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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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zuckte die Achseln. »Aber es war alles in Ordnung.«
    »Wahrscheinlich hat sie irgendein Tier gehört.«
    Rick nickte. »Kam sie dir irgendwie überdreht vor, als du sie bei Norman’s gesehen hast?«
    Chase schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht.«
    »Gut.«
    »Wo wir gerade vom Essen sprechen …« Chase erhob sich.
    »Hab ich doch gar nicht.«
    »Dann tu ich’s jetzt. Bist du fertig? Können wir zu Mom rübergehen?«
    Ricks knurrender Magen bekundete sein Einverständnis.
    »Gute Idee. Dann komm.«
    »Rick, warte einen Moment.« Felicia, die in der Einsatzzentrale Dienst tat, kam in den Raum. »Auf der Route 10 Richtung Stadt ist eine Frau mit dem Auto liegen geblieben. Phillips ist ein bisschen zu spät gekommen. Kannst du das übernehmen, während er in seine Schicht eingewiesen wird?«
    Rick nickte. »Warum nicht?« Dann brauchte er sich wenigstens nicht sofort den bohrenden Fragen seiner Mutter zu stellen. Er wandte sich an seinen Bruder. »Sag Mom, es tut mir Leid, ich komme nach, so schnell es geht.«
    »Ich werde ihr nicht verraten, wie erleichtert du anscheinend über eine kleine Galgenfrist bist«, erwiderte Chase trocken. »Aber wenn sie eine Frau für dich eingeladen hat und ich das ausbaden muss, kannst du was erleben.«
    Felicia ging zu ihm hinüber. Selbst in ihrer blauen Uniform wirkte sie noch ungemein anziehend. »Ich hab in fünf Minuten Dienstschluss. Wenn du mich zu deiner Mutter mitnimmst, bewahre ich dich davor, von fremden Frauen mit Haut und Haaren gefressen zu werden.« Die Wimpern über den haselnussbraunen Augen flatterten einladend.
    Rick verfolgte die Szene belustigt. Felicia hatte ein gutes Herz und eine noch bessere Figur; unter der engen Uniform zeichneten sich knackige Kurven ab.
    »Was hältst du davon?«, fragte sie Chase.
    Der grinste und legte Felicia einen Arm um die Schulter. Seine Finger schwebten bedenklich nah über den Kurven, die Rick gerade bewundert hatte.
    »Du weißt doch, dass ich dich nicht mit nach Hause nehmen kann, Süße. Es würde sofort Gerede geben, und morgen wären wir auf der Titelseite der Gazette. « Chase meinte die Zeitung, für die er arbeitete.
    Felicia stieß einen übertriebenen Seufzer aus. »Du hast Recht. Ein Abend mit dem ältesten Chandler, und mein Ruf wäre ruiniert.« Sie schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. »Wo hatte ich bloß meinen Verstand gelassen?« Lachend strich sie ihre Bluse glatt. »Außerdem bin ich schon verabredet. Dann überlassen wir Rick jetzt am besten der Dame mit der Autopanne. Man sieht sich, Chase.«
    »Mach’s gut«, erwiderte Chase, dann wandte er sich an Rick. »Und du siehst zu, dass du so schnell wie möglich bei Mom auf der Matte stehst.«
    Rick schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, ich bin sicher, Mom betrachtet ihr Haus als neutrales Gebiet. Sie würde nie versuchen, dich in eine Falle zu locken, wenn sie direkt daneben sitzt und die Folgen zu spüren bekommt.«
    »Bei Mom muss man auf alles gefasst sein, fürchte ich«, meinte Chase düster.
     
    Rick gab seinem Bruder nachträglich Recht, als ihm zehn Minuten später klar wurde, dass er erneut auf dem Weg war, eine Frau aus einer misslichen Situation zu befreien. Aufgrund früherer Erfahrungen bezweifelte er, dass es sich um einen echten Notfall handelte. Wahrscheinlich hatte seine Mutter wieder die Hände im Spiel.
    Trotz seines aufkeimenden Ärgers musste er zugeben, dass ihn der offenkundige Mangel an Kreativität enttäuschte. Bislang waren die Versuche, Officer Rick Chandlers Aufmerksamkeit zu erregen, wenigstens ausgesprochen erfinderisch gewesen. Aber ein leerer Tank, wenn dem denn wirklich so war, stand ganz unten auf seiner Originalitätsskala.
    Er fuhr zum Stadtrand, stieg aus und ging auf das feuerwehrrote Auto zu, dessen Fahrerin auf Hilfe wartete. Als er näher kam, sah er ein Stück gekräuselter weißer Spitze über der Tür hängen, bei dem es sich nur um einen Brautschleier handeln konnte. Erst ein Vamp, nun eine Braut. Das Kleid untermauerte seinen Verdacht, dass es sich hier um ein abgekartetes Spiel handelte. Bräute fielen in Yorkshire Falls nicht einfach so vom Himmel, und heute fand in der Stadt keine Hochzeit statt. Der nächste Kostümverleih befand sich in der Nachbarstadt Harrington, und Rick hegte den Verdacht, dass die Frau dort kurz Halt gemacht hatte.
    Scheinbar verfügte sie über eine größere Erfindungsgabe, als er ihr zugetraut hatte, aber sie hatte ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Rick Chandler war stets bereit,

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