Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
Vom Netzwerk:
und legte so viele Pennys auf den Tisch, dass Wayland irgendwann aufhörte zu zählen und die Augen abwandte, als habe man ihm einen unanständigen Anblick zugemutet. Lachlan ließ noch ein paar mehr Münzen als Zugabe auf den Tisch fallen. «Niemand kann mich einen Knauserer nennen. Das ist der Preis, den ich für einen Sklaven zahle.»
    Schweigend stand Wayland auf. Er fühlte sich erbärmlich.
    «Komm schon, Junge, nimm es.»
    «Ihr hättet Euer Geld verschwendet. Der Hund würde nicht mit Euch gehen.»
    Lachlan sagte beruhigend: «Ich will ihn ja auch nicht als Schoßtier. Ich werde ihn nicht schonen. Wenn er erst einmal eine Woche bei mir war, wird er genau wissen, dass ich sein Herr bin, das schwöre ich. Bei Gott, es ist noch kein Welpe geboren, der sich mir nicht untergeordnet hat.» Er hob seinen Becher. «Stimmt doch, Freunde, oder?»
    Der Hund ließ mit einem Klacken seine Kiefer zusammenfahren und sprang mit einem Satz neben Wayland.
    Lachlan lachte. «Ich vermute, er würde am liebsten seine Hauer in mir versenken.» Er schlug sich auf den Oberschenkel. «Verflucht, es ist ein Verbrechen, so ein starkes Tier zu haben und es nicht kämpfen zu lassen.»
    «Komm», sagte Wayland zu Raul. «Vallon wird sich schon fragen, wo wir bleiben.»
    «Ist Vallon euer Herr?»
    Wayland ging einfach weiter und war schon halb an der Tür, als Lachlan seinen Namen noch einmal sagte. Wayland blieb stehen.
    Lachlans Hand fiel auf seine Schulter, und seine Stimme flüsterte in Waylands Ohr: «Ich habe Jungfrauen ihren Müttern abgekauft, die vor mir auf die Knie gefallen sind und mir vor Dankbarkeit die Hände geküsst haben. Gegen Silber gibt es einfach keine Einwände. Wenn ich zu deinem Herrn Vallon ginge, garantiere ich dir, dass du und dein Hund bis Mitternacht in meinem Besitz wärt.»
    Wayland sah die Goldringe an Lachlans Fingern glänzen. «Ich habe es Euch gesagt. Der Hund ist nicht zu verkaufen.»
    Lachlan versetzte Wayland einen Klaps auf den Hinterkopf. «Dann weg mit dir, und nimm deinen namenlosen Köter mit. Ich war zu großzügig. Das schlechte Licht hat ihm geschmeichelt. Jetzt, wo ich ihn besser sehen kann, muss ich feststellen, dass er zu lange Knochen hat für einen Kampfhund.»
    Sie wären ungeschoren davongekommen, wenn Raul nicht versucht hätte, das letzte Wort zu haben. «Dieser Hund ist kein Köter.»
    Lachlan hatte sich schon umgedreht, für ihn war die Sache anscheinend erledigt. «Wie würdest du denn einen Hund nennen, der zu feige zum Kämpfen ist?»
    «Er kämpft nicht, weil er es nicht muss.»
    «Sei still», zischte Wayland.
    Lachlan wandte sich an seine Freunde. «Ich gebe euch ein Rätsel auf: Ein Hund, der tut, was man ihm sagt, ohne dass man es ihm sagt, und der nicht kämpft, weil er es nicht muss.»
    Raul war rot geworden. «Der Hund tötet, was ihm in den Weg kommt. Er kämpft nicht. Er tötet einfach.»
    Wayland stöhnte.
    Lachlan strich sich übers Kinn. «Gilt das auch für Hunde?»
    Raul zuckte mit den Schultern. «Ich habe noch keinen gesehen, der sich gegen ihn behaupten konnte.»
    Lachlan grinste. «Hol Dormarth», sagte er, und Regan eilte hinaus. «Kennst du diesen Namen?», fragte er Wayland. «In der alten Religion von Irland ist Dormarth der Hund, der das Höllentor bewacht.»
     
    Lachlan nahm eine Münze auf und ließ sie auf das Häufchen zurückfallen. «Mein Angebot steht noch. Tot ist dein Hund keinen Penny mehr wert.»
    Der Atem bebte in Waylands Kehle. «Eurer auch nicht.»
    Lachlan zog eine Augenbraue hoch. «Wenn du ihn so hochschätzt, wirst du auf den Ausgang des Kampfes wetten wollen.»
    «Ich habe kein Geld zu verspielen.»
    Lachlan lachte. «Setz doch dich selbst ein. Ein ansehnlicher Kerl wie du würde in Dublin einen ganzen Topf Silber einbringen.» Er streckte die Hand aus und tätschelte Waylands Wange.
    Raul schob sich zwischen sie. «Welchen Wettkurs bietet Ihr an?»
    «Passt dir drei zu eins?»
    «Gemacht.»
    Raul kramte die wenigen Münzen zusammen, die ihm nach seiner Prasserei vom Vorabend noch geblieben waren. Lachlan beäugte sie geringschätzig. Dann wandte er sich mit einer weitausholenden Geste an die Übrigen im Raum. «Kommt her und schließt eure Wetten ab.»
    Ein paar Zechbrüder, die von der Größe von Waylands Hund beeindruckt waren, setzten ein paar Pennys auf ihn, doch Lachlans Ruf als Kenner von Kampfhunden war allgemein bekannt, und er musste den Wettkurs verdoppeln, bevor die Leute zu ihren Börsen griffen.
    «Warum bist du denn so

Weitere Kostenlose Bücher