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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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sich bereits auf dem Wege nach England befände, was dieses Schreiben überflüssig machen würde.
    Selbstsüchtig, Johnnyboy, dachte ich.
    Es war außerordentlich selbstsüchtig von mir, dass ich mir wünschte, er möge sich auf einem eiskalten Schiff befinden, das ein gefährliches Wintermeer durchquerte, nur um mir ein wenig Briefeschreiben zu ersparen. Ja, dies war die einfachere Erklärung dafür.
    Die schwerwiegendere Wahrheit war, dass ich ihn wieder sehen wollte, sein liebes Gesicht vor mir sehen und seine Stimme hören wollte. So sehr ich es auch versuchte, so konnte ich doch keinen Fehler an diesem Wunsch entdecken, denn ich wusste, es wäre auch sein Wunsch.
    Wie bei jedem anderen unangenehmen Unterfangen war der schwierigste Teil der Anfang, und als dieser erst einmal geschafft war, war ich eher geneigt, die Aufgabe weiterzuführen, bis sie geschafft war. Ich begann stetig zu schreiben und füllte Seite um Seite mit einem Bericht der Vorkommnisse, die sich ereignet hatten, seit Elizabeth, Jericho und ich in England an Land gegangen waren. So vieles war geschehen, so viele Einzelheiten, Ereignisse und Gedanken bestürmten mich, dass ich mir auf einem Stück benutzten Papiers Notizen machen musste, um sicherzugehen, dass sie alle enthalten waren.
    Ich kratzte und kritzelte drauflos und hoffte, dass Vater in der Lage sei, meine Handschrift ohne größere Schwierigkeiten zu lesen. Mit großer Mühe gelang es mir, mir für die verworreneren Teile der Erzählung mehr Zeit zu nehmen, damit es dem Auge ebenso klar sei wie dem Verstand. Eine Erinnerung jagte die andere, als ich all dies niederschrieb, und nur gelegentlich nahm ich meine Umgebung wahr, indem ich dann und wann Schritte in der Halle außerhalb hörte, das Krachen der Kohle im Kamin oder den Wind vor dem Fenster, welcher sich seinen Weg hindurchzubahnen versuchte. Zweimal stand ich auf, um Kohle auf das Feuer zu legen, mehr, um mich zu strecken und darüber nachzudenken, was ich als Nächstes schreiben sollte, als aus dem Bedürfnis nach Wärme.
    Die Kerzen auf dem Schreibtisch brannten herunter, bis ich neue benötigte. Aber anstatt meine Aufgabe zu unterbrechen, indem ich neue bestellte oder auch nur die Vorhänge öffnete, um das vom Nachthimmel ausgestrahlte Licht hereinzulassen, stahl ich einfach Kerzen aus den Kerzenhaltern auf beiden Seiten des Kaminsimses, welche ich in die Kerzenhalter auf dem Tische steckte.
    Einige Teile des Briefes waren einfacher zu schreiben als andere. Es überraschte mich selbst, dass meine vergangene Liaison mit Clarinda sich dabei als das Einfachste von allem erwies. Ich hatte beschlossen, einfach davon zu berichten und keinerlei Entschuldigungen für meine oder ihre Taten hinzuzufügen. Vater war selbst ein Mann von Welt, der eine innig geliebte Herzensdame ebenso sein Eigen nannte wie eine ihm entfremdete Ehefrau; also hatte ich keine Zweifel daran, dass er die Bedürfnisse der Leidenschaft sehr wohl verstehen würde, wenn sie mich so fest in ihrem Griff hielten. Dennoch führte ich ihm meine Überraschung und mein Bedauern deutlich vor Augen, welche ich verspürt hatte, als ich erfuhr, dass Clarinda verheiratet war, und berichtete von meinem ernsthaften Vorsatz, eine Wiederholung dieses Umstandes mit anderen Damen zu vermeiden. Dann erzählte ich ihm, dass es einen sehr guten Grund gab, warum ich all dies über meine Begegnung mit ihr geschrieben hatte, und so ging es Wort für Wort, Seite um Seite weiter. Indem ich alles erzählte, was es über Clarindas nun durchkreuzte Pläne zu erzählen gab, führte ich ihn allmählich zu dem Thema Richard hin.
    Erneut war ich selbst überrascht, denn nun verließ mich die Leichtigkeit beim Schreiben. Es schien, als könne ich nicht sehr viel auf einmal über ihn zu Papier bringen. Jedes Mal, wenn ich es versuchte, schweiften meine Gedanken ab, und ich dachte träumerisch über eine glückliche Zukunft nach, anstatt einen handfesten Bericht von der glücklichen Gegenwart zu formulieren. Wie dieses Kind Besitz von meinem Herzen ergreifen und es in seinem Banne halten konnte – hatte mein Vater bei meiner Geburt so für mich empfunden? Aber er hatte vielleicht mehrere Monate gehabt, um sich auf dieses Ereignis vorzubereiten und sich an die Aussicht, einen weiteren Säugling im Hause zu haben, zu gewöhnen. Richard war eine völlige Überraschung gewesen, um es mit großer Untertreibung auszudrücken.
    Zumindest konnte ich vollkommen ehrlich sagen, und tat dies auch, dass es im

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