?« knurrte der Fremde. »Ich lasse mich von dir nicht belügen. Die Kazon habe meine Heimatwelt überfallen und meine Nestlinge umgebracht. Wer soll dafür büßen, hm?«
    Kim unternahm nichts, um sich zu verteidigen. Vielleicht glaubte er, sich auf diese Weise aus der Affäre ziehen zu können. Möglicherweise hoffte er, daß Einauge seine Wut nicht an ihm ausließ, wenn er einfach schwieg.
    B’Elanna bezweifelte es. Sie dachte nicht an die
    Konsequenzen, nur an die Kim drohende Gefahr, als sie aufsprang und die Faust mit aller Kraft in Einauges Mund rammte.
    Der Fremde taumelte zurück und ließ Kim los, der sofort zurückwich und neben Torres stehenblieb.
    »Das hätten Sie nicht tun sollen«, sagte er. »Ich wäre mit der Situation fertig geworden.«
    »Von wegen«, erwiderte B’Elanna.
    Einauge erholte sich von Schmerz und Überraschung, zischte und wischte sich den Mund ab. Blut klebte an seinen Fingern.
    »Das werdet ihr noch bereuen.« Ein zorniges Grinsen
    verwandelte sein Gesicht in eine Grimasse. »Oh, es wird euch sehr leid tun.«
    Er winkte, und seine Geste galt den Gefangenen weiter hinten. Zwei von ihnen standen auf und erwiesen sich ebenfalls als recht groß. Der eine hatte ein verhärmtes Gesicht und Hörner wie ein Widder – er rieb sich voller Vorfreude die Hände. Der andere, ein Bursche mit ledriger Haut und gelben Facettenaugen, schlug sich mit der Faust in die gewölbte Hand.
    B’Elannas Puls raste, und das Blut in ihren Adern
    verwandelte sich in Feuer. In klingonisches Feuer.
    Im Lauf der Jahre hatte sie gelernt, ihre Kampflust unter Kontrolle zu halten und zu kanalisieren, sie für nützliche Zwecke zu verwenden. Derzeit schien das Nützlichste darin zu bestehen, dem Gegner die Kehle zu zerfetzen – um ihm keine Gelegenheit zu geben, ihr Leben auszulöschen.
    Einerseits bedauerte es B’Elanna, daß es zu einer solchen Auseinandersetzung kommen mußte, aber andererseits wußte sie auch, daß es von Anfang an darauf hinausgelaufen war.
    Kim und sie hatten hier keine Freunde, nur sich selbst. Und man hielt sie für Freunde der Kazon – das allein genügte, um Sündenböcke aus ihnen zu machen.
    Dieses Jahr dauerte der Tag der Ehre länger als sonst…
    »Ich übernehme die beiden auf der rechten Seite«, sagte Kim und ging in Kampfstellung – vermutlich besann er sich jetzt auf seine Ausbildung an der Starfleet-Akademie.
    B’Elanna schnitt eine Grimasse. »Übernehmen Sie soviel, wie Sie verkraften können. Und überlassen Sie den Rest mir.«
    Dann waren die Gegner heran, und es

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