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Der Tag der zuckersueßen Rache

Der Tag der zuckersueßen Rache

Titel: Der Tag der zuckersueßen Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Moriarty
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Treffpunktkoordinaten:
Halb fünf, nächsten Donnerstag – am dritten Tor, von der Pennant Hills Road aus gesehen – beim vierten Eukalyptusbaum (andere Bäume gibt es im Wäldchen sowieso nicht).
Von dieser Seite aus sei alles verziehen, was beim letzten Mal
schieflief. Ich hoffe, das gilt auch für die andere Seite. Und ich
kann es wieder einmal kaum erwarten, Dich zu sehen.
    Dein Matthew Dunlop

Briefe von der Ashbury High

    Lieber Charlie,
also, hier hat es eine seltsame und möglicherweise katastropho bische Entwicklung gegeben. Ich will gleich zur Sache kommen, und die ist: Wir glauben, dass Cassie verrückt geworden ist. O.k., Du weißt doch, dass ich nach einem Jungen von Deiner Schule namens »Matthew Dunlop« gefragt hatte? Und Du sagtest, Du würdest ihn nicht kennen. Damals dachte ich nur: »Offenbar passt Charlie im Unterricht nicht richtig auf. Dieser Matthew Dunlop muss in seiner Englischklasse sein und Charlie ist es gar nicht aufgefallen. An diesem Aspekt seiner Persönlichkeit sollte Charlie unbedingt noch arbeiten. An der Konzentration.« Aber dann schrieb Seb an Lydia, er kenne Matthew Dunlop AUCH nicht! Lyd und ich sahen uns an und dachten beide: WENN ES KEINEN MATTHEW DUNLOP GIBT, WEM SCHREIBT CASSIE DANN? Sofort stieg in uns beiden die geheime Angst auf, dass Cassie möglicherweise NIEMANDEM schreibt. Was bedeuten würde: a) Sie tut so, als würde sie jemandem schreiben, um Lyd und mich zu täuschen, oder b) sie schreibt an einen imaginativen Niemand und denkt, dass dieser Niemand wirklich existiert. Lyd und ich haben mit grimmiger Miene entschieden, dass nur b) richtig sein kann, denn warum sollte sie a) tun? Soweit wir das beurteilen können, hat sie keinen Grund, uns zu täuschen, und es würde auch gar nicht zu ihr passen. Was denkst Du, was wir tun sollen? Wir haben keinen Schimmer. Unser erster Impuls war, schnurstracks zu Cass zu gehen und ihr folgende Frage zu stellen: »Was zum Teufel ist hier los?« Aber auf der anderen Seite haben wir Angst, dass ihr Geisteszustand vielleicht etwas labil ist und wir sie dadurch für immer in den Wahnsinn treiben. Wie wenn man jemand aufweckt, der schlafwandelt. Deshalb lassen wir dem Ganzen etwas Zeit. In der Zwischenzeit wollten wir Euch Jungs fragen, ob Ihr noch mal herumfragen und Euch TAUSENDPROZENTIG davon überzeugen könnt, dass niemand an Eurer Schule Matthew Dunlop heißt? Ihr könntet damit anfangen, indem Ihr ins Sekretariat einbrecht und die Schulakten durchsucht. Vielen herzlichen Dank.
    Mit besten Grüßen
Emily Thompson
     
     
    Hey Seb,
bist Du sicher, dass es bei Euch niemanden namens Matthew Dunlop gibt? Das verwirrt mich etwas, weil Cass ihm ständig schreibt. Und Briefe von ihm bekommt. Und jetzt sagt sie, dass sie ihn sogar treffen wird. Glaubst Du, es ist möglich, dass eine Person einen imaginären Brieffreund haben kann? Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht normal ist.
    Lydia
     
     
    Lieber Matthew,
alles klar, danke für die Treffpunktkoordinaten. Hoffentlich funktioniert es diesmal. Vielleicht können wir noch irgendwohin gehen und einen Kaffee trinken? Wir werden doch nicht lange im Wäldchen bleiben, oder? Es ist nämlich ganz schön kalt. Ich muss sagen, dass ich mich richtig freue, Dich kennenzuler nen, weil sich meine Freundinnen gerade ziemlich merkwürdig benehmen. Bis morgen Nachmittag.
    Cassie

Briefe von der Brookfield High

    Liebe Emily,
es war gar nicht nötig, ins Sekretariat einzubrechen, wie Du vor geschlagen hast, weil ich nämlich ein guter Bekannter der Schulsekretärin bin. Das kommt daher, dass ich tierisch oft im Sekretariat rumsitze und warte, bis unsere Rektorin Zeit für mich hat. Ich habe Dir doch davon erzählt, oder? Bestimmt habe ich das, damals, als ich Dir von der Sache mit der Gasexplosion erzählte und von dieser Tussi, der ich niemals vergeben werde, weil sie mich in betrügerischer Absicht glauben ließ, an meiner Schule gäbe es ein Gas-leck. Du erinnerst Dich sicher. Jedenfalls bat ich die Sekretärin, »Matthew Dunlop« in den Computer einzugeben, und da sie ein gutmütiger Mensch ist, prüfte sie noch alle möglichen Schreibweisen, die ihr und mir eingefallen sind, was so ziemlich die ganze Mathestunde über dauerte, sämtliche Variationen von Matthew, Mattie, Matt, Mathe usw. und Dunlop, Doneloghp, Dunhill, Dummkopf usw. Ohne Ergebnis.
    Ich werde jetzt aufhören, weil ich weiß, dass Du diese Info pronto haben willst. Viel Glück damit und ich hoffe, Euch Mädels fällt

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