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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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auszuruhen. Das ist nicht Richards Art. Er sagte: ›Was immer sie braucht.‹ Ich glaube, ein paar Tage Ruhe könntet Ihr sehr wohl gebrauchen.«
    Nadine schüttelte erneut den Kopf. »Nein. Ihr wart bereits freundlicher zu mir, als ich mir erhoffen durfte. Ihr und Richard gehört zusammen. Ihr braucht mich hier nicht. Trotzdem danke für das Angebot. Ich kann kaum glauben, wie freundlich Ihr seid – es ist nicht verwunderlich, daß Richard Euch liebt. Andere Frauen an Eurer Stelle hätten mich kahl scheren und hinten auf einem Mistkarren aus der Stadt schaffen lassen.«
    »Nadine, ich möchte wirklich, daß Ihr bleibt.« Kahlan feuchtete sich die Lippen an. »Bitte«, hörte sie sich hinzufügen.
    »Das könnte zu Verstimmungen zwischen Euch und Richard führen. Ich möchte nicht der Grund dafür sein. Das ist nicht meine Art.«
    »Wenn dem so wäre, hätte ich Euch nicht gefragt. Bleibt. Wenigstens noch ein paar Tage. Einverstanden? Ihr könntet in diesem Zimmer wohnen, das Euch so gefällt. Ich … möchte wirklich, daß Ihr bleibt.«
    Nadine musterte Kahlans Augen eine ganze Weile. »Wollt Ihr tatsächlich, daß ich bleibe?«
    »Ja.« Kahlan spürte, wie ihre Fingernägel sich in ihre Handflächen gruben. »Ja.«
    »Also, um die Wahrheit zu gestehen, ich habe es nicht eilig, nach Hause zu kommen und meinen Eltern meine Torheit zu gestehen. Also gut, abgemacht, wenn Ihr wollt, dann bleibe ich noch eine Weile. Danke.«
    Kahlan hatte zwar wichtige Gründe, Nadine zum Bleiben aufzufordern, dennoch konnte sie nicht anders – sie fühlte sich wie eine Motte, die soeben im Begriff stand, in eine offene Flamme hineinzufliegen.

8. Kapitel
    Kahlan zwang sich zu lächeln. »Also abgemacht, Ihr bleibt hier. Es wird bestimmt … nett, Euch zu Besuch zu haben. Wir beide werden miteinander plaudern, Ihr und ich. Über Richard. Ich meine, ich würde mir gerne anhören, was Ihr über seine Kindheit zu erzählen habt.« Sie merkte, daß sie zu stammeln anfing, und zwang sich, den Mund zu halten.
    Nadine strahlte. »Und ich darf im Bett schlafen?«
    »Redet keinen Unsinn. Natürlich im Bett. Wo denn sonst?« »Ich habe eine Decke dabei und könnte auf dem Teppich schlafen, um nicht –«
    »Nein. Kommt überhaupt nicht in Frage. Ich habe Euch eingeladen. Ihr sollt Euch wie zu Hause fühlen, genau wie die anderen Gäste, die dieses Zimmer benutzen.«
    Nadine kicherte. »Dann müßte ich auf dem Teppich schlafen. Zu Hause schlafe ich in einem Hinterzimmer über unserem Laden auf Stroh.« »Nun«, erwiderte Kahlan, »hier werdet Ihr jedenfalls im Bett schlafen.«
    Sie sah kurz zu Cara hinüber, bevor sie fortfuhr. »Wenn Ihr wollt, werde ich Euch nachher den Palast zeigen, doch zunächst könnt Ihr erst einmal Eure Sachen auspacken und Euch ein wenig erholen, während Cara und ich uns um einige wichtige Angelegenheiten kümmern.«
    »Was für Angelegenheiten?« fragte Cara.
    Die ganze Zeit über ist die Frau stumm wie ein Stein, dachte Kahlan, und jetzt fängt sie an, neugierig zu werden.
    »Angelegenheiten, die einen gewissen Marlin betreffen.«
    »Lord Rahl hat uns befohlen, Marlin fernzubleiben.«
    »Er ist ein gedungener Mörder, den man geschickt hat, um Richard zu töten. Es gibt Dinge, die ich herausfinden muß.«
    »Dann will ich auch mitkommen«, verlangte Nadine. Ihr Blick ging zwischen Kahlan und Cara hin und her. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand einen Menschen töten will, und schon gar nicht Richard. Ich möchte sehen, wie so ein Mensch aussieht. Ich will ihm in die Augen blicken.«
    Kahlan schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Das ist wirklich nichts für Euch. Wir müssen ihn verhören, und das wird wahrscheinlich nicht angenehm.«
    »Ganz sicher?« fragte Cara, deren Stimme sofort hellwach wurde. »Wieso?« fragte Nadine. »Was meint Ihr damit?«
    Kahlan hob drohend den Zeigefinger. »Das reicht. Ich sage dies zu Eurem eigenen Wohl. Marlin ist gefährlich, und ich will Euch dort unten nicht sehen. Ich gewähre Euch Gastrecht. Daher bitte ich Euch, auch meine Wünsche zu respektieren.«
    Nadine senkte den Blick zu Boden. »Natürlich. Verzeiht.«
    »Ich werde den Wachen sagen, daß Ihr mein Gast seid. Und falls Ihr einen Wunsch habt – wenn Eure Sachen gewaschen werden sollen oder Ihr ein Bad möchtet – fragt nur, und sie werden veranlassen, daß jemand vom Personal Euch hilft. Ich werde bald zurück sein, dann können wir zu Abend essen und uns unterhalten.«
    Nadine drehte

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