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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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enttäuscht starrte Van Lewen den Nazis nach, die drüben den Pfad hinabeilten.
    Sie hatten das Götzenbild.
    Während er auf dem Felsenturm gestrandet war.

    ***

    Die Hände in die Hüften gestützt, stand Hei nr ich Anistase im Zentrum von Vilcafor. Er war zufrieden damit, wie die Erstürmung des Ortes verlaufen war.
    Der Impulsgenerator hatte perfekt funktioniert und den gesamten Funkverkehr des Feindes zum Erliegen gebracht. Die Amerikaner in dem Geländefahrzeug waren leicht neutralisiert worden. Und jetzt hatte er gerade gehört, dass sein Sturmtrupp das Götzenbild von den Amerikanern oben am Tempel erobert hatte.
    Alles lief wie am Schnürchen.
    Ein Ruf ertönte und Anistase wandte sich um und sah den Trupp vom Felsenturm über den Flusspfad heranstürmen.
    Der Kommandeur des Trupps kam sogleich herüber und präsentierte ihm einen in Tuch gehüllten Gegenstand.
    »Obergruppenführer«, sagte der Mann formell. »Das Götzenbild.«
    Anistase lächelte.

    Nachdem es ihm gelungen war, am Seil seines Greifhakens zurückzuklettern, jagte Race über die verlassene Lichtung vor dem Tempel und suchte nach überlebenden Green Berets.
    Er fand Van Lewen und Cochrane am Sims, wo einmal die Hängebrücke befestigt gewesen war.
    »Diese Hurensöhne«, meinte er beim Anblick des gähnenden Abgrunds. »Sie haben die Brücke abgeschnitten.«
    »Hier kommen wir nicht runter«, sagte Van Lewen. »Wir stecken fest.«
    In diesem Augenblick flog der schwarze Mosquito-Helikopter knatternd und mit feuernden Bordkanonen an ihnen vorüber. Die Nazis mussten ihn zurückgelassen haben, um die Sache zum Abschluss zu bringen.
    Rasch suchten Race und die anderen Deckung im Unterholz. Blätter explodierten über ihren Köpfen, Baumstämme zersplitterten.
    »Verdammtes Scheißding!«, schrie Cochrane über das Brüllen des Gewehrfeuers hinweg.
    Race sah sich den Mosquito genauer an, der jetzt über dem Abgrund schwebte und Feuerzungen aus seinen Kanonen spuckte. Sein Blick fiel auf die langen, spillerigen Landekufen.
    Die Landekufen … , dachte er.
    Da machte etwas in ihm Klick – er verspürte eine Art grimmiger Entschlossenheit, von deren Existenz er nichts gewusst hatte.
    »Van Lewen!«, rief er plötzlich.
    »Was ist?«
    »Geben Sie mir Deckung!«
    »Wozu?«
    »Veranlassen Sie einfach den Hubschrauber dazu, ein bisschen höher zu steigen, bitte! Aber schrecken Sie ihn nicht ab!«
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich bringe uns von diesem Felsen runter!«
    Die Antwort reichte Van Lewen völlig aus. Eine Sekunde später tauchte er kurz unter dem Blattwerk auf und feuerte eine Salve auf den schwarzen Hubschrauber ab.
    Der Mosquito reagierte, indem er ein wenig höher stieg und das Feuer erwiderte.
    Inzwischen werkelte Race fieberhaft an seinem Greifhaken und entrollte die Leine. Er blickte zum Hubschrauber hinaus.
    »Bringen Sie ihn höher!«, schrie er. »Höher! Er steht zu tief!«
    Race schätzte die Entfernung zwischen sich und dem Helikopter ab.
    Er war zu nahe, um den Greifhaken vom Werfer abzufeuern . Er würde ihn schleudern müssen.
    Also entrollte er das Seil ein wenig weiter und hielt es locker, damit es sich beim Wurf nicht völlig verheddern würde.
    » Cochrane!«, rief er. »Können Sie sich mit Ihrem verwundeten Bein durch die Luft schwingen?«
    »Sonst noch was, Einstein?«
    »Dann sind Sie mir also keine Hilfe!«, sagte Race grimmig. »Sie bleiben hier. Van Lewen! Geben Sie mir Deckung!«
    Als Van Lewen eine weitere Salve auf den Hubschrauber abgab, sprang Race aus dem Blattwerk, den Greifhaken in der Hand. In einer fließenden Bewegung warf er ihn in einem Unterhandwurf auf die linke Landekufe des Mosquitos.
    Er wusste sofort, dass der Wurf perfekt gelungen war.
    Der Greifhaken segelte auf den schwebenden Hubschrauber zu, erreichte den Zenit seines Bogens gerade beim Eintreffen an der linken Landekufe des Mosquitos, schwang mit einem scharfen Kling-Klong über die Landekufe hinweg und verdrehte sich zweimal darum. Jetzt saß er fest.
    »Also, Van Lewen! Gehen wir!«
    Van Lewen gab einen letzten Feuerstoß auf den Hubschrauber ab, ehe er zu Race hinüberlief, der an der Kante des Simses stand.
    »Festhalten!« Race hielt Van Lewen sein M-16 hin. Das Gewehr war am Ende des Seils verknotet.
    Van Lewen nahm es und warf Race einen Blick zu. »Wissen Sie, Sie sind wesentlich tapferer, als die meisten für möglich halten würden.«
    »Danke.«
    Mit diesen Worten stießen Race und Van Lewen sich ab und schwangen gemeinsam, an der

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