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Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
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ankommen, denn auf dem Weg
dorthin erreichte sie erneut ein Anruf, diesmal von Bremer.
    »Kramer hat
rausgefunden, dass Ziemers Eltern ein Haus am Steinhuder Meer haben. Ein
Kollege aus Steinhude ist dort vorbeigegangen und hat gesagt, dass das Haus
gerade bewohnt ist. Die Ziemers sind aber in Hannover.«
    »Okay«, sagte
Charlotte. »Besprich dich mit den Kollegen in Steinhude, wir brauchen dort ein
Sondereinsatzkommando. Ich bin in zehn Minuten in der KFI ,
und sag Martin, es gibt Arbeit. Er wollte doch unbedingt Action. Kann er
haben.«
    »Den hab ich schon
mobilisiert, wartet unten.«
    »Also, bis
gleich.« Charlotte drückte das Gespräch weg und wendete den Wagen.
    Bis zum Steinhuder
Meer waren es etwa fünfzig Kilometer in westlicher Richtung. Hohstedt schaffte
sie in knapp dreißig Minuten.
    Das Ferienhaus der
Ziemers war eins von sechs schmalen Holzhäusern mit spitzen Dächern und lag
nicht weit von Steinhude entfernt in einem kleinen, bewaldeten Gebiet, nahe am
Wasser.
    Der Einsatzwagen
des SEK stand unauffällig etwa hundert
Meter von den sechs Reihenhäusern entfernt am Wegesrand. Hohstedt parkte mit
dem BMW -Dienstwagen direkt dahinter. Noch
war alles ruhig, obwohl ein Beamter in Zivil ein paar Spaziergängern den
Zutritt zum Strandweg versperrte. Die beiden, ein älteres Ehepaar, reckten
neugierig die Hälse, drehten dann aber ab, entfernten sich etwa fünfzig Meter
und blieben dann stehen, um den weiteren Verlauf dieser Aktion zu verfolgen.
    »Glaubst du, dass
er bewaffnet ist?«, fragte Charlotte Bremer.
    »Möglicherweise.«
    Charlotte
überlegte einen Augenblick. »Warte einen Moment.« Sie stieg aus und besprach
sich mit dem Einsatzleiter, einem Hünen von fast zwei Metern Körperlänge mit
ruhigen, besonnenen Augen.
    Charlotte kam
zurück und öffnete die Wagentür.
    »Wir drei gehen
zuerst rein. Die anderen bleiben in Bereitschaft.«
    Hohstedts Hand
tätschelte seine Waffe, während Bremer den Mund verzog.
    Es war Nachmittag,
das Wetter war recht kühl, aber ruhig, wie der Wellengang auf dem Steinhuder
Meer. Wenige Boote dümpelten am Kai, ein paar Jollen segelten auf dem Meer. Ein
ganz normaler Wochentag.
    Die drei Beamten
schauten sich das unbewohnte Randgebäude genau an. Jedes der Häuser verfügte
über eine Terrasse. Das Haus der Ziemers lag mittig. Charlotte bedeutete
Hohstedt, sich am Hinterausgang zu postieren. Dann ging sie mit Bremer zur
Vordertür und klingelte. Erwartungsgemäß öffnete niemand, allerdings sah
Charlotte deutlich, wie sich ein Schatten vom Badezimmerfenster entfernte.
    »Herr Ziemer, wir
wissen, dass Sie da sind, machen Sie keine Schwierigkeiten und kommen Sie
raus.«
    In diesem Moment
klirrte Glas, und Hohstedt schrie irgendwas, das sich wie »Stehen bleiben!«
anhörte. Bremer und Charlotte spurteten um die Ecke, gleichzeitig mit den
Beamten des SEK . Ziemer rannte in den Wald, gefolgt
von Hohstedt, der sich fluchend die Seite hielt. Anscheinend hatte Ziemer ihn
einfach umgerannt. Binnen zwei Minuten hatte die Jagd ein Ende, und einer der SEK -Beamten, der Hohstedt überholt hatte, warf sich
auf Ziemer und überwältigte ihn.
    Der schrie wie
angestochen. »Scheiße, lass mich los! Du brichst mir den Arm, du Arsch!«
    Der Beamte legte
ihm Handschellen an und zog ihn mit einem Ruck auf die Beine.
    Charlotte und Bremer
kamen jetzt keuchend den leichten Hügel hinauf. Hohstedt saß am Fuße einer
Kiefer und fasste sich in die linke Nierengegend.
    Ziemer schrie
immer noch. »Der hat mir den Arm gebrochen! Ich zeig Sie an!«
    Der Beamte hielt
ihn fest. »Geben Sie endlich Ruhe, Mann! Oder wollen Sie, dass ich Ihnen eine
verpasse?«
    Das schien Ziemer
nicht zu wollen, denn er beruhigte sich etwas, spuckte aber dennoch dem Beamten
vor die Füße.
    »Na, wunderbar«,
keuchte Charlotte, »bringen Sie ihn einfach zum Wagen.«
    »Brauchen Sie
einen Krankenwagen?«, fragte der Hüne mit einem kritischen Blick auf Hohstedt,
der sich mittlerweile erhoben hatte, aber immer noch gekrümmt an der Kiefer
stand.
    Charlotte
schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
    Die Prozession
begab sich langsam Richtung Einsatzwagen.
    »Was ist
passiert?«, fragte Charlotte den angeschlagenen Hohstedt.
    »Dieser Scheißkerl
hat mir mit einem Paddel in die Nieren geschlagen. Verdammt!«
    »Meinst du, du
schaffst es zurück?«
    »Ja«, knurrte
Hohstedt und warf Ziemer einen feindseligen Blick zu, den dieser spöttisch
erwiderte.
    Die Beamten
verfrachteten Ziemer in einen Streifenwagen und machten

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