Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
kam noch
schlimmer: Er mußte damit rechnen, schon bald von
feindlichen Schiffen verfolgt zu werden.
Ganz zu schweigen von Strahlungsfieber, halb betäubten Reflexen und einem bohrenden Stechen in den Knochen. Seine Hände schmerzten, als er Schaltelemente betätigte.
Er wurde mit einem weiteren Problem konfrontiert: Die Kontrollen unterschieden sich natürlich von denen an Bord eines Starfleet-Shuttles, was für ihn bedeutete, daß er sich nicht allein auf seinen Instinkt verlassen konnte. Er mußte immer wachsam bleiben, um die Kollision mit einem der Felsbrocken im All zu verhindern.
Wenigstens befand sich der Ortungsmonitor auch hier auf der rechten Seite, wo er ihn erwartete. Und den Sensoren schien eine ähnliche Funktionsweise zugrunde zu liegen, denn die Asteroiden wurden als weiße Punkt dargestellt.
Aber in diesem Fall handelte es sich nicht um ein Holodeck-Programm, sondern um die Realität. Wenn dem Fähnrich ein Fehler unterlief, konnte die Sache nicht mit einem Reset in Ordnung gebracht werden. Dann waren sie erledigt, tot.
Kim blickte auf den Monitor und schauderte nicht nur wegen des Fiebers. Im Asteroidengürtel gab es keine klar erkennbare Flugschneise. Selbst bei Impulsgeschwindigkeit mußte es sehr schwer sein, Kollisionen zu vermeiden.
Eine Hand schloß sich um seine Schulter, und er brauchte nicht den Kopf zu drehen, um festzustellen, daß sie B’Elanna gehörte. »Wie sieht’s aus, Starfleet?«
»Bestens«, erwiderte Kim mit gespielter Zuversicht. Er schluckte. »Ein Kinderspiel.«
Er hatte das letzte Worte gerade ausgesprochen, als einige blauweiße Energieblitze vorbeirasten, weiter vorn einen Asteroiden trafen und einen Teil von ihm explodieren ließen.
Die Entladungen hatten das Transportschiff nur um wenige Meter verfehlt.
Kim schaltete den Monitor kurz auf Hecksicht um und sah, woher die Strahlen kamen – die anderen Transporter hatten mit der Verfolgung begonnen und wollten die Gefangenen ganz offensichtlich nicht entkommen lassen.
Janeway beugte sich im Kommandosessel vor und
beobachtete die Flugmanöver der kleinen Schiffe im
Asteroidenschwarm mit mehr als nur beiläufigem Interesse.
Sie schienen entkommen, von der Station fliehen zu wollen.
Nein, nicht alle, begriff Janeway. Zwei von ihnen. Und die anderen nahmen die Verfolgung auf.
Es gleißte, und dann noch einmal. Die Transporter feuerten aufeinander.
»Was ist da los?« fragte die Kommandantin und hoffte, daß einer der Brückenoffiziere ihre Frage beantworten konnte.
Tuvok meldete sich als erster zu Wort, aber selbst er konnte ihr nur Offensichtliches anbieten. »Offenbar beobachten wir eine Auseinandersetzung.«
Vielleicht handelte es sich um einen Streit zwischen Angehörigen des Stationspersonal – um einen Streit, der nun in direkte Gewalt ausartete. Aber Janeway spürte, daß etwas anderes dahintersteckte, etwas in der Art eines Ausbruchs.
»Es ist Harry!« entfuhr es Paris.
Janeway wechselte einen Blick mit Chakotay. »Wie kommen Sie darauf?« fragte sie den Piloten.
Paris deutete zum Hauptschirm. Das Projektionsfeld zeigte mehrere Transportschiffe, die durch den Asteroidengürtel flogen und dabei immer wieder den Kurs änderten. Ein Schiff hatte einen kleinen Vorsprung und wich mehreren
Energiestrahlen aus.
»Sehen Sie nur!« sagte Paris, als sei das Geschehen Beweis genug. »Es ist Harry, verdammt! Wir haben solche Manöver auf dem Holodeck geübt!«
Captain Janeway hob den Blick und sah den Konflikt im Asteroidengürtel aus einer neuen Perspektive. Es war nicht irgendein
Ausbruch, nicht irgendein
Fluchtversuch.
Möglicherweise befand sich Kim an Bord, und vielleicht auch B’Elanna.
»Entfernung zwei Millionen Kilometer«, meldete Chakotay.
»Gehe auf Impulsgeschwindigkeit«, fügte Paris hinzu. Mit geübtem Geschick huschten seine Finger über die Kontrollen.
»Kurs zwei drei zwei Komma acht.«
Im Asteroidengürtel blitzte es erneut, aber auch diesmal gelang es dem fliehenden Transporter, der destruktiven Energie auszuweichen.
Janeway schloß die Hände um die Armlehnen des
Kommandosessels. Na los, dachte sie, als könnte sie die Voyager mit diesen Worten antreiben. Sie wollte nicht den ganzen weiten Weg zurückgelegt haben, um jetzt beobachten zu müssen, wie die beiden vermißten Offiziere starben.
Einer der Verfolger feuerte erneut, und ein Blitz raste durchs All. Kim riß den Transporter nach Steuerbord, und wieder traf der Energiestrahl einen Asteroiden, verdampfte einen
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