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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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anderen um. »Es ist spät. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns, ich möchte also, daß Ihr Euch ein wenig ausruht. Berdine, reitet bitte zur Burg hinauf, und haltet heute nacht zusammen mit Cara Wache.«
    Berdine runzelte die Stirn. »Wir beide?«
    Richard runzelte verärgert die Stirn. »Habe ich das nicht gerade gesagt? Ja, ihr beide. Angesichts des ganzen Ärgers möchte ich kein Risiko eingehen.«
    »Dann werde ich die Gemächer der Mutter Konfessor bewachen«, sagte Raina.
    »Nein.« Richard deutete mit dem Daumen auf Nadine. »Ihr werdet Nadines Zimmer bewachen. Schließlich war sie es, die überfallen wurde.«
    »Ja, Lord Rahl«, stammelte Raina. »Dann werde ich dafür sorgen, daß vor den Gemächern der Mutter Konfessor ein Trupp Soldaten postiert wird.«
    »Wenn ich rings um Kahlans Gemächer Soldaten haben wollte, dann hätte ich Euch das doch gesagt, oder etwa nicht?« Raina errötete. »Alle Soldaten sollen ihre üblichen Aufgaben übernehmen und vor den Eingängen, auf dem Palastgelände und in einer Sicherheitszone um das Gelände patrouillieren. Jeder einzelne von ihnen! Die Gefahr droht von außen, nicht von innen. Innerhalb des Palastes ist Kahlan vollkommen sicher. Auf keinen Fall dürfen Soldaten, die eigentlich draußen Wache schieben sollten, statt dessen untätig vor Kahlans Gemächern herumlungern. Das lasse ich nicht zu, habt Ihr mich verstanden!«
    »Aber Lord Rahl –«
    »Keine Widerworte. Dafür bin ich nicht in der Stimmung.«
    Kahlan berührte ihn am Arm. »Richard«, meinte sie leise, »bist du sicher, daß –«
    »Jemand hat versucht, Nadine umzubringen. Beinahe wäre es ihm gelungen. Oder hat hier irgend jemand nicht begriffen, was das bedeutet? Ich werde kein Risiko mehr eingehen. Ich will, daß sie beschützt wird, und vor allem will ich keine Diskussionen. Drefan, ab sofort trägst du ein Schwert. Heiler sind gefährdet.«
    Alles starrte schweigend zu Boden.
    »Gut.« Richard richtete seinen wütenden Blick auf Tristan. »Was gibt’s?«
    Der Angesprochene breitete die Hände aus. »Lord Rahl, ich wollte mich lediglich entschuldigen. Mir ist bewußt, wie gefühllos ich gewirkt haben muß, aber ich war um die Menschen hier besorgt, die krank sind und im Sterben liegen. Deswegen war ich so gereizt. Ich hatte nicht die Absicht, Unmut zwischen uns aufkommen zu lassen. Ich hoffe, Ihr nehmt meine Entschuldigung an.«
    Richard musterte Tristans Augen. »Ja, natürlich. Die Entschuldigung ist akzeptiert, und es tut mir leid, wenn ich in Wut geraten bin. Wie Ihr war auch ich ein wenig reizbar.« Richard legte Nadine eine Hand auf die Schulter. »Jemand hat versucht, eine meiner Heilerinnen umzubringen – einen Menschen, der sich der Hilfe für andere verschrieben hat. Inzwischen machen die Menschen die Heiler für die Ausbreitung der Pest verantwortlich. Ich kann nicht zulassen, daß jemand zu Schaden kommt, der nur sein Bestes gibt, um anderen zu helfen.«
    »Ja, natürlich. Äußerst freundlich von Euch, meine Entschuldigung anzunehmen. Ich danke Euch, Lord Rahl.«
    »Trotz allem, Botschafter, Vergeßt nicht, morgen läuft Eure Zeit ab.«
    Tristan verbeugte sich. »Dessen bin ich mir bewußt. Spätestens morgen werdet Ihr erfahren, wo ich stehe, Lord Rahl. Dann also gute Nacht.«
    Richard fuhr die anderen an. »Morgen wartet eine Menge Arbeit auf uns. Es ist spät. Wie Drefan mich ständig erinnert, brauchen wir alle ein wenig Schlaf. Ihr kennt Eure Befehle. Noch Fragen?«
    Alle antworteten mit einem wortlosen Schütteln des Kopfes.
    Zwei Stunden, nachdem sie in den Palast zurückgekehrt waren und Richard sie alle ins Bett geschickt hatte, glaubte Kahlan, in ihrem Zimmer eine Bewegung zu erkennen.
    Die Lampe an der gegenüberliegenden Wand war ganz heruntergedreht. Die Wolken verdeckten den Mond, daher fiel durch die Glastüren vom Balkon kein Licht herein. Die dicken Teppiche dämpften das Geräusch etwaiger Schritte. Der schwache Schein der Lampe war alles, was ihr die Gestalt verriet, die sie zu sehen glaubte.
    Erneut regte sich auf der gegenüberliegenden Zimmerseite etwas – die Andeutung einer schattenhaften Bewegung. Sie hatte niemanden ihre Gemächer betreten sehen. Es konnte sich nur um Einbildung handeln. Der Tag hatte sie in einen überreizten Zustand versetzt.
    Nach dem nächsten leisen Schritt bestand kein Zweifel mehr. Jemand befand sich in ihrem Zimmer und schlich immer näher an ihr Bett heran. So verstohlen seine Bewegungen auch waren, er hatte die Entfernung in

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