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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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hineingezogen.
    Race schaute nach oben. Eine Sekunde später verschwand plötzlich der Himmel und wurde von der Decke der Lagerhalle ersetzt – einem komplizierten Flechtwerk aus rostigen Stahlstreben und dunklen hölzernen Trägern.
    Race musterte die Halle.
    Sie war wirklich riesig – ein gewaltiger, umschlossener Bereich etwa von der Größe eines Flugzeughangars. Der gesamte, höhlenartige Raum wurde von kegelförmigen Halogenleuchten erhellt, die an den Stahlstreben der Decke angebracht waren.
    Der »Boden« der Lagerhalle war ziemlich ungewöhnlich – er bestand aus dem Wasser des Flusses. Ein langer Steg erstreckte sich wie ein Finger hinaus. An etwa einem Dutzend Stellen zweigten kleinere Stege rechtwinklig dazu ab – Liegeplätze für Schiffe und Wasserflugzeuge, die in die Mine kamen, um mit Gold beladen zu werden.
    Über die ganze Länge des Zentralstegs verlief zu ebener Erde ein langes, breites Förderband. Es kam aus einem großen, rechteckigen Loch in der Mauer am landeinwärts gerichteten Ende des Hangars und kehrte am anderen Ende des Zentralstegs um.
    Race vermutete, dass das landeinwärts gerichtete Ende des Förderbands irgendwo in der kegelförmigen Mine selbst zu finden war, vielleicht an einer Laderampe oder möglicherweise sogar ganz tief unten am Grund des Kraters.
    Er überlegte, dass das Gold wahrscheinlich unten in der Mine auf das Förderband geladen wurde, das Förderband daraufhin das Gold durch einen langen, unterirdischen Tunnel nach oben brachte, bis es hier in der Lagerhalle erschien und auf ein Schiff oder Flugzeug verfrachtet wurde.
    Der Schwimmer mit dem Hubschrauber darauf blieb an einem der Liegeplätze stehen. Die im Glanz der Halogenlampen schimmernden Rotorblätter hingen beträchtlich über das Förderband hinaus.
    Von seinem Sitz im Heck des Hubschraubers sah Race vier Männer aus einem gläsernen Büro am landeinwärts gelegenen Ende der Lagerhalle kommen.
    Drei davon trugen weiße Laborkittel – Wissenschaftler.’ Der vierte war in einen Kampfdrillich gekleidet und hatte ein G-11-Sturmgewehr bei sich – ein Soldat.
    Einer der drei Wissenschaftler war, wie Race sah, wesentlich kleiner als die anderen beiden und beträchtlich älter – ein winziger, vom Alter gebeugter Mann mit langem silbrigem Haar und riesigen, runden Augen, die durch eine dicke Brille noch größer wirkten. Race vermutete in diesem Mann Dr. Fritz Weber, den brillanten Wissenschaftler der Nazis, von dem Schröder und Nash gesprochen hatten.
    Abgesehen von den vier Männern vor dem gläsernen Büro war die Lagerhalle völlig verlassen.
    Hier ist sonst niemand , dachte Race.
    Die Nazis mussten alle verfügbaren Kräfte, die sie hier hatten, nach Vilcafor mitgenommen haben, um das Götzenbild zu holen. Mehr als diese vier Männer – dazu Anistase, Ehrhardt, Kratergesicht und der Pilot – waren nicht übrig geblieben.
    »Unterscharführer«, sagte Ehrhardt zu Kratergesicht, als der Hubschrauber ruckartig zum Stehen kam. »Wenn Sie so freundlich wären und Fräulein Becker und Professor Race bitte zur Abfallgrube hinausbringen. Erschießen Sie sie dort und begraben Sie ihre sterblichen Überreste.«

    ***

    Race und Renée wurden einen Trampelpfad hinabgeschoben, der von der gewaltigen Lagerhalle am Fluss westlich durch den Regenwald führte.
    Kratergesicht und der andere Nazisoldat – der einzige weitere Soldat in der Mine – trieben sie mit ihren G-11 voran.
    »Irgendeine Vorstellung davon, wie wir hier rauskommen?«, fragte Race Renée.
    »Überhaupt keine«, erwiderte sie kühl.
    »Ich hatte gedacht, dass Sie vielleicht einen Plan haben. Ein Ass im Ärmel oder so was.«
    »Kein Ass.«
    »Also werden wir hier sterben?«
    »Sieht so aus.«
    Sie folgten einer Biegung des Pfades. Race zuckte zusammen, als der überwältigende Gestank nach Verwesung auf ihn eindrang. Einen Augenblick später erreichten die vier das Ende des Pfades und Race erblickte einen Haufen Müll zwischen den Bäumen. Auf einer Fläche von fünfzig Metern lagen alte Reifen, Haufen vergammelnden, weggeworfenen Essens, verbeulte Metallstücke, sogar ein paar Tierkadaver verstreut.
    Die Abfallgrube.
    »Auf die Knie, ihr beiden«, knurrte Kratergesicht.
    Sie fielen auf die Knie.
    »Hände hinter den Kopf.«
    Sie verschränkten die Finger hinter dem Kopf.
    Klick-Klick!
    Race hörte den anderen Nazi den Sicherheitsbügel an seinem G-11 lösen und durch den Schlamm zu ihm kommen. Dann spürte er, wie der Nazi ihm den Lauf des

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