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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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es von einem Kommandeur erwarten würde, der gerade drei seiner besten Männer verloren hatte.
    »Woran denken Sie?«, fragte Race.
    »Wir müssen dieses Götzenbild bekommen«, erwiderte Nash, »und zwar bald. Die Nazis werden jede Sekunde hier sein. Aber wir kommen nicht an diesen Katzen vorbei. Wir haben nicht mal die Möglichkeit herauszufinden, wie wir an ihnen vorbeikommen könnten. «
    Race legte den Kopf schief.
    Dann meinte er: »Es gab jemanden, der es gewusst hat.«
    »Wer?«
    »Alberto Santiago.«
    »Was?«
    »Erinnern Sie sich an den Felsblock, der in den Eingang zum Tempel verkeilt war?«
    »Ja …«
    » Darauf war eine Warnung geschrieben: ›Um keinen Preis eintreten. Der Tod lauert darin.‹ Unter der Warnung standen die Initialen ›A. S.‹ . Nun habe ich noch nicht das ganze Manuskript gelesen, also kann ich lediglich vermuten, dass Santiago und Renco über das gleiche Problem gestolpert sind wie wir – vor ihrer Ankunft in Vilcafor hatte jemand den Tempel geöffnet und die Rapas herausgelassen.
    Aber irgendwie hat Santiago einen Weg gefunden, diese Katzen wieder in den Tempel zurückzubekommen. Anschließend hat er in diesen Felsblock eine Warnung an alle eingeritzt, die mit dem Gedanken spielen, den Tempel zu öffnen.
    Nun, wir haben das Manuskript zur Suche nach diesem Dorf benutzt und gedacht, zu mehr wäre es nicht zu gebrauchen – aber die Kopie, die ich gelesen habe, war nur teilweise vollendet. Ich bin ziemlich sicher, dass die Antwort auf die Frage, wie man an diesen Katzen vorbeikommt, im Rest des Santiago-Manuskripts zu finden ist.«
    »Aber wir haben nicht mehr von dem Manuskript«, meinte Nash.
    »Die schon, schätze ich.« Race nickte zu den vier verbliebenen Deutschen hinüber.
    Schröder senkte zustimmend die Lider.
    »Aber ich wette, Sie haben es nicht weiter als bis zu der Stelle übersetzt, wo die Lage Vilcafors beschrieben wird, oder?«, fragte Race.
    »Nein«, bestätigte Schröder.
    Ein neuer Ausdruck von Zielstrebigkeit trat auf Nashs Gesicht.
    »Holen Sie Ihre Kopie des Manuskripts«, sagte er zu Schröder. »Und zwar sofort. «

    Wenige Minuten später reichte Schröder Race einen abgenutzten Pappdeckelordner. Der Papierstapel darin war wesentlich dicker als derjenige, den er zuvor erhalten hatte.
    Das vollständige Manuskript.
    »Vermutlich ist keiner von Ihnen der Übersetzer des Teams, oder?«, fragte Nash den BKA-Mann.
    Schröder schüttelte den Kopf. »Nein. Unser Sprachexperte ist während des Angriffs der Katzen oben auf dem Felsenturm getötet worden.«
    Nash wandte sich an Race. »Dann sind Sie wohl dran, Professor. Ein Glück, dass ich darauf bestanden habe, Sie mitzunehmen.«

    Race zog sich in das Geländefahrzeug zurück, um die neue Kopie des Manuskripts dort zu lesen.
    Sobald er es sich in dem großen, sicheren, gepanzerten Fahrzeug bequem gemacht hatte, öffnete er den Ordner. Sein Blick fiel auf ein fotokopiertes Titelblatt.
    Es unterschied sich wesentlich von dem überaus kunstvollen Titelblatt, das er auf der ersten Kopie zu Gesicht bekommen hatte. Der hauptsächliche Unterschied bestand darin, dass dieses hier bemerkenswert, ja, bewusst einfach gehalten war.
    Der Titel, Der Wahre Bericht Eines Mönchs Im Lande Der Inka , war sehr grob von Hand hingekritzelt. Eines war sicher – Eleganz und Majestät waren das Letzte, woran der Schreiber dieser Zeilen gedacht hatte.
    Da ging Race ein Licht auf.
    Er hielt eine Fotokopie des eigentlichen, des originalen Santiago-Manuskripts in Händen.
    Eine Fotokopie des Dokuments, das Alberto Santiago persönlich niedergeschrieben hatte.
    Race blätterte durch den Text. Seite um Seite von Santiagos krakeliger Handschrift zeigte sich vor ihm.
    Er ließ den Blick über die Worte gleiten und fand rasch die Stelle, an der er seine letzte Lektüre so abrupt hatte abbrechen müssen – Renco, Santiago und der Verbrecher Bassario waren in Vilcafor eingetroffen und fanden das Dorf in Ruinen vor. Die über die Hauptstraße verstreut liegenden Leichen der Einwohner schwammen in ihrem Blut …

Dritte Lektüre

    Renco, Bassario und ich gingen die verlassene Hauptstraße Vilcafors entlang.
    Die Stille ringsumher erfüllte mein Herz mit Furcht. Nie zuvor hatte ich den Regenwald so stumm erlebt.
    Ich stieg über einen blutbesudelten Leichnam. Der Kopf war ihm vom Rumpf gerissen worden.
    Ich sah andere Leichen, entsetzte Gesichter, die Augen in äußerstem Grauen weit geöffnet. Einigen waren Arme und Beine aus den Gelenken gedreht

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