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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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eilig herein. Ihre schlammverdreckten Schuhe erzeugten auf dem Boden des Fahrzeugs ein metallisches Geräusch. Sie schlossen die große Stahltür hinter sich und im Geländefahrzeug herrschte plötzlich wieder Stille.
    Nash und die anderen starrten ihre neuen Gefährten schweigend an.
    Ein Mann und eine Frau.
    Beide trieften vor Nässe und waren von oben bis unten mit Matsch bedeckt. Sie trugen Zivilkleidung – Blue Jeans und weiße T-Shirts –, waren aber bewaffnet: An der Hüfte befanden sich schwarze Gore-Tex-Holster, darin kompakte Glock-18-Pistolen. Außerdem hatten sie marineblaue kugelsichere Westen an. Ihr Erscheinungsbild schrie: verdeckte Ermittler.
    Der Mann war stämmig, wirkte stark und hatte einen mächtigen Brustkasten. Die Frau war klein, doch durchtrainiert und hatte kurzes, wasserstoffblondes Haar.
    Der Mann verlor keine Zeit. Sogleich löste er den Amerikanern die Handschellen.
    »Sie sind keine Gefangenen mehr«, sagte er auf Englisch. »Wir müssen jetzt zusammenhalten und so viele von den anderen retten, wie wir können.«

    Race, Lauren und Lopez standen gestrandet auf dem Dach des Humvees, während die gesamte Humvee-Huey-Kombination in der Strömung flussabwärts trieb.
    Da entdeckte Race etwa zehn Meter von ihnen entfernt stromabwärts den baufälligen, hölzernen Landungssteg. Es sah so aus, als ob sie direkt daran vorübertreiben würden.
    Das war ihre Chance.
    Die Humvee-Huey-Kombination schaukelte erneut und sank noch tiefer ins Wasser. Im Augenblick befand sich das Dach des Humvees etwa einen knappen halben Meter über der Oberfläche, während das Dach des Hueys etwas höher lag. Aber auf jedem Meter, den die beiden Fahrzeuge flussabwärts trieben, verloren sie einige Zentimeter. Es würde eng werden.
    Sehr eng.
    Sie trieben einen weiteren Meter flussabwärts.
    Die Kaimane umkreisten sie.
    Acht Meter bis zum Landungssteg und das Wasser leckte schon auf das Dach des Humvees. Die drei traten auf das Rotorgehäuse des Hueys.
    Noch fünf Meter.
    Sie sanken rasch.
    Vom Rotorgehäuse des Hueys sah Race zum flutlichterhellten Dorf hinüber.
    Es war jetzt verlassen und nur gelegentlich schoss ein katzenhafter Schatten über die Hauptstraße. Kein Anzeichen menschlichen Lebens war zu sehen. Überhaupt keines.
    Da fiel Race auf, dass das Geländefahrzeug verschwunden war.
    Das achträdrige, panzerähnliche Gefährt, in dem Nash, Copeland und die Green Berets festgehalten wurden, war nirgendwo zu entdecken.
    Race sagte in sein Kehlkopfmikrofon: »Van Lewen! Wo sind Sie?«
    »Ich bin hier, Professor.«
    »Wo?«
    »Zwei Deutsche haben das Geländefahrzeug geöffnet und unsere Handschellen gelöst. Wir umkreisen das Dorf und sammeln alle ein, die wir finden.«
    » Warum schauen Sie nicht in etwa dreißig Sekunden am Landungssteg vorbei, wenn Sie gerade unterwegs sind?«
    »Verstanden, Professor. Wir kommen.«
    Drei Meter vom Landungssteg entfernt und das Dach des Humvees tauchte völlig unter.
    Race biss sich auf die Unterlippe.
    Obgleich sie jetzt auf dem Rotorgehäuse des Hueys standen, mussten sie über das untergetauchte Dach des Humvees steigen, damit sie den Landungssteg erreichen konnten.
    »Komm schon, Baby, bleib oben«, sagte er.
    Zwei Meter.
    Das Dach des Humvees lag 15 Zentimeter unter Wasser.
    Ein Meter.
    Dreißig Zentimeter.
    Lauren legte der benommenen Gaby einen Arm unter die Schultern.
    »Also, Leute«, sagte sie. »Hört zu. Ich nehme Gaby und gehe mit ihr voran. Will, du bildest die Nachhut, okay?«
    »Okay.«
    Die Humvee-Huey-Kombination erreichte den Landungssteg.
    Jetzt sprangen Lauren und Gaby vom Rotorgehäuse des Hueys herab und landeten klatschend auf dem untergetauchten Dach des Humvees. Sogleich standen sie knietief im Wasser.
    Sie taten zwei Schritte, dass es nur so spritzte, ehe Lauren Gaby auf den Landungssteg werfen konnte. Dann sprang sie selbst darauf und zog die Füße gerade in dem Augenblick hoch, als zwei gewaltige Krokodilkörper wild schnappend hinter ihr aus dem Wasser sprangen.
    »Will! Mach schon! «, rief Lauren vom Landungssteg aus.
    Race machte sich zum Sprung auf das untergetauchte Dach des Humvees bereit. Wie mochte das wohl aussehen? Ein Mann in Jeans, T-Shirt und mit Baseballkappe, der auf einem untergetauchten Army-Helikopter inmitten eines von Kaimanen verseuchten Amazonasflusses stand.
    Wie, zum Teufel, bin ich da reingeraten? , dachte er.
    Da geriet die ganze Humvee-Huey-Kombination ohne Vorwarnung dramatisch ins Schwanken und sackte weitere

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