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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Geständnis entgegengenommen, von einem Mann, der die Töchter seines Nachbarn umgebracht hatte, nachdem er sich auf unsägliche Weise an ihnen vergangen hatte. Selbstverständlich hatte sie jedesmal ein Zauberer begleitet. Jetzt war sie unterwegs, einen Zauberer aufzusuchen, den man dort unten gefangenhielt.
    Als sie außer Hörweite einer Gruppe von Soldaten waren, die eine Kreuzung zweier Treppenaufgänge bewachte, und bevor sie die Abzweigung erreichten, die sie zum Gang mit der Grube führen würde, wo es von den von ihr dort postierten Soldaten nur so wimmelte, warf Kahlan Cara einen Seitenblick zu. Die Mord-Sith war eine attraktive Frau. Wie sie allerdings wachsam den Flur absuchte, hatte sie eine äußerst bedrohliche Ausstrahlung.
    »Cara, darf ich Euch eine persönliche Frage stellen?«
    Cara verschränkte die Arme hinter dem Rücken und ging forsch weiter.
    »Ihr seid eine Schwester des Strafers. Nur zu.«
    »Vorhin meintet Ihr zu mir, ein Zögern könnte Euer Ende bedeuten oder das Ende derer, die Ihr liebt. Damit meintet Ihr Euch selbst, nicht wahr?«
    Cara verlangsamte den Schritt und blieb stehen. Sogar im flackernden Licht der Fackeln konnte Kahlan sehen, daß sie blaß geworden war.
    »Also, das ist schon eine sehr persönliche Frage.«
    »Ihr müßt sie nicht beantworten. Es sollte nicht wie ein Befehl oder dergleichen klingen. Ich dachte nur … von Frau zu Frau. Ihr wißt soviel über mich, ich dagegen weiß kaum etwas über Euch, außer daß Ihr eine Mord-Sith seid.«
    »Ich war nicht immer eine Mord-Sith«, erklärte Cara leise.
    Alles Bedrohliche war aus ihren Augen gewichen, und sie wirkte eher wie ein verängstigtes kleines Mädchen.
    »Vermutlich gibt es keinen Grund, Euch nicht davon zu erzählen. Wie Ihr schon sagtet, ist es nicht meine Schuld, was man mir angetan hat. Dafür waren andere verantwortlich. In D’Hara wurden jedes Jahr einige Mädchen ausgewählt, die dann zu Mord-Sith ausgebildet wurden. Es hieß, die größte Grausamkeit könne man bei denen erzielen, die die gütigsten Herzen haben. Man zahlte Belohnungen für die Namen von Mädchen, die diese Bedingungen erfüllten. Ich war ein Einzelkind, eine der Bedingungen, und im richtigen Alter. Das Mädchen wurde mitsamt seinen Eltern verschleppt. Die Eltern, damit sie im Verlauf der Ausbildung ermordet werden konnten. Meine Eltern wußten nicht, daß man unsere Namen an die Kopfjäger verschachert hatte.«
    Aus Caras Gesicht und Tonfall war jede innere Beteiligung gewichen.
    Beides war so ausdruckslos, als berichte sie von der Rübenernte im vergangenen Jahr. In ihren Worten aber, wenn schon nicht in ihrem Tonfall, schwangen mehr als genug Gefühle mit.
    »Mein Vater und ich waren draußen hinter dem Haus und schlachteten Hühner. Als sie kamen, hatte ich keine Ahnung, was das bedeutete. Mein Vater schon. Da er sie den Hang herunterkommen sah, zwischen den Bäumen, überraschte er sie. Doch waren es mehr, als er entdeckt hatte, mehr, als er überwältigen konnte, und er behielt nur wenige Augenblicke lang die Oberhand. Er schrie mich an: ›Das Messer, Cari! Cari, hol das Messer!‹ Ich griff danach, weil er es so wollte. Er hielt drei der Männer fest. Mein Vater war kräftig. Dann schrie er erneut: ›Cari, erstich sie. Stich sie ab! Beeil dich!‹«
    Cara sah Kahlan in die Augen. »Ich stand einfach nur reglos da. Ich zögerte. Ich wollte niemanden erstechen. Niemandem weh tun. Ich stand einfach da. Ich konnte nicht mal die Hühner töten. Das hatte er getan.«
    Kahlan wußte nicht, ob Cara ihre Erzählung fortsetzen würde. In der Totenstille entschied sie, wenn nicht, dann würde sie auch nicht weiterfragen. Cara wich Kahlans Blick aus und starrte ins Leere, in die Bilder ihrer Gedanken. Dann fuhr sie fort.
    »Plötzlich war jemand neben mir. Ich werde das mein Lebtag nicht vergessen. Ich sah hoch, und da stand diese Frau, diese wunderschöne Frau, die schönste Frau, die ich je zu Gesicht bekommen hatte, mit blauen Augen und blonden, zu einem langen Zopf gebundenen Haaren. Das Sonnenlicht, das durch die Blätter fiel, tanzte in kleinen Punkten auf ihrer roten Lederkleidung. Sie blickte lächelnd auf mich herab und nahm mir das Messer aus der Hand. Dabei lächelte sie nicht liebenswert, sondern wie eine Schlange. So nannte ich sie im stillen danach immer – Schlange. Als sie sich aufrichtete, sagte sie: ›Ist das nicht süß? Die kleine Cari will niemandem mit ihrem

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