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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Abwechslung mal wieder eine Nacht durchschlafen.«
    Cara stand neben Kahlan, während diese verfolgte, wie Berdine und Raina sich mit großen Schritten entfernten und dabei ein kritisches Auge auf patrouillierende Soldaten warfen.
    »Ihr habt recht, was die Ruhe anbetrifft. Ihr braucht auch ein wenig Schlaf, Mutter Konfessor«, sagte Cara. »Ihr seht aus, als würdet Ihr Euch nicht wohl fühlen.«
    »Ich … ich will vorher noch nach Richard sehen. Ich kann besser schlafen, wenn ich weiß, daß mit ihm alles in Ordnung ist. Ich bleibe nur einen Augenblick.« Sie sah Cara fest entschlossen an, um sämtliche Absichten, sie zu begleiten, im Keim zu ersticken. »Warum legt Ihr Euch nicht auch etwas schlafen?«
    Cara verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Ich werde warten.«
    In Richards Zimmer war es dunkel, doch wie sich herausstellte, fiel genug Licht durch das Fenster herein, damit sie das Bett finden konnte. Kahlan lauschte auf seinen gleichmäßigen Atem.
    Sie wußte, wie sehr die Ereignisse der letzten Zeit ihm zugesetzt hatten.
    Sie empfand den gleichen Schmerz. Wie viele Familien litten in dieser Nacht an denselben Sorgen? Wieviel mehr würden in der nächsten und der übernächsten darunter leiden?
    Kahlan ließ sich vorsichtig auf der Bettkante nieder. Sie schob einen Arm unter seine Schultern und hob ihn behutsam hoch. Er murmelte im Schlaf leise ihren Namen, wachte aber nicht auf, als sie ihn ein Stück weit aufrichtete und ihn mit seinem ganzen Gewicht gegen sich lehnte. Kahlan griff hinter sich und nahm das Glas mit dem Schlaftrank, den Nadine zubereitet hatte. Sie hielt es ihm vor den Mund und neigte es, so daß der Trank seine Lippen benetzte. Er bewegte sich leicht und schluckte, als sie das Glas anhob.
    »Trink, Richard«, sprach sie leise auf ihn ein. Sie gab ihm einen Kuß auf die Stirn. »Trink, mein Liebster. Das wird dir helfen.«
    Nach jedem Schluck kippte sie das Glas ein wenig mehr und zwang ihn dadurch weiterzutrinken. Als er das meiste getrunken hatte, stellte sie es wieder ab. Er murmelte erneut ihren Namen.
    Kahlan nahm seinen Kopf in die Arme und drückte seine Wange an ihre Brust. Sie legte ihre Wange auf sein Haar, als ihr eine Träne über den Nasenrücken lief.
    »Ich liebe dich so sehr, Richard«, flüsterte sie. »Was immer geschieht, zweifle nie daran, wie sehr ich dich liebe.«
    Kahlan ließ ihn behutsam wieder auf das Kopfkissen sinken und zog ihren Arm unter ihm hervor. Dann deckte sie ihn zu.
    Sie küßte die Spitze ihres Zeigefingers und drückte den Kuß sanft auf seine Lippen, dann verließ sie das Zimmer.
    Auf dem Weg zu ihrem Gemach erinnerte sie Cara daran, daß sie ein wenig schlafen sollte.
    »Ich lasse Euch nicht aus den Augen«, betonte diese.
    »Cara, Ihr müßt auch ein wenig ruhen.«
    Cara sah sie an. »Ich habe nicht die Absicht, Lord Rahl noch einmal im Stich zu lassen.«
    Als Kahlan protestieren wollte, fiel sie ihr ins Wort. »Ich werde auch vor Euren Gemächern Wachen postieren. Ich kann hier ein Nickerchen halten, und wenn etwas passiert, bin ich gleich in der Nähe. Das genügt mir.«
    Kahlan hatte etwas zu erledigen. Sie mußte Cara loswerden. »Ihr habt gesehen, in welchem Zustand Richard war, als er nicht genügend Schlaf bekam.«
    Cara tat dies mit einem leisen, spöttischen Lachen ab. »Mord-Sith sind stärker als Männer. Außerdem war er nur deshalb in diesem Zustand, weil er tagelang nicht geschlafen hatte. Ich habe gestern nacht geschlafen.«
    Kahlan hatte keine Lust zu streiten. Sie suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, wie sich dieses Hindernis im hautengen Lederanzug aus dem Weg räumen ließ. Cara durfte nicht erfahren, was sie vorhatte. Schwester des Strafers oder nicht, Cara würde Richard davon Bericht erstatten. Daran bestand nicht der geringste Zweifel.
    Das war das letzte, was Kahlan wollte. Unter keinen Umständen sollte Richard erfahren, was sie vorhatte. Sie würde sich einen neuen Plan ausdenken müssen.
    »Ich weiß nicht recht. Ich glaube, ich kann noch nicht ins Bett gehen. Ich habe ein wenig Hunger.«
    »Ihr seht müde aus, Mutter Konfessor. Ihr braucht Schlaf, nicht etwas zu essen. Ihr werdet nicht so gut schlafen, wenn Ihr unmittelbar vor dem Zubettgehen etwas zu Euch nehmt. Ich möchte, daß Ihr ausschlaft, genau wie Lord Rahl. Ihr könnt beruhigt schlafen, denn Nadine wird nicht in seine Nähe kommen. Ich kann mir gut denken, was Raina zu Nadine gesagt hat, und so

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