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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Sturmgewehrs an den Hinterkopf drückte.
    So hätte das nicht enden sollen! , schrien seine Gedanken. Es geht zu schnell. Sollten sie nicht noch herumtrödeln oder so? Dir eine Chance geben … eine Chance zu …
    Race blickte nach vorn, weg von dem Gewehr, biss sich auf die Unterlippe, schloss die Augen, ergab sich der Hoffnungslosigkeit seiner Lage und wartete auf das Ende.
    Es kam rasch.
    Bamm!

    ***

    Nichts geschah.
    Race kniff die Augen weiterhin zu.
    Das G-11 war losgegangen, aber aus irgendeinem Grund – einem bizarren Grund – war sein Kopf noch immer dort, wo er sein sollte.
    Da fiel plötzlich – Wumm! – ein Körper mit dem Gesicht nach unten neben ihn in den Schlamm.
    Sofort öffnete Race die Augen, schaute sich um …
    … und sah, dass Kratergesicht sein G-11 auf die Stelle gerichtet hielt, wo nur Augenblicke zuvor der Kopf des anderen Nazis gewesen war.
    Aus dem Loch im Hinterkopf des toten Nazis sickerte eine hässliche Suppe aus Blut und Gehirnmasse.
    »Uli …«, sagte Renée, stand auf und rannte zu Kratergesicht hinüber. Sie umarmte ihn warm.
    Race’ Gedanken wirbelten umher.
    Uli …?
    Jetzt schlug Renée dem großen, pockennarbigen Nazi hart gegen die Brust. » Ehrlich, du hättest nicht so lange warten müssen! Ich wäre fast durchgedreht!«
    »Tut mir Leid, Renée«, sagte Kratergesicht – Uli. »Ich musste warten, bis wir weit genug vom Bootsschuppen weg waren. Ansonsten hätten die anderen Lunte gerochen.«
    Jetzt wandte sich Race an den Mann namens Uli.
    »Sie sind vom BKA«, sagte er.
    »Ja«, erwiderte der große Mann lächelnd. »Und Ihre guten Absichten haben Ihnen das Leben gerettet, Professor William Race von der New York University. Bei Ihrem Versuch, Renée auf dem Katamaran zu retten, sind Sie auf den richtigen Mann gestoßen. Wenn ich ein echter Nazi gewesen wäre, hätte ich Ihnen geradewegs eine Kugel in den Kopf gejagt. Mein Name ist Uli Pieck – aber hier bin ich Unterscharführer Uli Kahr.«
    Nun ergab alles einen Sinn.
    » Das Manuskript«, sagte Race. » Sie haben dem BKA eine Kopie des Manuskripts verschafft.«
    »Stimmt«, erwiderte Uli beeindruckt.
    Race erinnerte sich daran, dass Karl Schröder Frank Nash vom Plan des BKA berichtet hatte, den Nazis das Götzenbild abzujagen. Er entsann sich deutlich der Worte Schröders: »Dazu haben wir uns eine Kopie des Santiago-Manuskripts besorgt und für die Suche nach dem Weg hierher benutzt.«
    Erst jetzt jedoch ging Race auf, dass er von diesem Augenblick an hätte erkennen sollen, dass das BKA einen Mann beim Sturmtrupp hatte.
    Die BKA-Kopie war eine Fotokopie des echten Santiago-Manuskripts. Doch das echte Santiago-Manuskript war wenige Tage zuvor vom Sturmtrupp aus der Abtei San Sebastian in den französischen Pyrenäen gestohlen worden. Deswegen musste dem BKA die Fotokopie des Textes von jemandem innerhalb der Naziorganisation zugespielt worden sein.
    Von einem Undercoveragenten.
    Uli.
    » Kommt jetzt«, sagte Uli und eilte zu dem Leichnam des Nazis hinüber. Rasch streifte er dem Toten die Waffen ab, reichte Renée dessen G-11 sowie einige Handgranaten und warf die schwarze Schutzweste und die Glock-20-Pistole des Nazis zu Race hinüber. »Beeilung, wir müssen Ehrhardt daran hindern, die Supernova zu aktivieren.«

    Hei nr ich Anistase und Odilo Ehrhardt befanden sich in einem der gläsernen Büros innerhalb des Bootsschuppens inmitten einer Anzahl von Funk- und Kommunikationsgeräten.
    Vor ihnen stand Dr. Fritz Weber – das ehemalige Mitglied von Adolf Hitlers Atombombenprojekt, jener Naziwissenschaftler, der im Zweiten Weltkrieg Experimente an Menschen durchgeführt hatte und dafür zum Tode verurteilt worden war. Obgleich er 84 Jahre war, gebeugt und bucklig, war sein Gehirn so lebendig wie eh und je.
    Weber hielt das Inka-Götzenbild vor sich.
    »Es ist wunderschön «, sagte er.
    Mit 84 Jahren war Fritz Weber fast ein Jahrzehnt älter als Ehrhardt. Er war einen halben Meter kleiner, trug eine Brille und hatte harte, kalkulierende Augen sowie eine wilde Einstein-Mähne, die ihm bis auf die Schultern hinabfloss.
    »Was sagen die europäischen und amerikanischen Regierungen?«, fragte Ehrhardt.
    »Die Deutschen und die Amerikaner bitten um Aufschub zur Beschaffung des Geldes. Von den anderen – nichts«, entgegnete Weber. »Es ist ein Trick, die Standard-Hinhaltetaktik eines Unterhändlers. Sie versuchen, Zeit zu schinden, bis sie sicher sind, dass ihre eigenen Teams das Götzenbild nicht zuerst gefunden

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