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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Molke hinter sich, während Renée und Schröder links von ihnen über den Fluss schossen – Renée lenkte, Schröder gab Geleitschutz.
    Die Naziflotte war ihnen etwa dreihundert Meter voraus und drehte mächtig auf. Das Ganze sah der Geleitschutzeinheit eines Flugzeugträgers ähnlich: das große Kommandoschiff in der Mitte, darum die Rigid Raiders und Pibbers.
    Die drei Helikopterträger bildeten die Nachhut, während die kleinen Jet Raiders verstreut zwischen den größeren Schiffen hin und her jagten wie Fliegen um einen Abfallhaufen.
    Race fuhr wie der Teufel. Wind und Wasser peitschten ihm ins Gesicht. Aus dem Augenwinkel sah er die Bäume am Flussufer als verschwommenes Grün an sich vorüberrasen. Neben ihm trieben seltsame Stämme auf der Oberfläche.
    Nicht gegen die Stämme fahren, Will. Nicht gegen die Stämme fahren …
    Da ging ihm ein Licht auf.
    Es waren gar keine Stämme.
    Sondern Kaimane.
    Nicht gegen die Kaimane fahren, Will. Nicht gegen die Kaimane fahren …
    »Van Lewen!«, schrie er über den tosenden Fahrtwind hinweg. »Wie lautet der Plan?«
    »Ganz einfach! Wir kapern das Kommandoschiff, holen uns das Götzenbild, dann halten wir das Schiff bis zum Eintreffen des Luftunterstützungsteams!«
    »Wir kapern das Kommandoschiff …«
    » Sobald wir es in der Hand haben, können wir es halten.«
    »Ganz wie Sie meinen«, schrie Race.
    Die Naziflotte vor ihnen folgte einer Flussschleife und verschwand aus ihrem Blickfeld. Von oben wirkte der Alto Purus wie der Körper einer Schlange, eine endlose Abfolge von Schleifen und Biegungen.
    »Also, Leute«, sagte Van Lewen in sein Kehlkopfmikrofon. »Seht ihr die Bäume da vor uns? Dahin fahren wir.«
    Race schaute nach vorn und sah, dass in der Flussschleife, der die Nazis gerade folgten, eine dichte Baumgruppe stand. Als er sie genauer in Augenschein nahm, fiel ihm jedoch etwas Seltsames auf – am Fuß der Bäume gab es weder Schmutz noch Erde. Es sah aus, als würden die Stämme einfach aus dem Wasser wachsen.
    Dann begriff er. Es war Regenzeit und mit der Ankunft der jährlichen Regengüsse stiegen die Wasserstände der Flüsse im Amazonasbecken dramatisch an. Das Land, auf dem die Baumgruppe stand, lag tief unter Wasser – ein überfluteter Wald.
    Was bedeutete, dass jemand auf einem kleinen Fahrzeug wie einem Jet Raider vielleicht seinen Weg zwischen den Bäumen nehmen konnte, statt der natürlichen Flussschleife zu folgen.
    Doogies Jet Raider schoss in die Bäume, Race direkt dahinter, dicht gefolgt von Renée.
    Zu beiden Seiten rasten die Bäume vorüber.
    Die drei Jet Raiders jagten durch das Labyrinth aus dicken dunklen Stämmen, wichen nach links aus, kippten nach rechts, glitten leicht über die Wellen, wobei der lange, flache Rumpf kaum die Oberfläche berührte. Links erkannten sie durch die blitzende Mauer aus Baumstämmen die Naziflotte, die um das Wäldchen herumjagte.
    Race versuchte verzweifelt, sich beim Fahren zu konzentrieren. Sie fuhren erschreckend schnell.
    Es ging so rasch. So unglaublich, unfassbar rasch!
    Baumstämme huschten mit phänomenaler Geschwindigkeit an ihm vorüber. Kleine Wellen flitzten unter dem Bug seines Wasserbikes dahin. So rasant fuhren sie, so leicht und glatt glitten sie über das Wasser, dass er kaum das Lenkrad seines Fahrzeugs berühren musste, um nach rechts oder links zu kippen.
    Race saß sehr hoch auf seinem Jet Raider, während er hinter Doogie dahi nr aste. Auf einmal duckten sich Doogie und Molke, was er sich zunächst nicht erklären konnte. Dann erkannte er plötzlich den Grund dafür und schrie: »Van Lewen! Ducken! «, und die beiden rissen die Köpfe gerade rechtzeitig herunter, um nicht gegen einen tief hängenden Ast zu knallen.
    »Danke!«, schrie Van Lewen.
    »Keine Ursache!«
    Dann sah Race durch das Netzwerk dunkler Bäume vor sich das Tageslicht. Schweres, graues, spätnachmittägliches Tageslicht.
    »Okay, Leute«, sagte Van Lewen. »Pfeilformation. Doogie und Molke, ihr übernehmt die Spitze. Schröder und Becker, ihr geht nach links. Professor Race und ich übernehmen die rechte Seite. Seid ihr bereit?« Der große Green Beret hob mit einer Hand sein M-16, während er sich mit der anderen an Race festhielt.
    Auch Doogie und Molke hoben die M-16.
    »Bereit« , kam Doogies Stimme zurück.
    Die drei Deutschen meldeten: »Bereit … bereit … bereit!«
    »Professor?«
    »Bereiter geht’s nicht«, entgegnete Race.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Van Lewen.

    ***

    Die drei

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