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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Tat!«
    »Und was war Eure Absicht, Tristan?« fragte Richard. »Warum wolltet Ihr Kahlan umbringen?«
    »Jedenfalls nicht aus eigenem Antrieb. Es ging nicht ums Vergnügen, wie Ihr denkt. Ich wollte nur Menschenleben retten.«
    Richard zog erstaunt eine Braue hoch. »Töten, um Menschenleben zu retten?«
    »Ihr habt doch auch schon Menschen getötet. Ihr tut es nicht aus Freude am Töten, sondern um das Leben Unschuldiger zu retten. Das ist alles, dessen ich mich schuldig gemacht habe – des Versuchs, das Leben Unschuldiger zu retten.
    Die Imperiale Ordnung hat Abgesandte in den Königlichen Palast in Sandilar geschickt. Es hieß, wir hätten die Wahl, uns ihnen entweder anzuschließen oder zu sterben. Javas Kadar, unser Sterndeuter, trug mir auf, am Himmel nach einem Zeichen Ausschau zu halten.
    Als die roten Monde kamen und die Pest begann, wußte ich, was sie gemeint hatten. Ich sollte die Mutter Konfessor töten und mich auf diese Weise mit der Imperialen Ordnung gut stellen, damit sie nicht auch uns die Pest schickt. Das alles war nichts weiter als der Versuch, mein Volk vor großer Not zu bewahren.«
    Richards Augen wandten sich zu Kahlan. »Wie weit ist es bis nach Sandilar?«
    »Ein Monat, hin und zurück. Vielleicht ein paar Tage weniger.«
    Richard blickte wieder zum General. »Stellt eine Gruppe von Offizieren zusammen, die das Kommando über die jaranischen Streitkräfte und die Hauptstadt übernehmen. Sie sollen Tristans Kopf der königlichen Familie überbringen und ihnen mitteilen, daß man ihn wegen versuchten Mordes an der Mutter Konfessor hingerichtet hat.
    Die Offiziere sollen die Kapitulation Jaras an D’Hara unter den bereits erwähnten friedlichen Bedingungen anbieten. Bis dorthin und zurück dauert es einen Monat. Der König soll persönlich mit den Kapitulationsdokumenten hierherkommen. Ich erwarte ihn und die d’Haranischen Wachen, die ihn begleiten, morgen in einem Monat zurück.
    Erklärt dem König, wenn er nicht kapituliert und unsere Männer nicht wohlbehalten zurückkehren, werde ich persönlich an der Spitze einer Armee in Sandilar einmarschieren und jedes einzelne Mitglied der königlichen Familie enthaupten lassen. Wir werden Jara und die Hauptstadt erobern. Das wird keine freundliche Besetzung werden.«
    General Kerson schlug sich mit der Faust über dem Herzen auf den Kettenpanzer. »Es wird geschehen, wie Ihr befehlt, Lord Rahl.«
    »Richard«, sagte Kahlan leise, »und wenn es stimmt, was er sagt – daß er diese Frauen nicht getötet hat? Ich könnte ihn mit meiner Konfessorenkraft berühren, dann wüßten wir es ganz genau.«
    »Nein! Ich lasse nicht zu, daß du ihn berührst oder dir anhörst, was er diesen Frauen angetan hat. Er ist ein Ungeheuer.«
    »Aber wenn er die Wahrheit spricht? Was ist, wenn er diese Frauen nicht getötet hat?«
    Richards Faust packte das Amulett auf seiner Brust. »Ich lasse ihn nicht für den Mord an diesen Frauen hinrichten. Er hat versucht, dich zu ermorden. Ich habe es mit eigenen Augen bezeugt. Was mich anbelangt, ist die Absicht dasselbe wie die Tat. Er wird dafür denselben Preis bezahlen, den er für die ausgeführte Tat bezahlt hätte.«
    Richard richtete einen kalten, finster-durchdringenden Blick auf die Soldaten. »Allein vergangene Nacht sind dreihundert Menschen an der Pest gestorben. Dieser Verbrecher hat sich auf die Seite der Heuchler geschlagen, die sie ausgelöst haben. Die Männer sollen gleich morgen früh nach Jara aufbrechen. Außerdem will ich, daß sein Kopf sie begleitet. Ihr habt Eure Befehle gehört. Und jetzt schafft ihn raus.«

52. Kapitel
    Als sie sah, daß Drefan ihr entgegenkam, stellte Kahlan den Korb mit den sauberen Verbänden und Lappen ab. Drefan hatte noch immer ein Schwert umgeschnallt, obwohl Richard dies lediglich als Teil des Täuschungsmanövers angeordnet hatte, mit dem er Tristan davon überzeugen wollte, daß sein Plan funktionierte. Vielleicht war es gar keine so schlechte Idee. Einige Menschen begannen, eine Abneigung gegen Heiler zu entwickeln, weil sich diese offen gegen die Tränke und Heilmittel aussprachen, die in den Straßen feilgeboten wurden.
    Sie strich ihr Haar zurück. »Wie geht es ihnen?«
    Drefan blickte seufzend nach hinten in den Flur. »Einer ist gestern abend gestorben. Den meisten geht es schlechter. Heute haben wir sechs neue Fälle bekommen.«
    »Gütige Seelen«, sagte sie leise. »Was soll nur aus uns werden?«
    Drefan hob ihr Kinn an. »Wir werden es schon

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