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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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hilfst, seine Freilassung zu erreichen. Sein Kerkermeister verlangt vier Falken für seine Freiheit. Diese Falken sind größer, heller und schöner als jeder, den du im Leben gesehen hast. Sie leben weit im Norden in einem Land aus Eis und Feuer, und ihre Eigenschaften haben sich dieser Umgebung angepasst. Jedes Jahr ziehen einige dieser Prachtexemplare herunter nach Norwegen. Und in diesem Sommer wirst du an einer Expedition dorthin teilnehmen, die besten Tiere auswählen, und dich während ihrer Reise Richtung Süden um sie kümmern.»
    «Du bist dafür verantwortlich, dass sie überleben», fügte Margaret hinzu. «Wenn sie sterben, ist das Leben meines Sohnes verwirkt, und du wirst dafür bezahlen.»
    «Jag dem Jungen keine Angst ein», sagte Olbec und tätschelte Margarets Arm. Dann winkte er Wayland zu sich heran. «Stelle dir Falken vor, die so edel sind, dass nur Könige und Kaiser ein Anrecht auf sie haben. Weiß sind sie und so groß wie Adler. Du wirst weiter reisen als die meisten Ritter in ihrem ganzen Leben. Auf dem Rückweg könntest du sogar nach Jerusalem pilgern.» Olbecs Augen schimmerten. «Bei Gott, ich wünschte, ich könnte mitkommen.»
    Der größte Teil dieser Worte zog an Wayland vorüber. Er versuchte sich einen weißen Falken von der Größe eines Adlers vorzustellen. Es entstand nur das Bild eines Schwanes mit gebogenem Schnabel und Flügeln, wie die Engel sie besaßen, die ihm seine Mutter beschrieben hatte.
    Drogo klatschte höhnisch Beifall. «Was für eine exzellente Wahl: Ein törichter Falkner für ein törichtes Vorhaben. Jetzt brauchen wir nur noch die passenden Begleiter. O ja, und einen Anführer. Ich weiß, wer der Richtige ist», sagte er und deutete auf die Gestalt im Schatten, «warum schicken wir nicht Richard los?»
    «Ich würde gehen. Ich würde alles tun, um von hier wegzukommen.»
    «Wir beauftragen einen Mittelsmann», sagte Margaret. «Einen verwegenen Händler mit Erfahrungen im Norden.»
    «Über den verlierst du die Kontrolle, sobald er die Segel setzt. Und sehr wahrscheinlich siehst du ihn und dein Geld nie wieder.»
    «Drogo hat recht.»
    Wayland brauchte einen Moment um festzustellen, dass der Franke gesprochen hatte.
    Vallon stand auf. «Wenn der Atem, den Ihr fürs Reden verbraucht, Wind wäre, hättet ihr jetzt schon eine ganze Flotte nach Norwegen geblasen. Aber kein Schiff läuft ohne Kapitän aus. Nach was für einem Mann sucht Ihr? Es müsste einer sein, dem Ihr durch und durch vertrauen könnt. Ein Mann, der tapfer genug ist, sich durch den bekannten Fährnisse der Reise zu trotzen, und findig genug, um die unvorhergesehenen Gefahren zu umschiffen. Es müsste ein Mann sein, der sich seinen eigenen Weg bahnt, wenn die bekannten Straßen enden. Ihr könnt einen Mann finden, der eine dieser Fähigkeiten hat. Aber keinen, der sie alle besitzt.»
    Wayland spürte einen Luftzug im Raum. Drogo legte erstaunt den Kopf zur Seite.
    «Einen Moment lang dachte ich, du willst vorschlagen, diese Herausforderung selbst anzunehmen.»
    «Gott behüte. Dazu fehlen mir sowohl die Fähigkeiten als auch der Anreiz.»
    Margaret schlug auf die Armlehne ihres Stuhles. «Er ist ein Fremder. Sein Wort zählt nicht.»
    Doch Vallons Einwurf hatte die Stimmung verändert. Olbec scharrte mit seinem Stock über den Boden. «Ich würde mein ganzes Vermögen einsetzen, wenn sicher wäre, dass Walter dafür freikommt, aber mir scheint, als würden wir damit nur das eine verlieren, ohne das andere zu bekommen. Nein, Mylady, ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich schicke einen Unterhändler nach Anatolien, der meine Lage unumwunden darstellt und ein Lösegeld anbietet, das unseren Möglichkeiten entspricht. Was meint Ihr, Vallon? Ihr kennt den Emir; Ihr habt gesagt, er ist Walter gewogen. Er lässt doch bestimmt mit sich reden.»
    «Er ist ein vernünftiger Mann. Ich bin sicher, dass er Euer Angebot sorgfältig prüfen wird.»
    Margaret sprang auf. Ihr Blick zuckte im Raum umher. «Nachdem keiner hier etwas tun will, werde ich meine eigenen Vorkehrungen treffen.» Damit raffte sie ihre Röcke und eilte hinaus.
    Drogo nahm Olbecs Hand. «Gut gesprochen, Vater. Schon viel zu oft haben die Leidenschaften Eurer Mylady Euer Urteil getrübt.»
    Olbec sah ihn mit eisigem Blick an. «Aber nicht so sehr, dass ich deine Absichten nicht erraten könnte.»
    Da teilten sich die Vorhänge, und ein Soldat hastete herein.
    «Was ist?», fragte Drogo.
    «Guilbert ist zum Pissen hinausgegangen. Hat im

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