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Der Tag der zuckersueßen Rache

Der Tag der zuckersueßen Rache

Titel: Der Tag der zuckersueßen Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Moriarty
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anfertigt. Mr Thompson: Sie tippt wirklich schnell, nicht wahr? Richter Anderson: Sie tippt wie der Wind! Emily: So schnell ist sie nun auch wieder nicht. Mr Thompson: Ist sie doch. Schau sie doch an. [Stille, während die Leute auf der Bühne Bindy Mackenzie beobachten, die tippt wie der Wind, wie eine Flutwelle, wie ein Taifun während sich Eltern und Schüler im Publikum leise miteinander unterhalten.] Richterin Koutchavalis [spricht wieder in das Mikrofon]: Wir werden beginnen, indem wir Mrs Lilydale bitten, dem Gericht ihre Argumente vorzutragen. [Etwas leiser, an Mr Thompson gewandt]: Wie läuft es bislang? Mr Thompson: Ausgezeichnet. [ Mrs Koutchavalis lächelt stolz.] Mrs Lilydale erhebt sich, hustet und sagt versuchsweise »Ähem « in das Mikrofon. Kleine Pause. Ein paar Schüler im Publikum beginnen zu klatschen und laute, ironische Kommentare von sich zu geben wie »Was für eine Rede« und »Ein ausgezeichnetes Argument, vor allem der zweite Punkt!« und »Gut gebrüllt, Lily«, wie um zu zeigen, dass die Rede bereits vorbei ist. Eltern runzeln die Stirn und machen »Schsch!«. Mrs Lilydale [die Schüler ignorierend]: Ich werde mich kurz fassen. Euer Ehren. [wendet sich an die beiden Richter und setzt eine Art Kleinmädchenstimme auf]: Euer Ehren, ich bin die Stufenleiterin der zehnten Klasse. Richterin Koutchavalis: Das ist uns bekannt. Mrs Lilydale [räuspert sich wieder]: Als solche habe ich die Verantwortung für das körperliche und emotionale Wohlbefinden sämtlicher Zehntklässler. Schüler im Publikum [mit betont ernster Stimme]: Vielen Dank, Mrs Lilydale. Mrs Lilydale [den Schüler ignorierend]: In der letzten Woche befand sich die schulische Bildung unserer Zehntklässler in ernsthafter Gefahr.
    [Schüler im Publikum brechen in spontanen Applaus aus, jubeln usw., vermutlich um ihr Gefallen an dieser Beeinträchtigung ihrer Bildung kundzutun; Eltern zischen, um sie zum Schweigen zu bringen.] Mrs Lilydale [über die Jubelrufe hinweg]: Es ist von entscheidender Bedeutung für das Wohlergehen unserer Schulen, dass die Per sonen, die hinter diesen Angriffen stecken, gefasst werden. Wir haben einen Zeugen, der die drei Mädchen dabei beobachtet hat, wie sie in der Brookfield High ein Klassenzimmer beschädigten. Dieselben drei Mädchen waren an dem fraglichen Nachmittag nicht in ihrem Mathematikunterricht. Dennoch weigern sich die Schülerinnen zu gestehen. Was sollen wir nun glauben? Sind sie schuldig oder nicht? Eine Möglichkeit das herauszufinden besteht darin, ihre persönlichen Papiere durchzusehen – wenn darin nichts von den Angriffen auf die Brookfield erwähnt wird, be stehen tatsächlich berechtigte Zweifel an ihrer Schuld! Wenn sie jedoch erwähnt werden, dann ist die Sache klar. Die Mädchen weigern sich, uns ihre Papiere lesen zu lassen. Das macht es nur noch wahrscheinlicher, dass sie schuldig sind, und gibt uns noch mehr Grund dazu, Einsicht in ihre Unterlagen zu verlangen. [Sie hält beide Hände in die Höhe und schaut sich im Publikum um, als warte sie auf Beifall. Schweigen; einige Eltern nicken.] Richterin Koutchavalis: Nun, vielen Dank, Mrs Lilydale. Haben Sie noch etwas dazu zu sagen, Mr Anderson, Verzeihung, Richter Anderson? Richter Anderson: Als stellvertretender Schulleiter der Brookfield Highschool habe ich selbstverständlich großes Interesse daran, die Schuldigen aufzuspüren. Aber Mrs Lilyfield, was sagen Sie zum Recht der Mädchen auf Schutz ihrer Privatsphäre? Mrs Lilydale: Es heißt »dale«, nicht »field«. Lilydale. [Richter Ander son neigt den Kopf zur Seite, als fände er Mrs Lilydale ein wenig merk würdig. Sie fährt fort]: Sicherlich haben die Mädchen ein Recht auf Privatsphäre. Aber in einer derartig gefährlichen Situation, wie wir sie zurzeit erleben, sollte die Sicherheit beider Schulen Vor rang vor der Privatsphäre der drei Schülerinnen haben, zumin dest was das Geschreibsel in diesen Heften betrifft. Richterin Koutchavalis: Vielen Dank, Mrs Lilydale. Sie dürfen sich setzen. Ich bin sicher, dass die hier Anwesenden über Ihre Worte gründlich nachdenken werden. [Sie schaut zum Publikum, wo eini ge Leute leicht mit den Schultern zucken. Andere runzeln die Stirn. Jemand seufzt laut. Ein Schniefen kommt aus den Reihen. Ein einzelnes Husten. Jemand sagt »Au« und ein anderer, anderswo, flüstert, er sei sehr hungrig. Eine weitere Stimme bietet einen Kaugummi an. Die ers te Stimme sagt: »Das nützt auch nichts.« Eine dritte Stimme sagt, da krabble

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