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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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«Hauptmann, es wurde darum gewettet, wer den besten Kampfhund hat.»
    Jemand schleppte Dormarths verstümmelten Körper an Vallon vorbei. «Also ein harmloses Abendvergnügen», sagte dieser. «Gut. Nun, es tut mir leid, dass ich meine Mannschaft zurückberufe, aber anscheinend ist die Veranstaltung ja beendet.»
    Lachlan trat einen Schritt auf ihn zu. Vallon hob das Kinn. «Ja?»
    Lachlan tat so, als berühre in der Verlust Dormarths nicht. «Ihr müsst Waylands Herr sein. Bleibt auf einen Becher, bevor Ihr geht.»
    Vallon reagierte nicht auf Lachlans ausgestreckte Hand. «Wir haben einen langen Tag vor uns. Ich wünsche Euch einen guten Abend.»
    Vor der Tür packte er Wayland und Raul an der Kehle und zog sie auf die Zehenspitzen hoch.
    «Es war nicht unsere Schuld», keuchte Raul. «Der Ire wollte den Kampf um jeden Preis.»
    Vallon funkelte Wayland an.
    «Es stimmt. Der Mann hatte vor, sich zu rächen, weil ich ihm meinen Hund nicht verkaufen wollte.»
    Vallon knurrte, ließ die beiden los und ging mit langen Schritten Richtung Hafen davon. Raul rieb sich die Kehle und grinste Wayland an.
    «War doch sehr gut, wie ich das geregelt habe, findest du nicht?»
    Wayland versetzte ihm einen so gewaltigen Faustschlag, dass Raul mehrere Schritte zurücktaumelte, bevor er in den Schlamm fiel. Dort lag er und betastete seine Nase.
    «Verflucht, dafür gab es keinen Grund.»
    Wayland stand drohend über ihm. «Ich könnte dich umbringen.»
    Mit einem saugenden Geräusch rappelte sich Raul aus dem Morast hoch und tastete nach seiner Mütze. Er zog sie, schlammverdreckt, wie sie war, über den Kopf und blinzelte Wayland an.
    «Du bist der einzige Mann, von dem ich mir das gefallen lasse», sagte er und stapfte die Straße hinunter.
    Jemand lachte leise. Syth stand auf der anderen Straßenseite. Wayland rang sich ein mattes Lächeln ab, und sie trat auf ihn zu. Sie betrachteten einander wortlos und gingen dann Seite an Seite zum Hafen, ohne sich anzusehen. Sie legte ihm die Hand um die Hüfte. Wie durch Zufall rutschte ihre Hand unter seinen Kittel, sie strich ihm über den Rücken und zog dann ihre Hand zurück, als hoffte sie, er hätte es nicht bemerkt. Wayland blieb stehen, als hätte ihn das Gefühl ihrer warmen Hand auf seiner nackten Haut erstarren lassen. Dann griff er nach ihr, doch sie wich ihm aus.
    «Oh», rief sie. «Der Hund ist verletzt.»
    Der Hund leckte ihr kurz die Hand, aber seine Aufmerksamkeit gehörte der verlassenen Straße hinter ihnen. Weit im Norden war das letzte Grollen des Donners zu hören. Sie sah zu Wayland auf.
    «Es ist nicht recht, dass er keinen Namen hat.»
    «Such einen für ihn aus.»
    «Wirklich?»
    «Wirklich.»

XX
    L achlans Schiff war schon aus dem Hafen ausgelaufen, als sie am nächsten Morgen aufstanden und sich weiter um ihre Geschäfte kümmerten. Vallon heuerte einen Lotsen an, der sie nach Orkney bringen würde, ohne auf Snorris wütenden Protest zu hören. Der Statthalter hatte darauf bestanden, dass sie einen Steuermann mitnehmen sollten, der mit den trügerischen Strömungen um die Inseln vertraut war. Der Lotse hieß David, ein dunkelhaariger, melancholischer Pikte, der Englisch und Nordisch sprach und auf seinen Handelsfahrten schon jeden Hafen zwischen Lowestoft und den Färöern angesteuert hatte. Der Statthalter hatte sie auch mit Händlern aus der Gegend bekannt gemacht. Am dritten Tag nach dem Hundekampf war der Laderaum mit ihren Waren halb gefüllt. Abgesehen von den Holzbalken, führte die
Shearwater
Malz, Salz, eine Tonne Roheisen und Dutzende Tongefäße für den Haushalt.
    An diesem Abend kam der französischsprechende Sekretär des Statthalters in ihre Unterkunft und bat um ein Gespräch unter vier Augen. Vallon nahm ihn mit hinauf in sein Zimmer und schloss die Tür. Der Sekretär lehnte ein Getränk ab und zog es vor zu stehen.
    «Heute Nachmittag», sagte er, «haben wir vom Sitz des Königs in Edinburgh Nachricht von einer Bande Vogelfreier erhalten, die, nachdem sie in England gewütet haben, mit dem Schiff nach Schottland geflohen sind. Da der König die guten Beziehungen mit dem Nachbarn zu erhalten wünscht, hat er Befehl an seine Statthalter erlassen, sämtliche aus dem Süden ankommende Schiffe festzuhalten. Sofern sich der Verdacht ergibt, dass die Besatzung eines Schiffes der Beschreibung dieser Gesetzesbrecher entspricht, sollen sie zur Befragung und bis zu ihrer Auslieferung in die Hauptstadt gebracht werden.»
    Vallon ging zum Fenster hinüber

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