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Der Teratologe (German Edition)

Der Teratologe (German Edition)

Titel: Der Teratologe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White , Edward Lee
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Schließlich entdeckte er ein Stahltor mit dem Schriftzug GARAGE. Es überraschte ihn nicht, dass es verriegelt war. Ich brauche eine verfickte Haubitze, um da durchzukommen. Aber dann fand er endlich den Versorgungsraum und hätte beinahe ein triumphierendes Heulen angestimmt.
    Es starrte ihm lockend ins Gesicht. Ein rot angestrichenes Ventil mit einer Plakette, auf der HAUPTWASSERVENTIL stand. Ja, das ist verfickt noch mal zu einfach, dachte er erneut und zündete sich eine Zigarette an. Eine Feueraxt wartete praktischerweise in einem Glaskasten direkt neben dem Durchgang auf ihren Einsatz. Er zerschlug die Scheibe und wog das schwere Werkzeug in seiner Hand. Wenn Bryant es nicht schafft, Farrington und den Briten zu erledigen, werde ich es tun. Sie besaßen die Schlüssel zum Ausgang, da war er sich absolut sicher. Ich werde ihnen ihre verdammten Schädel abschlagen, wenn es sein muss. Hauptsache, ich bekomme die Schlüssel in die Finger!
    Der Plan war einfach und zugleich die einzige Erfolg versprechende Möglichkeit, die er sah. Gleich würde er das Ventil zur zentralen Wasserversorgung drosseln und die Sprinkleranlage damit aus dem Verkehr ziehen. Anschließend galt es, das Feuer zu legen. Natürlich war das nicht frei von Risiken, weil sie ohne Weiteres selbst im Haus verbrennen konnten, falls ihre Flucht misslang. Aber nachdem er gesehen hatte, was hier vor sich ging, zögerte er nicht lange. Westmore pflichtete seinem Partner aus tiefstem Herzen bei. Sie mussten diese Perversionen stoppen. Ein Ort wie dieser durfte nicht existieren. Westmore würde freudig die Chance beim Schopfe packen, das Anwesen dem Erdboden gleichzumachen.
    Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!, erkor er ein altes Sprichwort zu seinem Leitmotiv.
    Er langte nach dem Hauptwasserventil, war gerade dabei, es mit den Händen zu greifen, aber …
    Zwei andere Hände packten ihn.
    Westmore blieb nicht einmal Zeit, um zu schreien. Er wurde auf die andere Seite des Raums geschleudert, als wäre er ein Sack Kartoffeln. Über ihm ragte ein deformierter Schatten auf.
    Zunächst dachte Westmore, dass es sich bei seinem Angreifer um den Teufel höchstpersönlich handeln musste, aber so hässlich konnte selbst Luzifer nicht sein. Es war Billy Meyers: riesig, nackt und gebadet in Schweiß, der von seinen unförmigen Muskeln tropfte. Aufgeputscht vom Wahnsinn und von noch mehr Metopronil glühten seine stumpfen Augen. Sein elefantöser Penis ragte hervor, als stünde er kurz vor der Explosion. Voluminöser als eine Bierflasche, mit Venen so dick wie Katheterschläuche.
    Das mit zusätzlichen Zähnen vollgepackte Grinsen war mit braunen Bröckchen verkrustet. Die Neurofibromatose hatte Billys Kopf in eine Art menschlichen Geschützturm mit Augen verwandelt – eins blau und eins grün. Mit seiner ellenbogenlosen Linken tastete er unkoordiniert nach unten und begrapschte Westmores Gesicht, hinterließ dabei Schmieren aus Exkrementen.
    Billys Absichten waren eindeutig. Er thronte in voller Größe über Westmore, der angeschwollene Penis pochte gegen die Brust des Fotografen, die Hoden so groß wie Pflaumen. Das Vieh fuhr fort, Westmores Gesicht zu befingern, rieb sich an ihm. Gleichzeitig wurde Westmore von der anderen Hand, die mit Leichtigkeit seinen Hals umklammerte, zu Boden gedrückt. Der Griff fühlte sich an wie eine Schraubzwinge, die unaufhaltsam den Druck erhöhte.
    Nicht so, nicht so, flehte Westmore, aber wen flehte er eigentlich an? Gott? Den Engel? Oder sein eigenes schlechtes Karma? Er wusste, dass er sterben würde, und es war ihm eigentlich einerlei. Er wollte nur nicht so enden. Als sexuelles Futter für ein Monster.
    Westmore konnte kaum noch atmen. Seine Sicht trübte sich ein. Das war es. Das war sein Ende. Nur noch ein kleiner Moment, dann würde er tot sein …
    Er hörte einen Schlag! Und dann einen hohen, winselnden Laut, der unmöglich menschlichen Ursprungs sein konnte, es aber nichtsdestotrotz war. Das Monster rollte in Qual von ihm herunter, griff verzweifelt nach etwas in seinem Rücken. Im letzten Moment, mehr von einem reflexartigen Instinkt angetrieben als von tatsächlicher Willenskraft, gelang es Westmore, die Feueraxt zu umklammern und sie auf Billys Rücken sausen zu lassen. Die Säulen aus Muskeln, die dem Monster als Beine dienten, knickten ein. Westmore zog sich zurück, aber die deformierte Hand erreichte gerade noch eben seinen Kragen und zog mit aller Gewalt daran.
    Klack, klack,

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