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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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verfolgte, wie sich die Klinge über ihm erhob. Sie sah das Ungestüm, den gerechten Zorn in seinen Augen. Sie sah die Magie, die dort aufblitzte.
    Sie sah den Tod, der in ihnen funkelte.
    Die Knöchel seiner beiden Fäuste waren weiß, so fest hielt er das Heft.
    Er wußte, daß er der Magie ihren Willen nicht abschlagen konnte – wenn er eine Chance haben wollte. Er ließ dem Zorn über diese Frau freien Lauf, weil sie ihre Pflicht, Kahlan zu beschützen, verletzt hatte. Ihre Anmaßung hätte Kahlan das Leben und ihn die Zukunft kosten, ihm seine Daseinsberechtigung nehmen können. Er hatte seine größte Liebe ihrer Obhut anvertraut, und sie hatte sein Vertrauen nicht gerechtfertigt.
    Er hätte zurückkommen und Kahlan tot vorfinden können, wegen ebendieser Frau, die hier vor ihm auf den Knien lag. Aus keinem anderen Grund.
    Der Irrsinn dessen, was sie hier taten, zu was sie beide geworden waren, die Erkenntnis, daß es keinen anderen Ausweg gab – für keinen von ihnen –, war ihrer beider Augen anzusehen.
    Er war wild entschlossen, sie in zwei Hälften zu spalten.
    Das forderte der Zorn des Schwertes.
    Nichts anderes würde er akzeptieren.
    Er sah es vor sich.
    Er wollte es.
    Ihr Blut.
    Mit einem wütenden Aufschrei, mit seiner ganzen Kraft, mit all seiner Wut und seinem Zorn, senkte er die Klinge herab auf ihr Gesicht.
    Die Schwertspitze sirrte.
    Bis in jede Einzelheit konnte er verfolgen, wie das Licht auf der polierten Klinge blinkte, während sie durch einen Streifen Sonnenlicht hindurchglitt. Er sah die Tropfen seines Schweißes im Licht der Sonne funkeln, als wären sie im leeren Raum erstarrt. Er hätte sie zählen können. Er sah die Stelle, wo die Klinge sie treffen würde. Sie sah die Stelle, wo die Klinge sie treffen würde. Seine Muskeln schrien auf vor Anstrengung, während seine Lungen wütend brüllten.
    Zwischen ihren Augen, einen Zoll vor ihrer Haut, blieb die Klinge so fest stecken, als hätte man sie mit dumpfem Krachen in eine undurchdringliche Mauer versenkt.
    Der Schweiß lief ihm übers Gesicht. Seine Arme zitterten. Sein wutentbrannter Schrei hallte im Raum wider.
    Schließlich zog er die Klinge zurück.
    Sie starrte aus großen, runden, fassungslosen Augen zu der Klinge hoch. Ihr Atem ging in schnellen, kurzen Stößen. Aus ihrer Kehle entwich ein langer, tiefer Klagelaut.
    »Es wird keine Hinrichtung geben«, sagte Richard mit belegter Stimme.
    »Wie…«, sagte sie leise, »wie … ist das möglich? Wie kann sie so einfach innehalten?«
    »Tut mir leid, Cara, aber die Magie des Schwertes hat diese Entscheidung getroffen. Sie hat entschieden, daß du leben sollst. Du wirst dich ihrer Entscheidung unterwerfen müssen.«
    Endlich schwenkten ihre Augen herum und suchten seine. »Ihr wart bereit, es zu tun. Ihr wart bereit, mich hinzurichten.«
    Er ließ das Schwert in die Scheide gleiten.
    »Ja.«
    »Warum bin ich dann nicht tot?«
    »Weil die Magie anders entschieden hat. Es steht uns nicht zu, ihr Urteil in Frage zu stellen. Wir müssen uns ihm unterwerfen.«
    Richard war ziemlich sicher gewesen, daß die Magie des Schwertes Cara nichts anhaben würde. Die Magie ließ nicht zu, daß er jemandem etwas antat, der zu seinen Verbündeten gehörte. Darauf hatte er gezählt.
    Trotzdem hatte er gewisse Zweifel gehegt. Cara hatte Kahlan an den Rand einer Katastrophe gebracht, wenn auch nicht absichtlich. Er war nicht vollkommen sicher gewesen, ob dies die Klinge nicht veranlassen würden, ihren Tod zu verlangen. Dies war das Wesen der Magie des Schwertes der Wahrheit – man konnte sich nie vollkommen sicher sein.
    Zedd hatte Richard bei der Übergabe des Schwertes erklärt, daß darin die Gefahr liege. Das Schwert vernichte den Feind und verschone den Freund, die Magie des Schwertes aber folge seinem Träger und nicht der Wahrheit. Zedd hatte ihm erklärt, Zweifel könnten möglicherweise den Tod eines Freundes bedeuten oder das Entkommen eines Feindes ermöglichen.
    Und er wußte, er mußte Cara davon überzeugen, daß die Magie sie verschont hatte und nicht er. Sonst wäre sie gezwungen, zu tun, was sie versprochen hatte.
    Sein ganzes Innenleben fühlte sich an, als sei es zu Knoten verschlungen. Seine Knie zitterten. Er war in eine Welt der Angst hinabgesogen worden und auf keinen Fall sicher gewesen, daß es wie von ihm geplant ablief.
    Schlimmer noch, er war nicht einmal völlig sicher, ob es nicht ein Fehler war, sie zu verschonen.
    Richard nahm Caras Kinn in die Hand. »Das Schwert

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