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Der Thron der roten Königin

Der Thron der roten Königin

Titel: Der Thron der roten Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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bei mir bist du sicher, Margaret. Ich halte den Krieg von unseren Ländereien fern, und ich mache nicht das zweite Mal eine Witwe aus dir, indem ich dem Ruhm nachhetze. Komm ins Bett und lächele für mich.»
    Ich gehe zu ihm ins Bett, wie es meine Pflicht ist, aber ich lächele nicht.
    ***
    Dann erreichen mich entsetzliche Nachrichten. Und sie kommen von Jasper. Ich hatte ihn für unbesiegbar gehalten, doch das ist er nicht. Ich hatte geglaubt, Jasper könnte nicht verlieren. Es ist schrecklich, aber es stellt sich heraus, dass er es doch kann.
    Schwester,
    wir sind besiegt, und mein Vater ist tot. Er ging mit einem Scherz auf den Lippen zum Schafott, er glaubte nicht, dass sie es tun würden; aber sie schlugen ihm den Kopf ab und steckten ihn in Hereford auf einen Pfahl.
    Ich hole Deinen Jungen aus Pembroke und nehme ihn mit auf Harlech Castle. Dort sind wir sicherer. Hab keine Angst um mich, aber ich glaube, dass unsere Sache für eine Generation verloren ist, vielleicht für immer.
    Margaret, nun kommt das Schlimmste: Es gab ein Zeichen von Gott hier am Mortimer’s Cross, und nicht für unser Haus. Gott hat uns am Himmel über dem Schlachtfeld die drei Sonnen von York gezeigt, und ein Sohn von York, der auf dem Feld das Kommando innehatte, hat uns verheerend geschlagen.
    Ich habe es gesehen. Es gibt keinen Zweifel. Über seiner Armee standen drei glänzende Sonnen, eine heller als die andere. Sie schienen durch den Dunst, erst waren es drei, und dann vereinten sie sich zu einer, deren Strahlen auf seine Standarte fielen. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, ohne Zweifel. Ich weiß nicht, was es bedeutet, und ich werde weiter für meine Sache kämpfen, bis ich es verstehe. Ich vertraue darauf, dass Gott mit uns ist, aber an diesem Tag war er nicht mit uns, so viel ist gewiss. An diesem Tag ließ er das Licht seines Antlitzes auf York scheinen. Er hat die drei Söhne von York gesegnet. Ich schreibe wieder, sowie wir sicher in Harlech sind.
    – J.
    ***
    Mein Gatte ist in London, und ich muss tagelang warten, bevor er nach Hause kommt und ich ihm erzählen kann, dass Jasper schreibt, der Krieg sei beendet und unsere Sache verloren. Als ich ihn im Stallhof begrüße, schüttelt er den Kopf über mein Geplapper. «Schscht, Margaret. Es ist schlimmer, als du denkst. Der junge Edward of York hat Anspruch auf den Thron erhoben, und sie haben den Verstand verloren und ihn zum König gekrönt.»
    Das bringt mich zum Verstummen. Ich sehe mich im Hof um, als müsste ich das geheim halten. «Zum König?»
    «Sie haben ihm den Thron angeboten und behauptet, er sei der wahre König und Erbe. Er müsse nicht auf den Tod von König Henry warten. Also hat er Anspruch auf den Thron erhoben und angekündigt, unseren König und unsere Königin aus England zu vertreiben. Darauf folgte die Krönung, bei der er geweiht wurde. Ich bin nur nach Hause gekommen, um meine Männer zu versammeln. Ich kämpfe für König Henry.»
    «Du?», frage ich ungläubig. «Schließlich doch?»
    «Ja. Ich. Schließlich doch.»
    «Warum ziehst du jetzt los?»
    Er seufzt. «Weil es nicht mehr darum geht, dass ein Untertan versucht, seinen König zur Verantwortung zu ziehen, und ich mit mir selbst uneins bin, wo ich meinem König als getreuer Untertan beistehen sollte gegen schlechte Berater. Jetzt geht es um Rebellion, offene Rebellion, und die Ernennung eines falschen Königs gegen einen wahren. Dies ist eine Sache, der ich folgen muss. Bis jetzt hat sie mich nicht gerufen. Aber York ist ein Verräter. Ich muss gegen den Verrat kämpfen.»
    Ich verbiete mir, ihm vorzuwerfen, wenn er früher ausgerückt wäre, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen.
    «Ein Stafford muss auf dem Feld stehen und für seinen König kämpfen. Unsere Standarte muss dort sein. Erst war es mein armer Bruder und dann mein ehrenwerter Vater, der in diesen Kriegswirren sein Leben gab. Nun muss ich unter dem Banner der Staffords stehen, vielleicht etwas halbherzig, vielleicht etwas unsicher. Aber jetzt bin ich der älteste Stafford, und ich muss gehen.»
    Seine Gründe interessieren mich nur mäßig. «Aber wo ist der König?»
    «Die Königin hat ihn zu sich genommen und in Sicherheit gebracht. Nach einer Schlacht bei St. Albans, die sie gewonnen hat.»
    «Die yorkistische Armee wurde geschlagen?», frage ich verunsichert. «Aber ich dachte, sie hätte gesiegt?»
    Er schüttelt den Kopf. «Nein, es war eigentlich nur eine Rauferei im Zentrum von St. Albans zwischen Warwicks

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