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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Hochzeit nicht mit ihm allein sein, Mutter Konfessor. Ich war jung und unwissend. Meine Eltern handelten richtig, als sie über mich und meine jugendliche Sprunghaftigkeit wachten.«
    »Ich bin eine erwachsene Frau, Nancy. Ich bin die Mutter Konfessor. Ich kann nicht zulassen, daß Ihr und die anderen Frauen ständig den Kopf in mein Schlafzimmer steckt, sobald Richard bei mir ist. Au!«
    »Entschuldigung. Das war meine Schuld. Es ist nicht richtig, Mutter Konfessor.«
    »Darüber zu entscheiden ist meine Angelegenheit.«
    »Wenn Ihr meint, Mutter Konfessor.«
    Kahlan streckte den Hals aus, während Nancy ihr das Kleid über den Ärmel stülpte. »Ich meine das ernst.«
    Nancy warf einen kurzen Blick auf das Bett. »In diesem Bett wurdet Ihr gezeugt. Wer weiß, wie viele Mütter Konfessor schon ihre Töchter hier empfangen haben. Ihr müßt eine vererbte Tradition fortsetzen. Nur verheiratete Mütter Konfessor nahmen ihre Männer mit in dieses Bett, um ein Kind zu empfangen.«
    »Und nicht eine von ihnen aus Liebe. Ich wurde nicht in Liebe empfangen, Nancy Aber mein Kind wird das sein, sollte ich je eins haben.«
    »Um so mehr ein Grund, daß dies mit dem Segen der Guten Seelen geschieht – im heiligen Bund der Ehe.«
    Kahlan verschwieg, daß die Guten Seelen sie an einen Ort zwischen den Welten gebracht hatten, um ihre Verbindung zu weihen. »Die Guten Seelen wissen, wie es in unseren Herzen aussieht, für keinen von uns gibt es einen anderen, noch wird es je einen anderen geben.«
    Nancy machte sich an der Bandage zu schaffen. »Und Ihr seid ganz versessen darauf. Genau wie meine Tochter und ihr junger Freund.«
    Wenn Nancy nur wüßte, wie versessen.
    »Das ist es nicht. Ich sage nur, daß ich nicht will, daß Ihr zu mir hereingeplatzt kommt, sobald Richard bei mir ist. Man wird uns bald trauen. Wir sind einander unwiderruflich versprochen.
    Zur Liebe gehört mehr, als nur ins Bett zu springen, müßt Ihr wissen. Zum Beispiel, einander ganz nahe zu sein, einander in den Armen zu liegen. Könnt Ihr das verstehen? Ich kann mich nicht gut von meinem zukünftigen Ehemann küssen und mir meine Wunden von ihm versorgen lassen, wenn Ihr alle zwei Minuten den Kopf zur Tür hereinsteckt, habe ich recht?«
    »Ja, Mutter Konfessor.«
    Nadine klopfte an die offene Tür. »Darf ich reinkommen?«
    »Ja, natürlich. Hier, legt Euren Beutel auf das Bett. Ich komme jetzt allein zurecht, Nancy. Danke.«
    Nancy schüttelte mißbilligend den Kopf und schloß die Tür hinter sich. Die Kräuterfrau setzte sich neben Kahlan aufs Bett und ging daran, den Verband vollständig abzulösen. Kahlan betrachtete Nadines Kleid mißtrauisch.
    »Dieses Kleid, Nadine … es ist doch dasselbe, das Ihr gestern getragen habt, oder nicht?«
    »Aber ja.«
    »Es scheint –«
    Nadine sah an sich herab. »Die Frauen haben es für mich gewaschen, aber es ist … Oh, jetzt weiß ich, worauf Ihr hinauswollt. Es ist im Tunnel aufgeplatzt, als wir baden gingen. An den Nähten war der Stoff teilweise eingerissen, also mußte ich es enger machen, um es noch zu retten.
    Seit ich von zu Hause fortging, hatte ich nie viel Appetit, wenn ich daran dachte … ich meine, ich war so sehr mit der Reise beschäftigt, daher konnte ich es an den Nähten enger machen und das Kleid auf diese Weise retten. Es ist nicht zu eng. Es paßt wunderbar so.«
    »Ich werde in Anbetracht Eurer Hilfe dafür sorgen, daß Ihr ein neues Kleid bekommt, das bequemer ist.«
    »Aber nein. Dieses hier ist wunderbar.«
    »Verstehe.«
    »Hm, Eure Schnittwunde sieht heute morgen kein bißchen schlechter aus. Das ist ermutigend.« Sie wischte den alten Umschlag vorsichtig ab. »Ich sah Richard hinausgehen. Er wirkte aufgeregt. Ihr habt Euch doch hoffentlich nicht gestritten?«
    Mit Kahlans Geduld hatte es ein Ende. »Nein. Er war aus einem anderen Grund erregt.«
    Nadine unterbrach ihre Arbeit. Sie wandte sich ihrem Beutel zu und drehte sich mit einem Horn wieder um. Nachdem sie es geöffnet hatte, erfüllte der Duft von Kiefernpech die Luft. Kahlan zuckte zusammen, als Nadine es auf den Umschlag tupfte. Dann ging die Kräuterfrau daran, den Verband wieder um den Arm zu wickeln.
    »Es gibt keinen Grund zur Besorgnis«, meinte Nadine in beiläufigem Ton. »Liebende haben oft ihre kleinen Streitereien. Aber nicht immer bedeutet das das Ende ihrer Beziehung. Richard wird bestimmt wieder zur Vernunft kommen. Nach einer Weile.«
    »Genaugenommen«, sagte Kahlan, »erklärte ich ihm, daß ich

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