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Der Teratologe (German Edition)

Der Teratologe (German Edition)

Titel: Der Teratologe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White , Edward Lee
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wie es dieser Leviathan offensichtlich vermochte.
    »Zeig mir, wie es funktioniert«, bat er.

(XVIII)
    Westmore hatte nicht die leiseste Ahnung, worauf er sich da einließ. Er hatte zuerst einige Türen geöffnet, um die religiösen Führer aus der Gefangenschaft zu befreien – zumindest diejenigen, die nicht gänzlich unter dem Einfluss des Metopronil standen – als ihn die Lichtexplosion aufschreckte und er Stimmen hörte, die wie das Kreischen der Verdammten klangen. Er wusste sofort, dass Farrington etwas entfesselt hatte und dass es sich mit verdammter Sicherheit nicht um Gott handelte. Er entriegelte die letzte Tür im Gang, um der Kakofonie des Grauens entgegenzulaufen, als er fast von den beiden mehr als zwei Meter großen Albinos über den Haufen gerannt worden wäre.
    Die Riesen mit platinfarbener Haut stürmten an ihm vorbei, hinein in das Zimmer, in dem das Licht mittlerweile erloschen war. Westmore erkannte sie aus Bryants Beschreibung wieder. Die Engel. Er umklammerte die Axt in seiner Hand fester und folgte ihnen. Was Bryant zustoßen konnte, wenn er sich allein mit dem Besitzer dieser schrecklichen Stimme und den beiden kolossalen Zwillingen in einem Raum befand, wollte er sich lieber nicht genauer vorstellen.
    Der Fotograf hatte erst wenige Schritte getan, als sein eigener Engel unvermittelt vor ihm erschien und dabei noch verlotterter und zerzauster als bei ihrer ersten Begegnung wirkte. Er trug jetzt einen ausgewachsenen Vollbart. Das Bob-Dylan-Double warf ihm einen Blick zu, der sich nur als panisch beschreiben ließ. Wenn er schon Angst verspürte, tat Westmore vermutlich gut daran, sein Heil in der Flucht zu suchen.
    »Beeil dich!«, rief der Engel ihm zu.
    Eine Flut aus schrecklichen Bildern wogte durch seinen Verstand, ihre Macht durchbohrte ihn und zog ihn förmlich zu Boden. Er sah eine Welt, in der Vergewaltigung, Mord und Folter heilig waren und Unschuld und Liebe nichts weiter als eine romantisch verklärte Tagträumerei. So würde die menschliche Existenz aussehen, wenn Farrington die Kontrolle übernahm. Westmore mahnte sich zur Entschlossenheit und rannte an dem verkohlten Körper des Asiaten vorbei. Als er ihn passierte, öffneten sich die Augen des Mannes und starrten ihn eindringlich an.
    »Beeilung!«, krächzte der Mönch im Ausbruch eines heiseren, zackigen Bellens, dann zuckte er ein letztes Mal und seine Augen schlossen sich wieder. Westmore war sich sicher, dass er nicht mehr lebte. Er trat in die kläglichen Überreste des Zimmers hinein. Farrington schien sich mit einem Dämon auseinanderzusetzen, der wie eine Art Seeanemone aussah, die vom Grund des Meeres an die Wasseroberfläche gespült worden war. Bryant stand mit einer Pistole in der Hand in einigen Metern Entfernung und zielte auf den Dämon. Der Ausdruck in seinem Gesicht ließ vermuten, dass jegliches Bewusstsein aus seinem Körper gewichen war. Westmore rannte zu seinem Mitstreiter und schüttelte ihn kräftig.
    »James! James, wach auf! Du musst Farrington erschießen! Du musst ihn töten!«
    Die Albinoengel hatten sich um den Dämon herum aufgebaut und drangen mit ihren langen, spiralförmigen Nägeln in seinen Körper ein. Ihre Nägel knirschten sogar, als sie das Fleisch der Kreatur durchdrangen. Sie vergruben auch ihre Zähne in dem abscheulichen Körper und begannen, Brocken aus ihm herauszubeißen. Der Dämon heulte vor Schmerz. Dann erkannte Westmore, was die beiden Engel vorhatten. Sie wollten die Tentakel abtrennen, die in Farringtons Kopf hineinragten. Westmore holte mit der Axt aus und begann ebenfalls, auf die glitschigen Fühler einzuhacken.
    »James! James! Wach auf!«
    Eine dicke, schwarze, klebrige Masse spritzte mit jedem Axthieb aus der Kreatur heraus. Sie wehrte sich und füllte seinen Geist mit unsäglich gemeinen und schrecklichen Visionen. Sein Magen überschlug sich und Erbrochenes flog wie ein Geschoss fast bis in den Flur hinaus. Aber er ließ sich nicht davon abhalten, die Kreatur weiterhin mit dem Werkzeug zu malträtieren.
    »Ich sehe! Ich verstehe!«, kreischte Farrington plötzlich, als der Dämon seinen Kopf mit Wissen zur Perfektion des Bösen füllte. Die fette Frau ohne Gliedmaßen, die sein Sperma geschluckt hatte, kroch langsam von ihm weg und versuchte, sich einen Weg zur Tür zu bahnen. Farrington zerrte an ihren Haaren und zog sie zu sich zurück. Er vergrub seine Finger tief in ihrer Kopfhaut, woraufhin ihr Schädel zerplatzte. Das Blut quoll ihr aus Nase, Ohren, Mund und

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