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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Wort WAHRHEIT auf dem Heft seines Schwertes bildete. »Einer der größten Männer, die ich je die Ehre hatte zu kennen. Meine Mutter starb, als ich noch klein war, und mein Vater – der Mann, den ich für meinen Vater hielt – war oft geschäftlich als Händler unterwegs. Zedd hat mich praktisch allein aufgezogen. Ich denke, von ihm habe ich mehr als von jedem anderen.«
    Zedd besaß die Gabe. Richard hatte die Gabe nicht nur von Darken Rahl geerbt, sondern auch von Zedd – von seiner Mutter Seite ebenso wie von der seines Vaters. Von beiden Abstammungslinien. Für Richard war es ein Trost zu wissen, daß die Gabe eines guten Menschen durch seine Adern floß, und nicht nur die von Darken Rahl.
    »Lebt er noch?«
    Richard wich dem Blick aus Drefans blauen Darken-Rahl-Augen aus. »Ich glaube, ja. Ich denke nicht, daß außer mir jemand das noch glaubt, aber ich schon. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn ich nicht daran glaube, ist er tatsächlich tot.«
    Drefan legte Richard eine Hand auf die Schulter. »Dann bewahre dir deinen Glauben, vielleicht hast du recht. Du hast Glück, daß du eine Familie hast. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe keine.«
    »Jetzt hast du eine, Drefan. Du hast wenigstens einen Bruder und schon bald eine Schwägerin.«
    »Danke, Richard. Das bedeutet mir sehr viel.«
    »Und was ist mit dir? Wie ich hörte, ist die Hälfte aller Frauen aus dem Palast hinter dir her. Hast du schon eine ins Auge gefaßt?«
    Drefan lächelte kühl. »Mädchen, weiter nichts. Mädchen, die zu wissen meinen, was sie wollen, und die sich von törichten Äußerlichkeiten beeinflussen lassen, die keinerlei Bedeutung haben. Ich sehe, wie sie alle auch dir schöne Augen machen. Manche Menschen fühlen sich von Macht angezogen. Menschen wie meine Mutter.«
    »Schöne Augen, mir! Das bildest du dir ein.«
    Drefan wurde ernst. »Kahlan ist wunderschön. Du kannst dich glücklich schätzen, eine Frau von einem solchen Wesen und mit einem so edlen Charakter zu haben. Einer solchen Frau begegnet man nur einmal im Leben, und auch nur dann, wenn die Guten Seelen einem wohlgesinnt sind.«
    »Ich weiß. Ich bin der glücklichste Mann der Welt.« Richards Blick ging ins Leere. Er dachte an die Prophezeiung und an das, was er in Kolos Tagebuch gelesen hatte. »Ohne sie wäre mein Leben nicht lebenswert.«
    Drefan lachte und gab Richard einen Klaps auf den Rücken. »Wärst du nicht mein Bruder, und ein guter noch dazu, ich würde sie dir ausspannen und sie für mich selber haben wollen. Wenn ich es mir recht überlege, nimm dich besser in acht, vielleicht überlege ich mir das sogar noch mal.«
    Richard schloß sich seinem Lächeln an. »Ich werde mich in acht nehmen.«
    Drefan zeigte warnend mit dem Zeigefinger auf Richard. »Behandle sie bloß gut.«
    »Ich wüßte gar nicht, was ich sonst tun sollte.« Richard erfaßte das kleine, schlichte Zimmer mit einer ausladenden Handbewegung und wechselte das Thema. »Wieso bist du noch hier? Wir können dir bessere Gemächer suchen als dieses.«
    Drefan ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. »Das ist das Gemach eines Königs verglichen mit meiner Unterkunft daheim. Wir leben einfach. Hier habe ich fast mehr Prunk, als ich ertragen kann.« Er runzelte die Stirn. »Nicht, welches Haus man hat, zählt. Das ist nicht das Glück. Was zählt, ist die Einstellung und wie man sich um seine Mitmenschen kümmert – was man tun kann, um jenen zu helfen, denen sonst niemand hilft.«
    Richard zog die Bänder an seinen Handgelenken zurecht. Darunter schwitzte seine Haut stets. »Da hast du recht, Drefan.«
    Es war ihm gar nicht aufgefallen, aber er hatte sich an seine Umgebung gewöhnt. Seit er Kernland verlassen hatte, hatte er viele prunkvolle Orte gesehen. Sein eigenes Zuhause, damals in Kernland, war nicht annähernd so ansehnlich wie dieses einfache Zimmer, dennoch war er dort glücklich gewesen. Er war glücklich gewesen, ein Waldführer zu sein.
    Aber wie Drefan sagte, mußte ein Mensch anderen helfen, denen auf keine andere Weise geholfen werden konnte. Er war dazu verdammt, Lord Rahl zu sein. Sein Ausgleich war Kahlan. Jetzt mußte er nur den Tempel der Winde finden, bevor alles verloren war.
    Wenigstens hatte er eine Frau, die er mehr liebte, als er je für möglich gehalten hätte. Und jetzt hatte er auch einen Bruder.
    »Drefan, weißt du, was Raug’Moss bedeutet?«
    »Ich habe gelernt, daß es altes Hoch-D’Haran ist und ›Göttlicher Wind‹ bedeutet.«
    »Sprichst

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