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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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langsam den Kopf und blickte ihm in die Augen.

    Wilson erstarrte. Die große Raubkatze trat über Grafs reglosen Leichnam hinweg und näherte sich ihm bedrohlich.
    Er wirbelte herum.
    Und sah eine weitere gewaltige schwarze Katze auf dem Pfad, die ihm den Rückweg abschnitt.
    Er konnte nirgendwohin laufen.
    Sich nirgendwo verstecken.
    Wilson musterte die Nischen und Spalten in der Felswand, glaubte eine Sekunde lang, dort Zuflucht finden zu können …
    … und sah sich dem grinsenden Gesicht einer der Raubkatzen gegenüber.
    Mit geradezu entsetzlicher Schnelligkeit schossen die Kieferknochen der Raubkatze auf ihn zu und in Sekundenschnelle war alles vorbei.

    ***

    Alle starrten wortlos auf den Bildschirm.
    »O mein Gott!« , ächzte Gaby Lopez.
    »Scheiße«, fluchte Lauren.
    Race wandte sich an den deutschen Zoologen Krauss. »Sie kommen nur nachts, ja?«
    »Na ja«, erwiderte Krauss barsch, »die Dunkelheit am Grund des Kraters erlaubt ihnen offensichtlich, den größeren Teil des Tages dort zu verbringen …«
    » Kennedy«, fragte Nash scharf, »wie steht’s mit dem Evakuierungsteam?«
    » Ich versuche noch immer, nach Panama durchzukommen, Sir«, erwiderte Doogie vom Funkgerät. »Die Übertragung wird immer wieder unterbrochen.«
    » Versuchen Sie’s weiter.« Nash blickte auf seine Uhr.
    Es war 11.30 Uhr.
    »Scheiße!«, sagte er.
    Er fragte sich, was Romano und seinem Team zugestoßen sein mochte. Zuletzt hatte er gehört, dass sie gestern Abend um 19.45 Uhr in Cusco gestartet waren. Sie hätten jetzt hier sein sollen. Was war geschehen? Konnten die Nazis sie abgeschossen haben? Oder hatten sie die Totems falsch gelesen und sich verirrt?
    Doch egal, was zutraf, wenn sie noch lebten, war eines gewiss: Am Ende würden sie das Dorf finden.
    Was bedeutete, dass zwei feindliche Gruppierungen auf dem Weg nach Vilcafor waren.
    »Scheiße«, wiederholte er.
    Doogie kam herüber.
    »Das Evakuierungsteam hat vor einer Stunde in Panama abgehoben – drei Hubschrauber: zwei Comanches, ein Black Hawk. Sie schätzen, dass sie am Spätnachmittag hier sind, so gegen 17.00 Uhr. Ich lasse ein UHF-Signal laufen. Das können sie anpeilen und uns dann herausholen.«
    Als Doogie Nash die Neuigkeit mitteilte, schoss Race ein seltsamer Gedanke durch den Kopf: Warum holte die Army sie nicht über Cusco heraus? Warum schickten sie Hubschrauber von Panama herab?
    In diesem Augenblick kam ihm ein Satz aus dem Santiago-Manuskript in den Sinn: Ein Dieb benutzt nie zweimal denselben Eingang.
    Nash wandte sich an Van Lewen. » Haben wir Zugriff auf das SAT-SN-Netzwerk?«
    »Ja, Sir.«
    » Loggen Sie uns ein. Legen Sie ein Suchmuster über Zentral- und Ostperu. Ich möchte genau wissen, wo diese Nazischweinehunde sind. Cochrane.«
    »Ja, Sir.«
    »Verschaffen Sie mir ein Satellitenbild von Vilcafor. Wir müssen eine Verteidigungsstellung aufbauen.«
    » Jawohl, Sir.«
    » Was ist SAT-SN?«, fragte Gaby Lopez.
    Troy Copeland gab die Antwort. »SAT-SN ist das Akronym für Satellite Aerospace Tracking and Surveillance Network. Es ist das Luft-Äquivalent zu SOSUS, den Unterwassermikrofonen, die die US Navy zum Aufspüren feindlicher Unterseeboote über den ganzen Nordatlantik verteilt hat. Einfach ausgedrückt, funktioniert SAT-SN mit Hilfe von sechsundfünfzig geostationär in einem erdnahen Orbit angeordneten Satelliten, die den Luftverkehr der Welt überwachen, Flugzeug um Flugzeug.«
    »Wenn das die einfache Erklärung ist«, meinte Race trocken, »möchte ich die komplizierte erst gar nicht hören.«
    Copeland beachtete ihn nicht. »Jedes Luftfahrzeug kann auf sieben verschiedene Weisen beobachtet werden – mittels Radar und Infrarot, visuell, anhand der Kondensstreifen, Motorabgasen und akustischer sowie elektromagnetischer Emissionen. Die SAT-SN-Satelliten nutzen alle sieben Möglichkeiten zur Kennzeichnung und Festlegung des jeweiligen Aufenthaltsorts jedes Luftfahrzeugs – militärisch und zivil – auf der ganzen Welt.
    Was Colonel Nash jetzt haben möchte, ist ein Schnappschuss von Zentral- bzw. Ostperu, damit er jedes Luftfahrzeug über dieser Gegend erkennen kann – insbesondere solche außerhalb der regulären, kommerziellen Luftkorridore. Wir sind in der Lage, diesen Bildern zu entnehmen, wo sich unsere Nazifreunde gerade befinden. Dann können wir hoffentlich abschätzen, wie viel Zeit uns noch bis zu ihrer Ankunft bleibt.«
    Race blickte zu Nash hinüber.
    Der Colonel a. D. wirkte tief in Gedanken versunken – wie man

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