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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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mich?«
    Ihre verletzte Schulter summte vor Schmerz, als er sie dort berührte, sie weigerte sich aber, sich aus seinem Griff zu lösen. »Mehr als mein eigenes Leben.«
    »Dann vertraue mir. Ich werde nicht zulassen, daß die Prophezeiung uns vernichtet. Am Ende wird sich alles zum Besten wenden, du wirst sehen. Wir können nicht über die Lösung nachdenken, solange wir uns auf das Problem konzentrieren.«
    Sie rieb sich die Augen. Er klang so selbstsicher. Seine Zuversicht beruhigte sie und gab ihr Auftrieb. »Du hast recht. Entschuldige.«
    »Willst du mich heiraten?«
    »Natürlich, aber ich wüßte nicht, wie wir uns so lange aus der Verantwortung stehlen können, um abzureisen und –«
    »Die Sliph.«
    Sie machte ein ungläubiges Gesicht. »Die was?«
    »Die Sliph, oben in der Burg der Zauberer. Ich habe darüber nachgedacht. Wir sind in ihr, mit ihrer Magie, den ganzen Weg in die Alte Welt und zurück gereist, und es hat jeweils weniger als einen Tag gedauert. Ich kann die Sliph wecken, und wir können in ihr reisen.«
    »Doch sie würde uns in die Alte Welt bringen, nach Tanimura. Und dort, in der Nähe von Tanimura, hält sich Jagang auf.«
    »Das ist trotzdem noch viel näher bei den Schlammenschen als Aydindril. Außerdem glaube ich, daß die Sliph auch an andere Orte reisen kann. Sie fragte mich, wohin ich reisen wolle. Demnach kann sie auch andere Ziele aufsuchen, möglicherweise eins, das viel näher an den Schlammenschen liegt.«
    Kahlan, die über die Aussicht auf eine rasche Hochzeit ihre Tränen vergessen hatte, warf einen Blick hinauf zur Burg der Zauberer. »Wir könnten zu den Schlammenschen reisen, getraut werden und in wenigen Tagen wieder zurück sein. So lange können wir bestimmt von hier fortbleiben.«
    Richard nahm sie lächelnd von hinten in die Arme. »Bestimmt.«
    Kahlan wischte sich die letzte Träne fort und drehte sich in seinen Armen um. »Wie schaffst du es nur immer wieder, dir so etwas auszudenken?«
    Er deutete mit einem Nicken auf ihr Bett. »Ich hatte einen sehr starken Beweggrund.«
    Kahlan, deren Gesicht sich zu einem Schmunzeln verzog, wollte ihn gerade mit einer eindeutigen Unschicklichkeit belohnen, als es an der Tür klopfte. Sie ging sofort auf, ohne daß jemand geantwortet hätte. Nancy steckte den Kopf herein.
    »Alles in Ordnung, Mutter Konfessor?« Sie warf einen bedeutungsschwangeren Blick auf Richard.
    »Ja. Was gibt es?«
    »Fräulein Nadine läßt fragen, ob sie den Umschlag wechseln dürfte.«
    »Ach, tatsächlich?« erwiderte Kahlan mit düsterem Unterton.
    »Ja, Mutter Konfessor. Aber wenn es Euch … ungelegen kommt, könnte ich sie bitten, zu warten, bis –«
    »Bittet sie nur herein«, sagte Richard.
    Nancy zögerte. »Ihr werdet das Oberteil Eures Kleides ablegen müssen, Mutter Konfessor. Um an den Umschlag heranzukommen.«
    »Das ist schon in Ordnung«, flüsterte Richard in Kahlans Ohr. »Ich muß gehen und mit Berdine sprechen. Ich habe Arbeit für sie.«
    »Ich hoffe, es hat nichts mit Pferdemist zu tun.«
    Richard feixte. »Nein. Ich möchte, daß sie an Kolos Tagebuch arbeitet.«
    »Warum?«
    Er gab ihr einen Kuß auf den Scheitel. »Wissen ist eine Waffe. Ich habe die Absicht, vortrefflich gewappnet zu sein.« Er sah zu Nancy hinüber. »Braucht Ihr mich noch, damit ich Euch bei ihrem Kleid helfe?«
    Nancy brachte es fertig, gleichzeitig eine böse Miene zu ziehen und rot zu werden.
    »Ich nehme an, das heißt, Ihr kommt allein zurecht.« An der Tür wandte er sich noch einmal zu Kahlan um. »Ich werde warten, bis Nadine mit dir fertig ist, dann sollten wir diesen Drefan aufsuchen. Für ihn habe ich ebenfalls Arbeit. Ich hätte … dich gerne dabei.«
    Nachdem er die Tür geschlossen hatte, strich Nancy sich das kurze braune Haar zurück und trat zu Kahlan, um ihr mit dem Kleid zu helfen. »Das Kleid, das Ihr gestern getragen habt, war so zerschlissen, daß es nicht mehr zu flicken war.«
    »Das dachte ich mir.« Konfessoren besaßen eine Reihe von Kleidern, die alle völlig gleich waren. Konfessoren trugen Schwarz, nur die Mutter Konfessor trug Weiß. Sie mußte an das blaue Hochzeitskleid denken, das sie tragen würde. »Nancy, könnt Ihr Euch noch erinnern, wie Euer Gatte Euch den Hof machte?«
    Nancy hielt inne. »Ja, Mutter Konfessor.«
    »Dann müßt Ihr wissen, wie Ihr Euch gefühlt hättet, wenn ständig jemand hereingekommen wäre, sobald Ihr mit ihm allein wart.«
    Nancy zog das Kleid über Kahlans Schultern. »Ich durfte vor unserer

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