Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
Vom Netzwerk:
reiche
Heirat übelnimmt. Sie hätte selbst gerne Geld. Und dann dieses Getue mit dem
Tee. Meine Güte, bin mir ja vorgekommen wie bei Ihrer Majestät der Queen
persönlich, bloß dass das Ambiente nicht so ganz passte.«
    Sie setzte den
Blinker und bog links ab in die Gustav-Bratke-Allee. »Und außerdem möchte ich
wissen, warum er schwindelt. Er hat die Kamera mehrere Stunden einfach irgendwo
abgestellt und laufen lassen und sich sonst wo vergnügt. Und seine Frau soll
davon offensichtlich nichts wissen. Vielleicht soll überhaupt niemand was davon
wissen. Wie auch immer. Wir werden ihm schon auf den Zahn fühlen.«
    Die nächste Stunde
verbrachten sie in der KFI mit Hohstedt und Bremer und
besprachen das weitere Vorgehen. Maren und Hohstedt würden weiterhin die
Hochzeitsgäste befragen, und Bremer sollte gemeinsam mit dem Brautpaar nochmals
die DVD s durchgehen, um alle Personen zu
identifizieren. Vielleicht hatte sich ja doch jemand eingeschlichen, der nicht
dorthin gehörte. Charlotte würde sich ein bisschen mit der Vergangenheit des
Opfers befassen.
    Maren wolle sich
gerade auf den Weg machen, als sie sich noch mal an Charlotte wandte. »Ich weiß
nicht, eigentlich hab ich ein Problem …« Sie zögerte.
    »Ja?«, sagte
Charlotte.
    »Also, ich hoffe,
ihr haltet mich nicht für unfähig, aber ich bin bisher einfach nicht an die
Tante von diesem Hofholt rangekommen, Monika Krugwald, das ist die andere
Tochter vom Johann. Sie ist entweder nie zu Hause, oder sie lässt sich ständig
verleugnen. Und ihr Handy hat sie nie eingeschaltet. Ich hab ihr auf die
Voicebox gesprochen, aber sie hat sich bis jetzt nicht gemeldet.«
    »Wie bitte?«,
wunderte sich Charlotte.
    Maren zuckte mit
den Schultern. »Die scheint immer ziemlich beschäftigt zu sein. Mit ihrem Mann
hab ich gesprochen, der weiß von nichts. Hat die Tote weder auf der Hochzeit
noch sonst jemals gesehen, sagt er jedenfalls. Aber die Frau scheint eine
Aversion gegen Polizeibefragungen zu haben.« Maren grinste schief.
    »Das kann ja wohl
nicht wahr sein«, murmelte Charlotte. »Darum werde ich mich sofort kümmern, und
du kommst mit.« Sie warf Hohstedt, der schon halb zur Tür raus war, einen Blick
zu. Charlotte arbeitete zwar lieber mit Maren zusammen, weil Hohstedt eine
faule Socke war, aber manche Menschen ließen sich durch einen männlichen
Polizeibeamten stärker beeindrucken. Vielleicht war das bei Monika Krugwald ja
der Fall.
    »Das wär klasse,
hab schon ziemlich viel Zeit damit vergeudet, die aufzuspüren«, sagte Maren.
    »Wir versuchen es
noch mal. Wenn’s nicht klappt, kriegt sie eine Vorladung. Wo wohnt sie?«
    »Das ist es ja
gerade. Sie wohnt in der Hindenburgstraße.«
    »Wow«, unterbrach
sie Hohstedt, »vornehmer geht’s nimmer.«
    »Das kannst du
laut sagen. Sie ist bloß nie da, immer unterwegs – wenigstens sagt das ihr
Gatte. Ihr gehören mehrere Kosmetiksalons.«
    »Na, dann gib mir
doch mal die genaue Adresse und Telefonnummer. Ich werde jetzt mal bei ihr zu
Hause anrufen und ein bisschen die Daumenschrauben ansetzen.«
    Charlotte
erreichte den Ehemann, Frank Hölscher, der sich wortreich dafür entschuldigte,
dass seine Frau nicht zu Hause sei. Sie sollten es doch bitte über ihr Handy
versuchen.
    »Herr Hölscher«,
sagte Charlotte betont geduldig. »Sie haben genau zwei Möglichkeiten. Entweder
Ihre Frau ist in … sagen wir, einer halben Stunde für uns zu sprechen, oder wir
holen sie morgen früh um acht Uhr mit einem Streifenwagen ab. Dann können wir
uns in der Direktion an der Waterloostraße unterhalten. Wäre das für Ihre Frau
in Ordnung?« Charlotte schwieg eine Minute. »Natürlich, Herr Hölscher«, sagte
sie dann, »auch unsere Zeit ist begrenzt. Wir sind dann in etwa einer halben
Stunde bei Ihnen.« Lächelnd legte sie auf.
    »Herr Hölscher war
ein wenig ungehalten, aber wir werden uns schon vertragen.«
    Den Stadtteil Zoo
konnte man mit Fug und Recht als einen der vornehmsten Hannovers bezeichnen.
Die Hindenburgstraße lag in der Nähe des Zoologischen Gartens, direkt an der
Eilenriede, dem großen Stadtwald Hannovers. Wer hier wohnte, hatte keine
finanziellen Sorgen.
    Das Ehepaar Monika
Krugwald und Frank Hölscher bewohnte den ersten Stock einer zweistöckigen
weißen Villa. Herr Hölscher empfing sie mit offensichtlichem Missvergnügen. Ein
gut aussehender Mann, zweifellos, dachte Charlotte, als sie an ihm vorbei in
die großzügige Wohnung ging. Blondes, volles Haar und ebenmäßige Züge.
Graublaue

Weitere Kostenlose Bücher