Der Thron der Welt
zurückschob. Als er außer Sicht war, rannte er los, um sich unter der Fichte zu verstecken. Sein Blick zuckte herum und überprüfte, dass alle seine Männer gut verborgen waren. Dann hörte er die stampfenden Schritte der herankommenden Wikinger und murmelnde Stimmen. Er schob sich tief unter die Zweige und hielt mit der Hand eine Lücke auf, durch die er die Wikinger beobachten konnte. Ihm war schlecht vor Anspannung.
Dann stapfte der Anführer auf den Hügelkamm. Der Blick aus seinen hellen Augen wanderte von rechts nach links, sein Atem bildete Nebelwolken. Er trug eine Axt über der Schulter und ein Schwert an der Seite, und ein weiteres Schwert steckte in seinem Gürtel. Schlag der Schlange das Haupt ab, flüsterte es drängend in Vallons Kopf. Doch er widerstand dem Impuls. Er wartete mit gezogenem Schwert ab. Thorfinn Wolfsatem ging keine zwanzig Fuß entfernt an ihm vorbei, der Helm baumelte an seinem Gürtel wie die Trophäe eines fremdartigen Wesens. Vallon zählte, während die Männer vorbeizogen. «… acht, neun, zehn …» Dann schloss er die Augen und küsste sein Schwert.
«Angriff!»
Helgis Schrei, gefolgt von donnerndem Hufschlag, ein verzweifelter Ruf von Drogo, und das Zischen eines einzelnen Pfeils.
Wutschnaubend trat Vallon auf der anderen Seite unter dem Baum heraus. Thorfinn stand unverletzt da und brüllte seinen Männern Befehle zu. Helgi galoppierte mit erhobenem Speer auf die feindliche Linie zu. Drogo und die anderen Reiter folgten ihm ohne rechte Ordnung.
«Ich bringe dich um», murmelte Vallon und hastete rasend vor Zorn auf den nächststehenden Feind zu.
Der Wikinger drehte sich vor Überraschung mit offenem Mund um, und Vallon stieß ihm das Schwert in den Rachen. Der Hieb verursachte ein Geräusch wie ein Hackbeil, das in einen Fleischklumpen fährt. Zähne und Blut spritzten auf. Der Wikinger schlug sich die Hände vors Gesicht und brach zusammen.
«Auf sie, Männer!», rief Vallon, der sich den Wikinger hinter seinem ersten Opfer vornahm. Der Mann drehte sich zu ihm herum. Vallon wehrte seinen Angriff ab, wich einen Schritt zurück, und führte einen Gegenangriff aus. Sein Feind fing den Hieb mit dem Schild ab. Vallon täuschte links an, dann rechts, wieder links, rechts, brachte den Mann so aus dem Gleichgewicht, erkannte die Lücke in seiner Deckung und stieß zu. Der Mann ließ sein Schwert fallen und sah an seinem Arm herab, der nur noch an einem Muskelstrang baumelte. Vallon sprang breitbeinig zurück, um die Kampfsituation neu einzuschätzen.
Es war eine Katastrophe. Die isländischen Fußsoldaten stolperten gerade erst zu ihrem Einsatz, und Helgi ritt auf der Suche nach einfachen Zielen tänzelnd mit seinen Getreuen herum. Nur Drogo und Fulk kämpften diszipliniert, ritten Steigbügel an Steigbügel gegen den Feind, der eine ließ sein Schwert links, der andere rechts hinabfahren. Thorfinn schwang seine Axt in weiten Bögen herum und brüllte seinen Männern zu, sie sollten sich um ihn sammeln.
Vallon warf einen Blick über die Schulter und sah einen Isländer davontaumeln, die Hände um einen Speer gekrampft, der aus seinem Bauch ragte. Der Krieger, der ihn getroffen hatte, wich Vallons Hieb aus und rannte zu der Gruppe um seinen Anführer. Vallon zerrte zwei Isländer weg, die auf einen gefallenen Wikinger einhackten.
«Er ist tot, ihr Narren. Alle Mann zu mir!»
Nur sieben Isländer scharten sich um ihn, zwei waren getötet worden. Vallon zählte fünf tote Wikinger, doch die übrigen hatten um Thorfinn einen Schildwall gebildet und wehrten die Reiter mit ihren Speeren ab.
«Drogo, du musst den Wall durchbrechen! Zieh dich zurück und greif erneut an. Aber dieses Mal richtig.»
Drogo warf ihm einen verzweifelten Blick zu, schien den Kopf zu schütteln, dann ließ er sein Pferd wenden und rief den anderen zu, dass sie ihm folgen sollten. Zwanzig Schritt vom Feind entfernt drehten sie um und formierten sich. Eines der Pferde war schwer verletzt. Es brach in die Knie und warf dabei seinen Reiter ab. Die Wikinger wussten, dass ihre Stellung beinahe unangreifbar war, und brüllten Herausforderungen.
Drogo wirbelte sein Schwert über dem Kopf. «Angriff!»
Vallon packte den nächstbesten Isländer am Arm. «Mir nach», rief er und rückte auf den Gegner vor.
Die Reiter waren vor ihm an dem Schildwall. Mit Kopf und Schultern über seiner Männer hinausragend sprang Thorfinn nach vorn und führte einen mächtigen Hieb aus. Eines der Pferde galoppierte davon,
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