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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Schließlich schob er den letzten Zweig beiseite und wurde mit einem wahrlich spektakulären Ausblick belohnt.
    Vor ihm breitete sich der Regenwald des Amazonas bis zum Horizont aus wie ein üppiger grüner Teppich.
    Anistase stand am Rand des Tafellands, auf der Kuppe einer steilen, von Blattwerk bedeckten Felswand. Gleich rechts ergoss sich ein fantastischer, sechzig Meter hoher Wasserfall über das Tafelland, das Endergebnis des von Kaimanen verseuchten Flusses, der an Vilcafor vorüberströmte.
    Doch Anistase beachtete den Wasserfall nicht.
    Von viel größerer Bedeutung war für ihn das, was an dessen Basis lag, in dem breiten Flussabschnitt unten.
    Er lächelte bei dem Anblick.
    Ja …
    Dann kletterte er, das Götzenbild unter dem Arm, rasch an den Seilen, die sich die Felswand entlangschlängelten, zum Fluss hinab.

    » Na schön«, sagte Copeland, »wie werden wir uns diese Schweinehunde schnappen? Sie haben fünfzehn Minuten Vorsprung und nur für den Fall, dass jemand es vergessen hat, da draußen sind Rapas …«
    » Wenn ihre Schiffe dort liegen, wo ich vermute, dann gibt es einen anderen Weg dorthin«, sagte Race. »Eine Route, auf der man nicht an den Großkatzen vorbei muss.«
    »Welche Route?«, fragte Nash.
    In diesem Moment fiel Race auf die Knie und wischte mit den Händen über den irdenen Fußboden der Zitadelle.
    »Was tun Sie da?«
    »Ich suche was.«
    »Und was?«
    Dem Manuskript zufolge musste es hier irgendwo sein. Die Frage war nur, ob die Inka die gleichen Symbole benutzt hatten, um es zu markieren, oder nicht …
    »Das hier« , sagte Race plötzlich, während er mit der Hand eine Steinplatte unter der dünnen Schicht aus Schlamm und Schmutz enthüllte.
    In die Ecke der Platte war ein Symbol einbeschrieben – ein Kreis mit einem doppelten »V« darin.
    »Helft mir«, sagte er.
    Van Lewen und Doogie kamen herüber, packten die Platte und zerrten daran.
    Langsam und knirschend rutschte sie beiseite – und enthüllte ein tintenschwarzes Loch.
    »Es ist das quenko «, sagte Race.
    »Das was?«, fragte Nash.
    »Ich habe im Manuskript davon gelesen. Es ist ein Labyrinth, das in den Fels unterhalb des Ortes gegraben wurde, eine Fluchtroute, ein Tunnelsystem, das zum Wasserfall am Rand des Tafellands führt – wenn man den Schlüssel zum Labyrinth kennt.«
    »Und Sie kennen ihn?«
    »Ja.«
    »Wie das?«, fragte Troy Copeland spöttisch.
    »Weil ich das Manuskript gelesen habe«, erwiderte Race.
    »Wer geht also?«, meinte Lauren.
    »Van Lewen und Kennedy«, erwiderte Nash. »Und jeder andere, der ein Gewehr tragen kann«, fügte er hinzu, wobei er die beiden BKA-Beamten sowie den deutschen Fallschirmjäger, Molke, ansah. Renée, Schröder und Molke nickten.
    Nash wandte sich Copeland zu. »Was ist mit Ihnen, Troy?«
    »Ich habe noch nie in meinem Leben ein Gewehr in der Hand gehalten«, sagte Copeland.
    »Dann gut. Sieht so aus, als wärt es nur ihr fünf …«
    » Ich kann mit Gewehren umgehen«, warf Race ein.
    »Was?«, fragte Lauren.
    »Sie?« , meinte Copeland.
    »Na ja.« Race zuckte die Schultern. »Mit ein paar Gewehren zumindest. Mein Bruder hat immer wieder welche mit nach Hause gebracht. Allzu gut bin ich nicht, aber …«
    » Professor Race kann jederzeit mit mir kommen«, sagte Van Lewen und trat vor, wobei er einen Blick mit Race wechselte. Er reichte ihm eine überzählige SIG-Sauer-Pistole. »Wenn man bedenkt, was er oben auf dem Felsenturm getan hat.«
    Er wandte sich an Nash. »Das wär’s dann, Sir?«
    Nash nickte. »Tut, was ihr zu tun habt, aber schnappt euch das Götzenbild ! Unser Luftunterstützungsteam sollte jede Minute eintreffen. Sobald sie hier sind, schicke ich sie euch nach. Wenn ihr irgendwie die Hand auf dieses Götzenbild legen und diese Nazischweinehunde eine Weile lang in Schach halten könnt, sollten unsere Leute in der Lage sein, euch da rauszuholen. Verstanden?«
    »Verstanden«, erwiderte Van Lewen und packte sein M-16. »Auf geht’s!«

    ***

    Mit Van Lewen an der Spitze jagten sie durch einen der schmalen Tunnel des quenko unterhalb von Vilcafor.
    Der Sergeant hatte das M-16 an die Schulter gedrückt und erleuchtete die dunklen, steinernen Gänge mit der winzigen, auf den Gewehrlauf montierten Lampe.
    Ihm folgten Doogie, Molke und die beiden BKA-Beamten mit ihren M-16 sowie Race, der lediglich die SIG-Sauer in der Hand hielt.
    Obgleich er es nicht zugeben wollte, war Race außer sich vor Angst. Aber er war, wo er sein wollte – bei Van Lewen, Doogie

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