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Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
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sich auf den Weg nach
Hannover.
    Charlotte bedankte
sich bei den Kollegen, und die Versammlung löste sich langsam auf. Aus den zwei
Zaungästen waren mittlerweile einige Dutzend geworden.
    Es war kurz nach
acht, als Charlotte und Bergheim endlich nach Hause kamen.
    Sie waren beide
noch mal im Krankenhaus vorbeigefahren. Tabea war zwar noch immer nicht
ansprechbar, aber ihr Zustand hatte sich stabilisiert. Charlotte forderte eine
Beamtin an, die vor ihrem Zimmer Stellung beziehen sollte. Für alle Fälle.
    Ziemer saß in
Untersuchungshaft. Charlotte wollte die Ergebnisse der KTU abwarten, die für den nächsten Morgen angekündigt waren. Dann würden sie sich den
Kerl vornehmen. Bis dahin sollte er schmoren.
    Bergheim steuerte
sofort das Wohnzimmersofa an, stolperte unterwegs über den Schrubber, den
Charlotte an Ort und Stelle hatte fallen lassen, und hätte beinahe den
Wischeimer umgeworfen.
    »Verdammt, was ist
das?«, fluchte er und rettete sich aufs Sofa.
    »Reinigungswerkzeuge«,
rief Charlotte aus der Küche.
    Bergheim knurrte.
    Charlotte warf
zwei Tiefkühlpizzas in den Backofen und goss sich ein Bier ein. Die Flasche
nahm sie mit, für Bergheim. Dann ließ sie sich neben ihn aufs Sofa fallen. Dort
saßen beide eine Weile schweigend und tranken.
    »Wollten wir nicht
mal nach Italien fahren und Urlaub machen?«, fragte Bergheim.
    Charlotte nickte
wortlos und trank einen Schluck.
    »Und, warum machen
wir das nie?«, fuhr Bergheim fort.
    Charlotte schloss
die Augen. »Ich weiß es nicht. Sag’s mir.«
    »Was ist mit Tabea
passiert?« Jan, die Hände in den Hosentaschen, stand in der Tür und blickte die
beiden neugierig an.
    Bergheim richtete
sich auf. »Was meinst du?«
    »Stimmt das, dass
sie Tabletten geschluckt hat?«
    »Wer sagt das?«
    »Vivian.«
    »Was weiß Vivian
darüber?«, fragte Bergheim.
    »Sie kennen sich
halt. Tabeas Bruder hat es ihr am Telefon gesagt.«
    Bergheim lehnte
sich zurück. »Ja, es stimmt. Hast du eine Ahnung, warum?«
    »Vivian meint, Tabea
wäre mit Anton befreundet.«
    »Ist das der
Grund?«
    »Scheint so.«
    »Weiß Vivian sonst
noch irgendwas?« Bergheim trank sein Bier aus und stand auf.
    Jan zuckte mit den
Schultern. »Nein, sie wollte ja von mir was wissen.«
    »Und deswegen
quetschst du mich jetzt aus?« Bergheim knöpfte sein Hemd auf und ging Richtung
Bad.
    »Stimmt es, dass
du ihr das Leben gerettet hast?«, rief Jan hinter seinem Vater her.
    »Keine Ahnung«,
sagte Bergheim, warf sein Hemd auf den Boden und schloss die Badezimmertür
hinter sich.
    Jan drehte sich
nach Charlotte um. »Wonach riecht es hier?«
    »Nach Pizza«,
murmelte Charlotte. Sie war so müde, dass sie vergaß, ihr Glas festzuhalten,
und die Hälfte von ihrem Bier auf die Jeans verschüttete. Sie fuhr hoch.
»Mist«, sagte sie und stellte das Glas auf den Tisch.
    »Was für Pizza?«,
fragte Jan.
    »Vier Käse«, sagte
Charlotte und stand auf.
    Jan verdrehte die
Augen. »Ich mag doch keinen Käse.«
    »Ich weiß«, sagte
Charlotte.

VIERZEHN
    Um halb elf am
nächsten Morgen hatten sie die Ergebnisse der KTU und die ersten Auswertungen von Sokolows und Ziemers Computer, die sie in dem
Haus am Steinhuder Meer beschlagnahmt hatten.
    Tabea Wegener
hatte die Nacht gut überstanden und war auf dem Weg der Besserung. Charlotte
und Bergheim waren im Krankenhaus auf der Bult vorbeigefahren. Aber das Mädchen
weigerte sich, mit ihnen zu sprechen.
    Nun saßen die
beiden einem finster dreinblickenden Ziemer und seinem grüblerischen Anwalt
gegenüber.
    »Tja, Herr Ziemer,
Ihre Zukunftsaussichten würde ich nicht gerade als rosig bezeichnen. Was da
alles zusammenkommt.« Charlotte schüttelte den Kopf, während Ziemer schweigend
seine Fingernägel betrachtete. »Vergewaltigung, Erpressung, Zuhälterei,
Körperverletzung, Mord. Und dann möchten wir auch gern von Ihnen wissen, was
Sie mit Ihrem alten Kumpel Sokolow angestellt haben. Haben Sie sich um die
Beute gestritten?«
    Ziemer hielt einen
Moment in seiner Fingerbetrachtung inne und warf Charlotte einen drohenden
Blick zu. »Quatsch«, sagte er. Dann schien er sich zu besinnen und grinste. Er
hatte sich wohl vorgenommen, sich nicht provozieren zu lassen.
    »Das Einzige, was
Ihnen vielleicht noch ein paar Monate Haft ersparen könnte, wäre ein
umfassendes Geständnis.« Sie blickte den Anwalt an. »Haben Sie Ihrem Klienten
das klargemacht? Wenn nicht, sollten Sie das schleunigst nachholen.«
    Der Anwalt
räusperte sich. »Ich hoffe, Sie haben Beweise für Ihre

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