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Der Tag der zuckersueßen Rache

Der Tag der zuckersueßen Rache

Titel: Der Tag der zuckersueßen Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Moriarty
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etwas ein, was Ihr mit eurer Freundin machen könnt. Eine merkwürdige Situation und ich beneide Euch nicht und ich denke, wir sollten ein neues »Date mit einem Mädchen« vereinbaren und uns mal persönlich darüber unterhalten.
    Bis dann
Charlie
     
     
    Liebe Lydia,
Du solltest mir wirklich mehr vertrauen. Letztes Schuljahr haben wir doch herausgefunden, dass wir uns gegenseitig trauen kön nen, falls Du Dich noch erinnerst, und die ersten Schritte unternommen, um das perfekte Team zu werden. Jetzt kannst Du mir den Ball ruhig zuspielen, in dem sicheren Wissen, dass ich auf jeden Fall ein Tor erzielen werde. Oder dass ich zumindest mein Bestes gebe. Es gibt niemand an unserer Schule, der Matthew Dunlop heißt, Lyd. Ich finde auch, dass es nicht normal ist, jemandem zu schreiben, der nicht existiert. Aber da Du mir erzählt hast, dass deine Freundin letztes Jahr ihren Vater verloren hat, habe ich mich gefragt: Ist das wirklich so unnormal? Denn wenn mein alter Herr ins Gras beißen würde, würde ich völlig durchdrehen. Ich würde den ganzen Tag nur noch auf dem Sofa sitzen und Fußball schauen und dabei den Sessel anstarren, auf dem mein Dad immer sitzt, und ich würde seine Stimme hören, wie er den Schiri anbrüllt, sich endlich einen anderen Job zu suchen. Und ich würde einfach durchdrehen. Nach allem, was Du über Cass erzählt hast, kann es da nicht sein, dass sie vielleicht noch nicht drüber weg ist? Ein Jahr ist nicht lang. Außerdem habt Ihr beide, Du und Em, Brieffreunde an der
Brookfield, die Ihr nett findet (tut mir leid, wenn ich jetzt einfach
mal davon ausgehe), während es mit Cassies Brieffreund vielleicht nicht so geklappt hat? Vielleicht fühlt sie sich einsam und
musste deshalb einen neuen Brieffreund für sich erfinden.
Ich weiß es nicht, ich kenne sie ja nicht.
Du hast mir Deine Freundinnen noch gar nicht vorgestellt, Lyd.
Du hast Dich auch selbst noch gar nicht vorgestellt, so gesehen.
Was auch passiert, ich finde, Du bist verdammt schlau, und ich
glaube, Dir wird bestimmt etwas einfallen.
Obwohl ich sagen muss, dass Du ruhig erlauben könntest, dass
ich Dir helfe, und zwar ganz aus der Nähe und höchstpersönlich.
    Seb
     
     
    Liebe Cassie, weißt Du, letzte Nacht habe ich Deinen Namen in den Sternen
gesehen. Es ist mitten in der Nacht und ich kann nicht schlafen,
ich träume ständig nur meine Trompetenträume und ich stehe
auf und öffne die Vorhänge und schaue hinaus in eine Nacht voller Sterne und weißt Du, was ich sah?
Deinen Namen.
Es war, als hätten sich die Sterne zusammengetan und Deinen
Namen für mich in den Himmel geschrieben.
Es war wie ein Zeichen. Du bist ein ganz besonderes Mädchen,
Cassie. Das kann ich an Deiner schrägen Schrift erkennen, daran,
wie Du das Doppel-S in Deinem Namen zusammenfügst. Die
Sterne hatten Probleme mit diesem Doppel-S, aber Du hast sie
zum Schweben gebracht wie Sand im Wüstenwind.
    Bis heute Nachmittag
Matthew

Lydia

    Bitte sehr! Wir haben nun ein paar Seiten freigelassen, damit Sie in Ich-Form und im Präsens ein wichtiges Ereignis aus Ihrem Leben beschreiben können. Denken Sie an Ihre Vergangenheit zurück. Ist Ihnen etwas eingefallen? Gut. Wann fand dieses Ereignis statt?
    Gestern.
    Großartig! Nun versetzen Sie sich bitte an den Ort dieses Ereignisses zurück und legen los ...
    Es ist Donnerstagnachmittag und die Glocke läutet zur nachmittäglichen Anwesenheitskontrolle. Es gießt schon den ganzen Tag in Strömen. Alle machen sich bereit, nach Hause zu gehen, und die Mädchen, die nach der letzten Stunde über den Sportplatz zur Aula rennen mussten, wringen sich das Wasser aus den Haaren. Die Jungs begutachten sie mit prüfenden Blicken. (Ihre Schuluniformen sind durchsichtig vom Regen.) Em und ich versuchen so zu tun, als ob wir uns freuen, weil Cass heute Abend ihren Brieffreund trifft. Wir haben ein völlig übertriebenes Lächeln aufgesetzt, das wir gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Em wagt einen vorsichtigen Versuch. »Was meinst du, wie er wohl aussieht?« »Keine Ahnung.« Cass kippt ihren Stuhl nach hinten, fällt fast um und richtet sich wieder auf. Em und ich grinsen sie an wie zwei schwachsinnige Idioten und sie neigt den Kopf zur Seite, als wolle sie sich vergewissern, dass mit uns alles o.k. ist. Wir lungern ein paar Minuten lang oben auf der Empore herum, um zu sehen, was sie wohl tun wird. »Wo triffst du ihn?«, frage ich. »Das geht dich nichts an«, sagt sie. Wir haben vor, ihr heimlich

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