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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Dort nahm er den gesamten winzigen Raum ein.
    Race riss die Füße auf den Rücksitz, und zwar eine Nanosekunde ehe die zupackenden Kieferknochen an ihnen vorübersausten.
    Walter Chambers hatte nicht so viel Glück. Er bekam die Beine nicht rechtzeitig hoch und das Maul des Kaimans schloss sich fest darum, zog sie zur Beifahrertür und hielt sie dort fest.
    Chambers kreischte. Der Kaiman bäumte sich auf und versuchte schnaubend, ihn besser in den Griff zu bekommen.
    Vom Rücksitz aus sah Race lediglich den gewaltigen gepanzerten Rücken und den langen, schuppigen Schwanz des Untiers hin und her schlagen.
    Dann, abrupt und so rasch, dass Race nur entsetzt aufstöhnte, zerrte der riesige Kaiman Chambers mit sich zum Fenster hinaus.
    »Neiiiiinnn!« , kreischte Chambers, während er verschwand und draußen unter Wasser gezogen wurde.
    Race wechselte einen Blick des Entsetzens mit Lauren.
    »Was tun wir jetzt?«, schrie sie.
    Wie, zum Teufel, soll ich das wissen? , dachte er, während er versuchte, sich ein Bild von der Lage zu machen.
    Das Vorderteil des Fahrzeugs füllte sich rasch mit Wasser, was zur Folge hatte, dass der Humvee scharf nach links kippte und tiefer in den Fluss sank.
    »Wir müssen hier raus, ehe die Karre versinkt!«, schrie er. »Schnell! Mach dein Fenster auf! Wir sollten es jetzt öffnen können!«
    Wasser floss in Strömen über die Lehne der vorderen Sitzbank nach hinten. Lauren kurbelte verzweifelt. Auf ihrer Seite lag der Wagen höher, und als sie das Fenster endlich geöffnet hatte, strömte die kalte Nachtluft herein.
    Plötzlich schoss ein weiterer riesiger Kaiman durch das Fenster auf der Fahrerseite herein und fiel klatschend in den Tümpel, der sich im Vorderteil des Fahrzeugs gebildet hatte.
    »Los!«, schrie Race. »Aufs Dach!«
    Lauren reagierte rasch. Innerhalb einer Sekunde war sie aus dem Humvee und kletterte auf dessen Dach. Die benommene Gaby folgte als Nächste – sie kroch rasch über den Rücksitz und streckte die Hand aus dem Fenster. Sofort machte sich Lauren daran, sie hinaufzuziehen, während Race von unten nachschob.
    Der Kaiman auf dem Fahrersitz bockte und schnaubte auf der Suche nach einem Opfer.
    Jetzt strömte das Wasser in einem stetigen, mächtigen Fluss über die Lehne des Vordersitzes. Hinten stand es beinahe hüfttief.
    In diesem Augenblick rammte ein weiterer Kaiman das Fenster hinten links, sodass das ganze Fahrzeug heftig ruckte. Bei dem Aufprall fuhr Race herum und sah, dass die gesamte linke Seite des Humvees jetzt völlig unter Wasser lag.
    Gaby Lopez hatte sich halb durch das Fenster hinausgewunden. Race war der Letzte.
    Da vernahm er, noch während er Gaby an den Füßen weiterschob, ein Übelkeit erregendes, metallisches Ächzen von irgendwoher innerhalb des Humvees.
    Der ganze Wagen kippte abrupt und heftig nach rechts.
    Zunächst glaubte er, ein weiterer Kaiman hätte ihn gerammt. Aber das war nicht der Fall. Nein, diesmal hatte sich der ganze Wagen seitlich verschoben. Er war in Bewegung geraten. Es ging … flussabwärts.
    O mein Gott! , dachte Race.
    Sie wurden von der Strömung davongetragen!
    »Das darf nicht wahr sein«, sagte er.
    In diesem Augenblick erfolgte ein weiterer, schon vertrauter Ruck – erneut rammte ein Kaiman das linke Wagenfenster.
    »Beil dich, Gaby!« , schrie er. Lopez’ Füße baumelten im rechten Fenster vor ihm herab.
    Inzwischen hatte der Kaiman auf dem Vordersitz anscheinend begriffen, wo Race war, denn er wich unbeholfen zurück, damit er Anlauf zu einem Sprung über die Lehne auf den Rücksitz nehmen konnte.
    Race sah diese Bewegung.
    »Gaby!«
    »Ich hab’s fast!«, rief Lopez zurück.
    »Beeil dich!«
    Endlich verschwanden Gabys Füße und Lauren schrie: »Sie ist oben, Will!« Race hechtete zum Fenster, steckte den Kopf hinaus und sah Lauren und Gaby über sich auf dem Dach stehen.
    Rasch beugten sich die beiden Frauen herab, packten ihn an den Händen und zogen ihn aus dem Wagen. Keine Sekunde zu früh, denn der Kaiman kam gerade nach hinten geklettert, schnappte wütend nach Race’ Füßen und verfehlte sie nur um Millimeter.

    ***

    Unterdessen sassen Nash, Copeland und die sechs amerikanischen Soldaten mit Handschellen gefesselt in der Sicherheit des Geländefahrzeugs mitten im Dorf und sahen zu, wie sich der Albtraum entwickelte. Da wurde plötzlich die Schiebetür ihres gepanzerten Fahrzeugs von außen aufgeschoben und Regen und Wind drangen ins Innere des Fahrzeugs.
    Zwei klatschnasse Deutsche kamen

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