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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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anstellen sollte. Er kniff die Augen zusammen und schoss die Gummifletsche ab. Sie traf ihr Ziel, ein zerfetztes Zeitschriftenfoto eines dümmlich grinsenden Brautpaares, das an der schmuddeligen beigefarbenen Wand hing. »Voll ins Schwarze!«
    »Lass das bloß nicht Mom sehen.«
    Rick drehte sich um, als sein älterer Bruder Chase auf ihn zukam und sich auf der Kante seines Schreibtisches niederließ.
    Chase lachte, aber Rick konnte die Bemerkung nicht witzig finden. Rainas Zielstrebigkeit brach alle Rekorde. Noch nicht einmal ihr schwaches Herz konnte sie dazu bewegen, einen Gang zurückzuschalten. Es reichte ihr nicht, dass sie ihren jüngsten Sohn Roman bereits verheiratet hatte, nein, in ihrer Besessenheit, endlich Enkel zu haben, hatte sie nun Rick ins Visier genommen.
    Chase war der ewige Junggeselle. Er hatte Raina geholfen, nach dem Tod ihres Vaters vor zwanzig Jahren seine jüngeren Geschwister großzuziehen. Nachdem er seine familiären Pflichten erfüllt hatte, war er von den Verkupplungsversuchen seiner Mutter weitgehend verschont geblieben – bislang jedenfalls.
    »Man sollte doch meinen, Mom wäre mit ihrem wieder erwachten Liebesleben so ausgelastet, dass ihr keine Zeit mehr bleibt, sich auch noch um meines zu kümmern«, meinte Rick.
    Nach jahrelanger Witwenschaft hatte seine Mutter wieder begonnen, mit Männern auszugehen. Ein komischer Ausdruck für eine Frau ihres Alters, dachte Rick. Doch genau das tat sie, sie ging regelmäßig mit Dr. Eric Fallon aus. Dass sie lange Zeit so zurückgezogen gelebt hatte, hatte ihren drei Söhnen große Sorgen gemacht, und Rick war überglücklich darüber, dass es wieder einen Mann in ihrem Leben gab.
    Chase zuckte die Achseln. »Mom ist nie zu beschäftigt, um ihre Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken. Schau dir doch an, was sie im Moment alles unter einen Hut bringt – den guten Doktor, die verzweifelten Bemühungen, Roman und Charlotte dazu zu bringen, ein Kind zu bekommen …«, - er sprach von ihrem jüngsten Bruder und seiner Frau – »… und dann versucht sie noch, dein Liebesleben für dich zu organisieren.« Er griff nach einem Bleistift und drehte ihn zwischen den Handflächen.
    Rick rollte mit den Schultern, um die Verspannung zu lösen, die ihm das stundenlange Sitzen im Streifenwagen beschert hatte. In ihrer kleinen Stadt legte man wenig Wert auf Hierarchie, und niemand blieb vom Schichtdienst verschont. »Wenigstens hält Eric sie auf Trab«, meinte Chase.
    »Aber nicht genug. Vielleicht solltest du ihr einen Job anbieten.«
    »Als was denn?« Chase’ Stimme verriet seinen Schrecken.
    »Als Klatschkolumnistin wäre sie unschlagbar«, grinste Rick und entlockte seinem Bruder endlich auch ein Lächeln.
    Aber Chase wurde rasch wieder ernst. »Ich werde mich hüten, sie bei meiner Zeitung unterzubringen, dann hat sie nämlich nichts Eiligeres zu tun, als sich auch noch in mein Privatleben einzumischen.«
    »Was für ein Privatleben?«, erkundigte sich Rick grinsend. Chase war, was seine persönlichen Angelegenheiten betraf, immer so gottverdammt verschwiegen, dass Rick es sich diesbezügliche Fragen nie verkneifen konnte.
    Chase schüttelte nur den Kopf. »Es gibt vieles, was du nicht weißt.« Ein schiefes Lächeln spielte um seine Lippen, als er die Arme vor der Brust verschränkte. »Für einen Cop bist du manchmal ziemlich schwer von Begriff.«
    »Weil du so verschlossen bist wie eine Auster.«
    »Korrekt.« Chase nickte. Seine blauen Augen glitzerten zufrieden. »Ich lege Wert auf meine Privatsphäre, deswegen ist es mir auch ganz recht, wenn Mom ihre gesamte Energie auf dich richtet.«
    »Herzlichen Dank.« Bei der Erwähnung von Raina musste Rick an seinen letzten Einsatz denken. »Hast du Lisa Burton in der letzten Zeit mal gesehen?«, fragte er seinen Bruder.
    »Heute Morgen bei Norman’s, sie hat da gefrühstückt. Wieso?«
    Rick zuckte die Achseln. »Fiel mir nur gerade so ein. Heute Nachmittag bin ich zu ihrem Haus gerufen worden. War aber nur falscher Alarm.«
    Chase spitzte die Ohren. Scheinbar war sein Journalisteninstinkt geweckt. »Was für ein falscher Alarm?«
    »Das Übliche.« Er brauchte Chase nicht zu verraten, dass die Lehrerin neuerdings auf S&M zu stehen schien. Vermutlich war ihr das Ganze peinlich genug, und Rick war nicht der Typ, der solche Sachen weitertratschte. Chase hatte ihm beigebracht, Frauen zu respektieren, ob sie es nun verdienten oder nicht. »Verdächtige Geräusche draußen vor dem Haus.« Er

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