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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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voller scharfkantiger Gegenstände mitgenommen. Und ja, ich hatte mich die ganze Zeit über gefragt, warum wir unsere Zeit mit dem Einsammeln von Felsbrocken verschwendeten!
    Jetzt verstand ich.
    Renco hatte eine Sammlung von Felsbrocken aus dem Steinbruch mitgenommen, die dem seltsamen, schwarz-purpurfarbenen Stein am ähnlichsten waren, aus dem das Götzenbild geschnitzt war.
    Dann hatte er diese Brocken dem Verbrecher Bassario übergeben und ihn mit der Anfertigung einer identischen Kopie des Götzenbildes beauftragt. Damit wollte er vermutlich Hernando hinters Licht führen.
    Es war brillant.
    Nun ging mir auch auf, was Bassario während unserer Flucht getan hatte, wenn er sich in eine Ecke unseres Lagers davongestohlen und sich, den Rücken zu uns, über ein kleines Feuer gekauert hatte.
    Er hatte an der Kopie des Götzenbildes gearbeitet.
    Wahrlich, es war eine bemerkenswerte Kopie! Das knurrende Maul der Großkatze, die messergleichen Zähne. Alles aus einem prächtigen, schwarz-purpurfarbenen Stein geschnitzt.
    Einen Augenblick lang konnte ich lediglich das falsche Götzenbild anstarren und überlegen, welche Art von Verbrecher Bassario wohl gewesen war.

    »Wann wirst du fertig sein?«, wollte Renco von Bassario wissen. Bei diesen Worten bemerkte ich, dass die Kopie noch einige letzte Schliffe um die Kinnlinie der Großkatze erforderte.
    »Bald«, erwiderte der Verbrecher. »Zur Morgendämmerung wird es fertig sein.«
    »Du hast halb so viel Zeit«, sagte Renco, wandte sich von Bassario ab und sah die Gruppe Überlebender an, die in der Zitadelle versammelt war.
    Ein ziemlich hoffnungsloser Anblick.
    Vor ihm standen Vilcafor – alt, hochmütig und gebrechlich – und die sieben Inkakrieger, die das Glück gehabt hatten, beim ersten Angriff der Rapas in der Zitadelle gewesen zu sein. Darüber hinaus sah Renco lediglich ängstliche ältere Männer, Frauen sowie einige Kinder vor sich.
    »Renco«, flüsterte ich. »Was tun wir jetzt?«
    Mein tapferer Gefährte schürzte nachdenklich die Lippen. Dann sprach er folgendermaßen: »Wir werden diesem Leiden ein Ende bereiten. Ein für alle Mal.«

    Mit diesen Worten machte sich Renco daran, die überlebenden Mitglieder des Hauses Vilcafor zu organisieren, während Bassario fieberhaft an der Vollendung seiner Kopie des Götzenbildes arbeitete.
    »Hört zu«, sagte Renco, als sie sich in einem engen Kreis um ihn scharten, »die Goldesser werden bei Sonnenaufgang hier sein. Meiner Schätzung nach bleiben uns daher weniger als zwei Stunden, um uns auf ihre Ankunft vorzubereiten.
    Die Frauen, Kinder und Älteren gehen unter Leitung meiner Schwester in das Labyrinth und entfernen sich so weit wie möglich von der Stadt. Die Krieger«, sagte er, sich an die sieben überlebenden Kämpfer des Ortes wendend, »werden mit mir zu dem Tempel gehen, den Vilcafor erwähnt hat. Wenn die Rapas dort herauskommen, werden wir sie wieder hineinbringen müssen. Wir werden sie mit dem Lied des nassen Götzenbildes in den Tempel locken und dann werden wir sie darin einschließen. Jetzt geht und sammelt alles an Waffen, was ihr finden könnt.«
    Die Krieger eilten davon.
    »Lena«, sagte Renco.
    »Ja, mein Bruder?« Seine wunderschöne Schwester erschien an seiner Seite. Sie lächelte mich an und ihre Augen glänzten.
    »Ich brauche die größte Blase, die du finden kannst«, sagte Renco. »Gefüllt mit Regenwasser.«
    »Es wird geschehen«, erwiderte Lena und hastete davon.
    »Was ist mit Hernando?«, wollte ich von Renco wissen. »Was, wenn er eintrifft, während wir noch damit beschäftigt sind, die Rapas in ihren Bau zurückzubringen?«
    »Wenn er uns, wie meine Schwester berichtet, mit Chanca-Fährtenlesern folgt«, sagte Renco, »dann wird er gleich nach seinem Eintreffen wissen, wohin wir verschwunden sind. Vertraue mir, mein guter Alberto, das habe ich in Rechnung gezogen. Wenn er mich stellt, wird er ein Götzenbild bei mir finden … und, bei meinem Wort, ich werde ihm dieses Götzenbild übergeben.«
    »Hernando ist ein kalter, gefühlloser Mann, Renco«, sagte ich, »bösartig und gnadenlos. Du kannst kein ehrbares Verhalten von ihm erwarten. Sobald du ihm das Götzenbild übergibst, wird er dich gewiss töten.«
    »Ich weiß.«
    »Aber warum …«
    » Mein Freund, welches ist das größere Gut?«, fragte Renco leise. Sein Gesichtsausdruck war freundlich, seine Stimme ruhig. »Dass ich lebe und Hernando das Götzenbild meines Volkes bekommt? Oder dass ich sterbe und er eine

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