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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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ich
hätte gerne eine Lektion.
»Bringen wir es hinter uns«, schlug Rubin vor und erklomm die Stufen im Laufschritt, dass der Rest Mühe
hatte, mit ihm Schritt zu halten – mit Ausnahme seiner
Klingen, die vorauseilten und die Türen aufrissen, um
sich zu vergewissern, dass nichts und niemand lauerte.
Hastig wurden Kerzen angezündet, viele Kerzen. Als Baron von Fader ächzend und stöhnend eintraf, war bereits
überall Licht.
Ringwald hatte die königliche Zimmerflucht noch nie
von innen gesehen. Der erste Raum war hoch, groß und
verfügte über mächtige Fenster, die auf einen Balkon hinausgingen. »Das Vorzimmer«, erklärte Calvert und ging
in die nächste Kammer voraus. »Der Ankleideraum …
und schließlich das königliche Schlafgemach.« Die Einrichtung und Ausstattung übertrafen bei weitem alles andere in der Schule – wie es einem König gebührte. »Wer schläft im Ankleideraum?«
»Für gewöhnlich ein Kammerdiener. Jetzt der Baron.« Argwöhnisch betrachtete Ringwald das königliche
Himmelbett. Irgendwie beunruhigte es ihn. Im mittleren Zimmer hatte er in einer Ecke eine Pritsche gesehen, die den Baron, selbst wenn er saß, nicht vollständig aufzunehmen vermochte. »Und wir drehen im Vorzimmer Däumchen?« Ob Calverts selbstgefälligem Lächeln runzelte er die Stirn. »Ich denke, der Ankleideraum sollte als Wachzimmer dienen, immerhin befindet es sich gleich neben dem Gemach unseres Mündels. Der Baron sollte
im Vorzimmer schlafen.«
»Nur zu. Du hast jetzt das Sagen – Sir Ringwald.« Calvert setzte ein herzlicheres Grinsen auf. »Ich gehe selbst
gern nach dem Regelbuch vor, aber Tancred wollte kein
Aufhebens.«
Da Ringwald kaum eine Woche lang ein Altgedienter
gewesen war, kannte er das Regelbuch nicht. Es fühlte
sich einfach richtig an und entsprang derselben Eingebung, die Raunzer draußen im Vorzimmer bei ihrem
Mündel bleiben ließ. Es war, als hätte man einen Stapel
Goldbarren zu bewachen. Die Entscheidungen treffen zu
müssen, fühlte sich weniger gut an – eher besorgniserregend.
Baron von Fader polterte riesig, übellaunig und betrunken herein. »Was ist denn hier los? Seine Königliche
Hoheit wünscht, zu Bett zu gehen. Genau wie ich.« Abermals schaute Ringwald zu dem Himmelbett. Es
beunruhigte ihn wirklich. »Herr, erklärt mir etwas über
diese Schattenherren. Können sie durch feste Mauern
gelangen?«
Der fettleibige Mann bedachte ihn mit einem mürrischen Blick. »Heute Nacht sind keine Schattenherren
hier, Junge.«
»Trotzdem muss ich es wissen.«
»Morgen ist Zeit für Unterricht, Junge. Heute Nacht ist
es Zeit fürs Bett. Und zwar jetzt gleich!«
»Je eher Ihr meine Fragen beantwortet, Herr, desto
früher kommt Ihr ins Bett.«
Der Ochsenfrosch blähte sich vor Zorn auf. »Bei Licht
können sie durch Wände gehen, Junge. Wenn es dunkel
ist, sind sie fest und gefährlich, bei Licht hingegen nur
Schatten und harmlos. Ist das denn zu schwierig zu begreifen?«
»Was ist, wenn auf einer Seite einer Mauer Licht ist
und auf der anderen Dunkelheit herrscht?«
Baron von Fader schüttelte den Kopf, als wollte er ihn
von Spinnweben befreien. Sein Doppelkinn wackelte dabei wie Pudding. »Sie können vom Licht in die Finsternis, nicht aber in die andere Richtung.«
»Worauf willst du hinaus?«, fragte Calvert mit gerunzelter Stirn.
»Dieses Bett«, erklärte Ringwald, »steht an der Wand.
Ich vermute, mein Mündel wird bei angezündeten Kerzen schlafen. Nein, ich bestehe darauf, dass Seine Hoheit
bei angezündeten Kerzen schläft. Folglich wird mein
Mündel trotz der warmen Nacht die Bettvorhänge schließen wollen. Mal angenommen, auf der anderen Seite dieser Mauer ist Licht. Dann könnten diese untoten Wesen
von jenem Raum« – von dem er annahm, dass es sich um ein weiteres Gästezimmer handelte – »unmittelbar ins
Bett gelangen.«
Calvin starrte ihn frostig an. »Versuchst du etwa, mir
meine Aufgabe zu erklären, Grünschnabel?«
»Nein, Sir Calvert, aber …«
»Doch, hast du gerade. Daran habe ich nie gedacht.
Der Orden hat das Regelbuch für diese widerlichen
Schattenherren noch nicht geschrieben. Ich kümmere
mich darum, dass deine Feststellung darin aufgenommen
wird. Was gedenkst du zu unternehmen?«
»Das Bett von der Wand wegschieben? Kerzen zwischen der Wand und dem Bett aufstellen?«
»Frag mich nicht, Ringwald. Frag überhaupt niemanden. Befiehl einfach! Du hast sieben Männer hier, die dir
gehorchen werden, und einen Baron, den du piesacken
kannst.«
»Was?«, begehrte

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