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Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
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unterhalten, falls das möglich ist.«
    »Was wollen Sie
denn bloß noch von Tabea? Sie ist doch nicht in Gefahr, oder …?«
    »Nein, es könnte
nur sein, dass sie etwas gesehen oder gehört hat, das uns bei unseren
Ermittlungen weiterhelfen könnte. Könnten wir vielleicht reinkommen?«
    »Oh, ja,
natürlich.« Frau Wegener ließ die beiden eintreten. »Tabea ist heute schon früh
nach Haus gekommen, es ging ihr nicht gut. Sie ist in ihrem Zimmer. Soll ich
sie holen?«
    »Wissen Sie …«
Bergheim wusste nicht recht, wie er Frau Wegener aus diesem Gespräch
heraushalten konnte. Er war fest davon überzeugt, dass das Mädchen keine Silbe
verraten würde, wenn die Mutter dabei war. »Wären Sie einverstanden, wenn meine
Kollegin und ich uns eine Weile allein mit ihr unterhalten würden?«
    »Aber warum denn?
Sie hat doch nichts verbrochen, oder?«
    »Absolut nicht. Es
ist nur manchmal so, dass junge Mädchen …« Er blickte hilfesuchend zu Maren, die
sich erbarmte.
    »Manche Dinge
wollen Jugendliche einfach nicht vor den Eltern besprechen, und möglicherweise
könnte eine Aussage Ihrer Tochter dabei helfen, Sokolow und Ziemer für lange
Zeit hinter Gitter zu bringen. Die beiden haben nämlich allerhand auf dem Kerbholz,
wie es scheint. Wir befragen eine Menge Schüler, müssen Sie wissen.«
    In diesem Punkt
war Maren nicht ganz bei der Wahrheit geblieben, aber was machte das schon.
    »Ach so, ja,
natürlich. Dann kommen Sie einfach mal mit.«
    Frau Wegener
führte sie einen dunklen Flur entlang und klopfte dann an eine Tür, vor der ein
»Bitte nicht stören«-Schild hing. Auf ihr Klopfen kam keine Antwort. Die Mutter
drückte die Klinke hinab, aber es war abgeschlossen.
    »Tabea!«, rief
sie. »Nun mach schon auf! Hier sind zwei Polizisten, die mit dir reden wollen.«
    Keine Antwort.
Frau Wegener klopfte jetzt heftiger und rüttelte an der Klinke, während Maren
und Bergheim sich einen besorgten Blick zuwarfen.
    »Ich verstehe das
gar nicht«, sagte Frau Wegener. »Sonst schreit sie immer gleich, wenn einer was
von ihr will.«
    »Haben Sie einen
zweiten Schlüssel für die Tür?«
    »Nein, warum denn
auch?«, sagte Frau Wegener verwirrt.
    Bergheim schob die
Frau kurzerhand zur Seite und versetzte dem Schloss einen kräftigen Tritt,
sodass die Verriegelung barst und die Tür aufsprang.
    Tabea lag
bäuchlings auf dem Bett und rührte sich nicht. Bergheim drehte sie um. Sie
atmete nicht. Maren telefonierte bereits, als Bergheim mit der Reanimation
begann. Frau Wegener rannte schreiend in der Wohnung herum, während Maren
versuchte, herauszubekommen, wie sie Tabeas Vater erreichen konnte.
    Tabea hatte ihr
Leben dem Umstand zu verdanken, dass Bergheim sie reanimieren konnte und der
Rettungswagen nur zehn Minuten brauchte, um vor Ort zu sein. Das Mädchen wurde
zum Kinderkrankenhaus auf der Bult gefahren. Maren hatte unterdessen
festgestellt, dass sich Tabea eine ganze Packung Dolomo Schmerztabletten aus
dem väterlichen Vorrat einverleibt hatte, woraufhin sofort eine Magenentleerung
eingeleitet worden war.
    Charlotte war eifrig
damit beschäftigt, ihre Wohnung zu wischen. Dabei ließ sie sich den ganzen Fall
noch mal durch den Kopf gehen. Manchmal kam sie auf diese Weise zu neuen
Erkenntnissen. Sie hatte bereits die zweite Maschine im Trockner verstaut, das
Wohnzimmer aufgeräumt und die Küche gewienert, aber ihr Gehirn hatte bisher
standhaft den Dienst verweigert. Sie fischte gerade eine zwei Tage alte Ausgabe
der Hannoverschen Allgemeinen unter dem Sofa hervor, als ihr Blick auf die
Familienanzeigen fiel. Sie stutzte. Was wäre, wenn …? Das Klingeln ihres Handys
unterbrach ihre mentale Wanderung. Wütend ließ sie den Schrubber fallen, ging
in die Diele und fischte ihr Handy vom Garderobentisch.
    »Ich hatte doch
gesagt, keine Unterbrechungen«, zeterte sie, nachdem sie Marens Nummer erkannt
hatte.
    »Tabea Wegener hat
versucht, sich umzubringen«, sagte Maren ruhig, aber bestimmt.
    Das brachte
Charlotte zunächst zum Schweigen. »Verdammt«, sagte sie dann. »Wie geht es
ihr?«
    »Nicht gut, aber
dank Rüdiger lebt sie.«
    »Tatsächlich?«
Charlotte schluckte. Sie fühlte sich mies. »Wo liegt sie?«
    »Auf der Bult.«
    »Okay«, sagte
Charlotte kleinlaut, »ich mach mich sofort auf den Weg.«
    »Du kannst da im
Moment gar nichts tun. Sie ist nicht vernehmungsfähig«, sagte Maren.
    »Egal«, sagte
Charlotte, »dann sprech ich mit den Eltern.«
    Doch Charlotte
sollte nicht im Kinderkrankenhaus auf der Bult

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