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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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der Laird sich nicht sicher ist, ob alle drei Todesfälle Mord waren oder nur der von Maggie. Dann sind da noch die Gerüchte. Es ist schon oft vorgekommen, dass ihm jemand versicherte, er glaube nicht an seine Schuld, nur um dann später hinter seinem Rücken zu sagen: ›Aye, ganz sicher steckt der Laird dahinter‹.« Mac zuckte die Achseln. »Er wusste nicht, wem er trauen durfte, und konnte sich daher immer nur auf sich selbst verlassen.«
    Evelinde biss sich auf die Unterlippe. Was für Neuigkeiten. So leben zu müssen, erschien ihr furchtbar – umgeben von Menschen, die einen für einen Mörder hielten, einem dies aber nicht ins Gesicht sagten, sondern ihre Ansichten hinterrücks äußerten. Und dabei war es sein eigener Clan. Schlimmer noch – als Laird war er verantwortlich für das Wohlergehen und die Sicherheit dieser Leute. Es sagte eine Menge über ihn, dass er seine Pflicht dennoch erfüllte und seinen Rang nicht ausnutzte, um sich für dieses schäbige Verhalten zu rächen.
    »Dennoch begreife ich nicht, dass er mit dir redet, sich aber scheinbar nicht dazu durchringen kann, auch einmal ein Wort mit mir zu wechseln«, beharrte Evelinde und schob alle anderen Gedanken beiseite. »Schließlich war ich damals genauso wenig dabei wie du.«
    »Einige Männer reden nun einmal nicht viel«, erklärte Mac und wandte sich wieder dem Pferd zu. »Durch all das Unglück hier hat Euer Gemahl sich in die Schweigsamkeit geflüchtet. Doch er bekommt durchaus den Mund auf, und wenn er nicht mit Euch redet, liegt es womöglich einfach daran, dass er Angst hat, Euch etwas zu verraten, von dem Ihr noch nichts wissen sollt.«
    Evelinde fragte sich noch, was er damit wohl meinte, als Mac fortfuhr: »Doch er verfolgt Euch mit den Blicken und findet ständig Ausreden, um tagsüber in den Wohnturm zu gehen und in Eurer Nähe zu sein. Seine Sorge und seine Wut über die Unfälle, die Ihr hattet, sind groß, zumindest seine Wut ist groß. Das heißt, dass er viel für Euch übrig hat.«
    Evelinde schwieg einen Moment lang. Die Woche seit ihrem Sturz auf der Treppe hatte sie auf eine harte Probe gestellt. Plötzlich hatte sie einen Gemahl an der Seite, der immerzu abweisend und zornig wirkte. Seit dem Vorfall hatte er sie nicht mehr angerührt und war kurz angebunden und leicht reizbar gewesen. Deshalb und auch, weil er nie mit ihr sprach, hatte sie angenommen, dass er wütend auf sie sei, weil er sie für ungeschickt hielt. Nun zu erfahren, dass Cullen gar nicht auf sie, sondern angesichts der Möglichkeit wütend war, dass es ein Anschlag auf sie gegeben hatte, erwies sich als Erleichterung. Dann ging ihr auf, was Mac noch gesagt hatte.
    »Cullen glaubt, dass auch andere Vorkommnisse außer dem Treppensturz Anschläge gewesen sein könnten?« Auch sie selbst hatte dies bereits in Erwägung gezogen, hatte aber kaum zu hoffen gewagt, dass ihr Gemahl dies vermuten könnte. Das bedeutete, dass er vielleicht doch nicht nur einen ungeschickten Trampel in ihr sah.
    »Aye« ,versicherte Mac. »Er glaubt, dass auch der freigelassene Bulle auf der Koppel kein Zufall war. Hamish ist nun schon seit vielen Jahren für die Scheune dort unten zuständig, und in all der Zeit ist er immer der Einzige gewesen, der Angus herausgelassen hat – bis zu dem Tag, an dem Ihr auf der Wiese wart. Dann ist da noch die Sache mit dem Pfeil, den Ihr beim Klettern auf dem Baum gefunden habt. Der Laird argwöhnt, dass irgendwer Euch im Wald gefolgt ist und den Pfeil auf Euch abgeschossen hat, während Ihr im Baum saßt.«
    Evelinde lehnte sich erneut Halt suchend an die Boxentür. »Aber warum hat er mir nichts von alldem gesagt?«, fragte sie.
    »Viel wichtiger ist doch, warum irgendwem daran gelegen ist, Euch aus dem Weg zu schaffen«, wandte Mac trocken ein. »Der Laird und ich haben versucht, dies herauszufinden, aber das ist nicht so leicht. Denn wenn jemand Euch zu töten versucht, ist der Betreffende wahrscheinlich auch in die anderen Todesfälle verstrickt, und jemand, der für alle drei Morde infrage kommt, ist schwer auszumachen, weil ein Grund fehlt, der alle Tode verbindet. Falls der Tod seines Onkels Mord war, wäre Cullens Vater Liam der Hauptverdächtige gewesen. Er war der Einzige, der einen Nutzen aus dem Tod zog, denn dadurch wurde er der Laird«, stellte Mac heraus.
    Evelinde riss angesichts eines solchen Verdachts die Augen auf.
    »Doch wenn auch Liams Tod Mord war«, fuhr der Stallmeister fort, »wird damit Euer Gemahl zum

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