Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
wären bankrott, ihre Dollars wertlos. Was ich mit meinen einhundert Milliarden Dollar zu tun beabsichtige, ist, die amerikanische Ökonomie zum Krüppel zu machen.«
    Ehrhardts Augen glänzten, während er wütend weitersprach. » Seit dem Zweiten Weltkrieg ist diese Welt eine amerikanische Welt. Sie ist zwangsweise mit der amerikanischen Kultur gefüttert worden, musste die amerikanische Handelsdominanz und die gnadenlose Politik ökonomischer Sklaverei erdulden, über die die amerikanische Regierung so großzügig hinweggesehen hat. Ich bin der Ansicht, dass es ausreichen würde, einhundert Milliarden US-Dollar auf den Markt zu werfen. Dann wäre der amerikanische Dollar absolut und unwiderruflich hinüber. Amerikanische Firmen wären nichts mehr wert. Das amerikanische Volk hätte nicht mehr die Kaufkraft, auch nur irgendetwas zu erwerben, weil seine Währung nicht das Papier wert wäre, auf dem sie gedruckt ist. Die Vereinigten Staaten wären zum Bettler der Welt geworden und die Welt würde von vorn anfangen. Das tue ich, Fräulein Becker. Ich erkaufe mir eine neue Welt.«
    Race traute seinen Ohren nicht.
    » Das können Sie unmöglich ernst meinen …«, sagte er.
    » Nicht?«, erwiderte Ehrhardt. »Sehen Sie sich George Soros an. 1997 hat Malaysias Premierminister Soros die Schuld an der ökonomischen Krise Asiens gegeben, weil er gewaltige Mengen asiatischer Währung zu Dumpingpreisen auf den Markt geworfen hat. Und dieser Soros war ein Mann und besaß nicht einmal ein Zehntel des Reichtums, den ich einsetzen will. Dann wiederum will ich natürlich etwas Größeres erreichen.«
    » Was ist, wenn sie Ihnen das Geld nicht geben?«, fragte Renée.
    »Sie werden es tun. Weil ich der einzige Mensch auf Erden bin, der eine funktionsfähige Supernova besitzt.«
    » Aber was, wenn sie’s nicht tun?«
    »Dann werde ich den Apparat zünden«, erwiderte Ehrhardt schlicht.
    Der Nazigeneral wandte sich auf seinem Sitz um und spähte durch die vordere Windschutzscheibe des Hubschraubers hinaus. Race und Renée folgten seinem Blick.
    Eine wahrlich spektakuläre Aussicht.
    Sie sahen den Amazonas-Regenwald, der sich bis zum Horizont erstreckte, eine weite Decke grenzenlosen, unendlichen Grüns.
    In nächster Nähe jedoch war die grüne Decke unterbrochen – von einem gewaltigen grauen, kegelförmigen Krater, der in die Erde gegraben war.
    Er lag rechts vom Fluss und war absolut gewaltig – wenigstens einen halben Kilometer im Durchmesser. Lange, sanft abfallende, unbefestigte Straßen wanden sich zum Grund des gigantischen Kraters aus Erde hinab. Riesige Scheinwerfer standen an seinem Rand und tauchten ihn in der abendlichen Dämmerung wie ein Fußballstadion in gleißendes Licht.
    In der Mitte des Kraters, an einem Netz fest gespannter Kabel hoch darüber hängend, befand sich eine große weiße, schachtelähnliche Kabine – eine Kontrollkabine – mit großen, länglichen Fenstern an allen vier Seiten.
    Die einzig möglichen Zugänge waren zwei lange Hängebrücken, die, leicht durchsackend, den Krater von beiden Seiten her überspannten – vom Norden und vom Süden. Beide Brücken waren wenigstens vierhundert Meter lang und bestanden aus dicken Stahltauen.
    Das war die Goldmine.
    Die Madre-de-Dios-Mine.

    ***

    Der Bell-Jet -Ranger-Helikopter landete auf einem schwimmenden Heliport unweit vom Rand des gewaltigen Tagebaus.
    Die Mine selbst lag unmittelbar südlich des Alto Purus und war über eine Ansammlung unbeschreiblich alter Gebäude damit verbunden – drei klotzige, wie Lagerhallen aussehende Bauten, die schrecklich heruntergekommen waren.
    Das größte der drei Gebäude ragte auf Stelzen über den Fluss hinaus. Eine Reihe breiter Tore, ähnlich wie Garagentore, zog sich daran entlang und dahinter konnten wohl Schiffe und Wasserflugzeuge untergebracht werden. In den vergangenen Jahren, vermutete Race, mussten die Schiffe und Flugzeuge der Minengesellschaft hierher gekommen und mit Gold beladen worden sein.
    Heutzutage diente die Anlage jedoch einem anderen Zweck.
    Sie gestattete den Nazis, ihre Flotte von Schiffen, Helikoptern und Wasserflugzeugen vor den durchdringenden Augen der amerikanischen Spionagesatelliten zu verbergen.
    Kaum war der Hubschrauber auf dem schwimmenden Heliport gelandet, da drückte der Pilot einen Knopf.
    Sogleich öffnete sich das rostige Garagentor links und der rechteckige Schwimmer, auf dem der Hubschrauber stand, wurde von einem unter Wasser befindlichen Kabelmechanismus dort

Weitere Kostenlose Bücher