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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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…«, sagte Van Lewen. » Jetzt!«
    Auf dieses Kommando stürmten die vier wild feuernd aus dem Eingang des Tempels und rannten in den Regen hinaus.
    Ihre Gewehre brüllten.
    Die Nazis gingen unter den Bäumen in Deckung.
    Van Lewen und Reichart verschwanden als Erste um die Ecke und rannten zur Rückseite des Tempels.
    Sekunden später waren sie um die hintere Ecke, sodass der Tempel jetzt zwischen ihnen und dem Feuer der Nazis stand. Sie befanden sich auf dem ebenen Pfad aus Steinplatten, den Race schon gesehen hatte und der den ungewöhnlichen, kreisrunden Stein barg.
    Der völlig von Schlamm bedeckte Hang fiel 15 Meter steil nach unten ab. Er hörte an einem kleinen Felssims auf, das die äußerste Kante des Felsenturms bildete und einen nackten, einhundert Meter tiefen Abhang überblickte. Links davon standen Bäume mit dichtem Blattwerk. Dort ging es zur Hängebrücke zurück.
    Cochrane und Race kamen hinter ihnen um die Ecke und erblickten sogleich den schlammigen Hang.
    »Ich denke, das wird härter, als wir dachten«, meinte Cochrane zu Van Lewen.
    In diesem Moment schoss der Mosquito-Kampfhubschrauber wie ein Haifisch aus den Tiefen des Ozeans aus dem Nebel unterhalb des Simses hervor und blieb direkt vor den Amerikanern in der Luft stehen. Seine Bordkanonen spien ein verheerendes Gewehrfeuer aus. Alle vier ließen sich zu Boden fallen.
    Doch Tex Reichart war zu langsam. Die Geschosse schlugen gnadenlos in seinen Körper, immer und immer wieder, sodass er noch aufrecht gehalten wurde, als er schon längst tot war. Mit jeder Kugel, die in ihn drang, spritzte sternförmig Blut auf die nasse Steinmauer hinter ihm.
    Buzz Cochrane bekam zwei Treffer ins Bein und schrie vor Schmerz auf. Race plumpste heftig auf den Matsch – unversehrt – und hielt sich gegen das Getöse des Helikopterfeuers die Ohren zu. Van Lewen erwiderte furchtlos mit seinem M-16 das Feuer, bis der Helikopter angesichts des gnadenlosen Beschusses abschwenkte und Reicharts Leichnam – aus seinem Griff befreit – mit dem Gesicht voran laut klatschend in den Schlamm fiel.
    Unglücklicherweise hatte Reichart das Götzenbild getragen.
    Als er nun stürzte, fiel es ihm aus der Hand und rutschte den steilen, schlammigen Hang hinab … auf die Kante zu.
    Race sah es als Erster.
    »Nein!«, rief er, wollte hinterher, landete auf dem Bauch und geriet gleichfalls ins Rutschen.
    Van Lewen schrie: »Professor! Warten Sie, nein …! «
    Aber Race glitt bereits, zusammen mit dem M-16 und allem, was er sonst noch dabeihatte, durch den Schlamm direkt auf das Götzenbild zu.
    Noch zweieinhalb Meter.
    Eineinhalb Meter.
    Einen Meter.
    Da kehrte plötzlich der Mosquito zurück und ließ eine weitere Salve Maschinengewehrfeuer los und eine Reihe explodierender Geschosse zerfetzte den Schlamm zwischen Race und dem Götzenbild.
    Race reagierte schnell. Er wälzte sich von den Einschlagkratern weg, schützte mit den Händen die Augen vor dem herumfliegenden Schlamm und verlagerte das Gewicht leicht, sodass er auf den Sims zurutschte. Dabei entfernte er sich immer weiter vom Götzenbild.
    Er sah den Sims am Ende des Abhangs näher kommen, erblickte den jähen Abgrund dahinter, den schwarzen Mosquito darüber, aber er rutschte viel zu schnell, um zu reagieren … Urplötzlich, ehe er auch nur wusste, wie ihm geschah, schoss er über den Rand des Felsenturms hinaus.

    ***

    Als er über den Rand rutschte, strecke Race blitzschnell eine Hand aus und erwischte die Simskante.
    Ruckartig kam er zum Stehen. An einer Hand hing er einhundert Meter über dem Kratergrund.
    Der Fallstrom des knatternden Mosquito strich über seine Yankee-Kappe. Rasch griff er auch mit der anderen Hand zu, die noch immer das M-16 hielt, und zog sich hoch.
    Egal, was du tust, Will, schau nicht nach unten.
    Er sah nach unten.
    Die nackte Wand des Felsenturms verschwand unter ihm in der Dunkelheit. Der Regen schien in diesen undurchdringlichen grauen Dunst hineinzufallen.
    Ächzend schob Race die Ellbogen auf den Sims, stemmte sich hoch, blickte auf und sah gerade noch Van Lewen – mit Cochrane über der Schulter – zu der Baumgruppe rechts rennen.
    Gleichzeitig kamen die Nazis – alle zwölf, alle mit G-11-Gewehren bewaffnet – von beiden Seiten des Tempels herangelaufen.
    Sie erblickten das Götzenbild, das umgekippt auf halber Strecke den steilen, matschigen Abhang hinab lag.
    Rasch schwärmten sie fächerförmig aus und gaben Deckung, während ein einzelner Mann vorsichtig seitlich den

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