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Der Thron der roten Königin

Der Thron der roten Königin

Titel: Der Thron der roten Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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Männern und denen der Königin, während Edward of York im Triumph auf London marschiert ist. Aber Warwick hatte den König bei sich, und nachdem die Yorkisten weggelaufen waren, fanden unsere Männer den König unter einer Eiche sitzend, von wo aus er den Kampf beobachtet hatte.»
    «Er war unverletzt?», frage ich.
    «Ja, während der Schlacht war er von zwei yorkistischen Lords gut bewacht worden: Lord Bonville und Sir Thomas Kyriell. Er war ruhig wie ein Kind. Sie haben ihn der Königin übergeben, und nun ist er bei ihr und ihrem Sohn.»
    «Und ist er …?» Ich zögere, welche Worte ich wählen soll. «Ist er bei Sinnen?»
    «Sie sagen ja. Momentan schon.»
    «Also, was ist los? Was ist mit dir?»
    «In den Tavernen von London hat eine Geschichte die Runde gemacht. Vielleicht unwahr. Ich hoffe es.»
    «Eine Geschichte worüber?»
    «Es heißt, die Lords, die den König bewacht und während der Schlacht beschützt haben, wurden der Königin und ihrem Sohn, dem kleinen siebenjährigen Prinzen Edward, vorgeführt.»
    «Und?»
    «Es heißt, sie hat den kleinen Prinzen gefragt, was mit den beiden yorkistischen Lords, Lord Bonville und Sir Thomas Kyriell, geschehen solle. Und der Prinz hat gesagt: Kopf ab. Einfach so. Also haben sie die beiden auf sein Wort hin enthauptet – auf das Wort eines siebenjährigen Jungen –, und dann haben sie ihn für seinen Mut zum Ritter geschlagen. Margarete von Anjous Sohn hat das Kriegshandwerk gelernt. Wie soll er je ein Land in Friedenszeiten regieren?»
    Ich zögere, als ich meinen Gemahl grimassieren sehe. «Das hört sich schlimm an.»
    «Man erzählt sich, der Sohn sei so grausam wie die Mutter. Nun ist ganz London für York. Niemand wünscht sich einen Jungen wie Prinz Edward auf dem Thron.»
    «Und wie geht es nun weiter?»
    Er schüttelt den Kopf. «Es muss die letzte Schlacht sein. Der König und die Königin sind wieder vereint und führen ihre Armee an. Der junge Edward of York und der Freund seines Vaters, Warwick, marschieren auf sie zu. Es geht nicht mehr um die Frage, wer den König beraten soll. In der nächsten Schlacht geht es darum, wer König wird. Und nun werde ich meinen König verteidigen müssen.»
    Ich merke, dass ich zittere. «Ich habe nie gedacht, dass du in den Krieg ziehen würdest», sage ich mit bebender Stimme. «Ich habe immer gedacht, du würdest dich weigern!»
    Er lächelt, als sei es ein bitterer Scherz. «Du hast mich für einen Feigling gehalten, und jetzt freust du dich nicht über meinen Mut? Schon gut. Mein Vater ist für diese Sache gestorben, und selbst er ist erst im letzten Moment ausgeritten. Jetzt bin ich an der Reihe, jetzt muss ich gehen. Und auch ich habe es bis zum letzten Moment aufgeschoben. Wenn wir diese Schlacht verlieren, dann haben wir den yorkistischen König und seine Erben für immer auf dem Thron, und unser Haus wird kein königliches Haus mehr sein. Es geht nicht mehr darum, ob die Sache gerecht ist, sondern nur noch darum, auf welcher Seite ich geboren wurde. Der König muss König sein; dafür muss ich ausreiten. Sonst ist dein Sohn nicht mehr drei Schritte vom Thron entfernt, sondern ein Junge ohne Titel, ohne Ländereien und ohne königlichen Namen. Du und ich, wir werden Verräter auf unseren eigenen Besitzungen sein. Vielleicht überantworten sie unsere Ländereien anderen. Ich weiß nicht, was wir alles verlieren können.»
    «Wann wirst du gehen?», frage ich bebend.
    Sein Lächeln ist freudlos und bar jeder Wärme. «Ich fürchte, ich muss jetzt gehen.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Ostern 1461
    A ls sie am Morgen aufwachten, war alles still und in gespenstisches Weiß getaucht, eine Welt aus wehendem Schnee. Es war bitterkalt. Der Sturm hatte im Morgengrauen eingesetzt, und den ganzen Tag über wehte Schnee um die Standarten. Die Armee Lancasters war perfekt platziert, auf der Höhe eines langgestreckten Kamms in der Nähe des Dorfes Towton. Sie blickte hinunter in das Tal, wo wirbelnde Schneeflocken die yorkistische Armee verbargen. Es war so nass, dass die Kanone nicht schoss. Die Schneeverwehungen blendeten die lancastrianischen Bogenschützen, und die Sehnen ihrer Bögen waren nass. Sie feuerten blindlings, schossen den Hügel hinunter in den Schnee hinein. Die Bogenschützen der Yorkisten konnten die Feinde klar als Silhouetten vor dem hellen Himmel ausmachen, und so trafen ihre Pfeilsalven die Ziele.
    Es war, als hätte Gott das Palmsonntagswetter befohlen, damit es auf dem Feld, das sie Bloody

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