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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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und hatte schon beinahe aufgegeben, als sich der Lichtpunkt erneut zeigte. Ein winziges Aufflackern, etwas heller als die unendliche Bläue.
    «Was siehst du da?»
    Wayland stieg ab und deutete nach oben. «Da ist ein Vogel, meilenweit entfernt und sehr hoch. Er zieht Kreise, und man sieht ihn nur an einem bestimmten Punkt in seinem …» Er unterbrach sich, gebannt von dem hellen Reflex.
    «Kannst du ihn auch sehen? Er fliegt auf uns zu.»
    Syth starrte in den Himmel. «Glaubst, dass er es ist?»
    «Es ist ein Greifvogel, aber die Chancen, dass es der Falke ist, stehen …»
    Immer noch kreiste der Vogel, jede Kehre brachte ihn näher zu ihnen. Er flog vor die Sonne, Wayland blinzelte, verlor ihn aus dem Blick und konnte ihn nicht mehr entdecken.
    «Er ist weg.» Enttäuscht schlug er sich auf den Oberschenkel.
    Syth hob die Hand. «Dort!»
    Der Vogel schwebte in schnellem Gleitflug auf sie zu. Wayland erkannte den ankerförmigen Umriss, das silbrige Gefieder. «Er ist es! Hol die Tauben. Schnell!»
    Hastig band Syth den Korb los. Wayland ließ den Falken nicht aus den Augen. Er kam in großer Höhe in ihre Richtung, und Wayland stieß einen Ruf aus und fing an, das Federspiel kreisen zu lassen. Der Falke konnte es nicht einordnen und wurde weder langsamer, noch änderte er seinen Flugweg. Er glitt über sie hinweg und war schon beinahe außer Sicht, als er doch wieder eine Wende flog.
    Wayland warf Syth einen ungeduldigen Blick zu. «Was machst du denn so lange?»
    «Hier», sagte sie keuchend und gab ihm eine der Tauben. Wayland griff danach, ohne den Blick von dem Falken abzuwenden, der etwa eine halbe Meile westlich und ungefähr zweitausend Fuß hoch durch die Luft schwebte.
    «Glaubst du, er weiß, dass wir es sind?», fragte Syth.
    Wayland lachte vor Anspannung. «O ja. Das weiß er.» Mit zitternden Fingern tastete er in seiner Falknertasche herum und nahm eine leichte Schnur mit zwei Schlaufen an einem Ende heraus. «Binde das der anderen Taube ans Bein.»
    «Was hast du vor?»
    «Ich werfe eine Taube hoch, wenn er noch zu weit weg ist, um sie zu fangen. Damit erregen wir seine Aufmerksamkeit, und er kommt her. Und dann werfe ich die angebundene Taube hoch.»
    Der Falke hielt sich nun etwa an derselben Stelle, kreiste träge, ließ sich manchmal bewegungslos von einer Brise tragen, die am Boden nicht zu spüren war. Wayland rief nach ihm, hielt die Taube hoch und ließ sie mit den Flügeln schlagen. Der Falke flog näher heran.
    Wayland konnte schwer abschätzen, wie weit entfernt der Vogel noch war. Er senkte den Blick, um etwas zu finden, das er als Maßstab nehmen konnte, und atmete tief ein, bevor er wieder zum Himmel hinaufsah.
    Der richtige Moment war entscheidend. Wenn er die Taube zu früh losließ, würde der Falke nicht darauf reagieren, weil er wusste, dass er sie nicht erreichen konnte. Und wenn er die Taube zu spät losließ, würde der Falke sie möglicherweise schnappen und mit seiner Beute unwiderruflich verschwinden.
    Der Falke kam noch näher, hielt sich aber in derselben Höhe. Er war noch etwa eine Viertelmeile entfernt, als Wayland die Taube hochwarf. Sie flog mit kräftigem Flügelschlag geradeaus, und Wayland sah den Falken rasend schnell niederstoßen. Schon glaubte er, zu lange gewartet zu haben. Flügelrauschend zog der Falke über sie hinweg, und Wayland musste seine Augen vor dem blendenden Sonnenlicht beschirmen, um ihn im Blick behalten zu können. Eine halbe Meile entfernt schwenkte der Falke ab, stieg mit einer Kehre in den Himmel auf, und schwebte dann reglos an einer Stelle wie ein Stern, der tagsüber leuchtet.
    Wayland streckte die Hand aus. «Schnell! Gib mir die andere Taube!»
    «Ich versuche es ja. Ich kriege die Schlingen nicht …» Mit einem Schrei brach Syth ab. Wayland hörte ein Flattern, und als er entsetzt herumwirbelte, sah er die Taube hochfliegen. Sie war nicht angebunden. Mit einem Blick nach oben stellte er fest, dass der Falke den Köder nicht einmal bemerkt hatte.
    Erschrocken sah ihn Syth an. «Sei nicht böse. Meine Hände waren kalt, und die Taube hat sich gewehrt und … Oh, Wayland, es tut mir so leid!»
    Wayland war zu fassungslos, um sich zu ärgern. Verstört sah er, dass der Falke zurückflog und über ihnen schwebte, weil er nur darauf wartete, bedient zu werden. Die perfekte Position. Waylands Blick zuckte Richtung Osten.
    «Wir können es immer noch schaffen!», rief er und rannte zu seinem Pferd.
    «Wie?», schrie Syth.
    Er sprang in

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