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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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genauso treu, wie du meinem gefolgt bist.»
    Wayland schluckte. «Ja, Herr.»
    «Und jetzt beeil dich.»
    Wayland verschwand durch die Felskehle. Die Reiter warteten und schauten dabei zu den Sternen hinauf, die sich unendlich langsam auf den Horizont zubewegten. Die Welt lag in dem tiefen Schlaf, der vor der Dämmerung kommt.
    Etwas sirrte an ihnen vorbei. Vallon erhaschte einen Blick auf einen Pfeil, an dem ein weißes Band flatterte. Er spähte in die Schlucht hinunter. Die Schlange zeichnete sich als vager heller Streifen in der schwarzen Kluft ab. Die erste Galeere schob ihren Bug aus der Bucht.
    «Sie fahren los. Aufsitzen.»
    Vallon drückte seinem Pferd die Fersen in die Flanken, und sie ritten vom Fluss weg. Es war, als würden sie sich auf einen dichten schwarzen Vorhang zubewegen. Das schwache Licht führte zu mehr Täuschungen als Klarheit. «Was ist das?», flüsterte Drogo und deutete auf einen eben erkennbaren Schatten, der von einem Hügel aufragte. Es sah aus wie ein Reiter, der auf sie wartete, aber als sie vorsichtig näher ritten, stellten sie fest, dass sie ihre Waffen auf einen Busch richteten.
    Vallon gluckste in sich hinein. «Eine nützliche Lektion. Wenn uns ein Strauch zu Tode erschrecken kann, wie soll es dann erst den Kumanen gehen, wenn sie annehmen, in ihrem Lager wären bewaffnete Geister aufgetaucht.»
    Er führte sie in einem Halbkreis und hielt etwa eine Viertelmeile hinter der Felsspitze an. «Wir müssen uns nicht anschleichen. Sie werden davon ausgehen, dass wir auch Kumanen sind. Antwortet nicht, wenn sie Begrüßungen rufen. Zieht eure Schwerter nicht, bevor ihr sie damit angreifen könnt. Schlachtet sie ohne Gnade ab. Keiner darf entkommen.»
    Alle nickten schweigend. Vallon trieb sein Pferd an. Sie ritten auf die Felsspitze zu, deren Rand dunkelgrau vor dem Sternenhimmel zu erkennen war.
    «Ich sehe ihre Pferde», flüsterte Wulfstan.
    Vallon schmiegte sich dicht an den Hals seines Pferdes und spähte nach vorn. «Jetzt sehe ich sie auch.» Er tastete nach seinem Schwert.
    Sie trieben ihre Pferde zum Trab an. Die Umrisse der anderen Pferde wurden deutlicher.
    Drogo lehnte sich zu Vallon hinüber. «Wo sind die Reiter?»
    «Ganz nahe.»
    Die Pferde der Kumanen hatten sie gehört und drehten die Köpfe nach ihnen um. Eines schnaubte. Eine Pyramidenform neben den Tieren entpuppte sich als drei Lanzen, die mit den Spitzen aneinanderlehnten.
    «Dort sind sie», sagte Fulk. «Auf der Felsnase rechts von den Pferden.»
    Vallon machte ein paar Gestalten aus, die am Rand der Klippe saßen. «Bleibt in einer Reihe. Ich übernehme den links.»
    Die Kumanen hatten sie gesehen. Einer von ihnen stand auf und winkte ihnen lebhaft zu, bevor er sich wieder setzte. Als sich Vallon aus dem Sattel schwang, waren sie immer noch vollkommen von dem Schauspiel gebannt, das sich ihnen offenbar unten auf dem Fluss bot. Derjenige, den sich Vallon als Ziel ausgesucht hatte, kicherte vor sich hin und drückte den Arm seines Nebenmanns. Vallon mähte ihm das Kichern zusammen mit dem Kopf vom Hals. Einen Herzschlag später erledigte Drogo den zweiten. Der dritte war gerade dabei, sich umzudrehen, als drei Hiebe zugleich sein Dasein beendeten.
    Vallon vergeudete keine Zeit mit den getöteten Männern. Er ging in die Hocke und spähte auf das dunkel spiegelnde Wasser des Flusses hinunter. Nichts. Sein Blick zuckte stromaufwärts.
    Drogo lachte und kauerte sich neben Vallon. «Tja, immerhin sind sie gutgelaunt gestorben.»
    Vallon schlug ihm mit dem Handrücken gegen die Brust. «Und willst du wissen, warum?»
    Eine der Galeeren lag knapp hinter der Mitte der Stromschnelle auf der Seite in den schäumenden Wellen. Der Rest der Flotte war schon durchgekommen und suchte unterhalb des Katarakts nach Überlebenden.
    Drogo griff sich an die Stirn. «O nein!»
    Vallon brach das Schweigen. «Tostig, Olaf, ihr reitet flussabwärts und warnt uns, falls sich irgendwelche Reiter nähern.»
    Die Suche auf dem Fluss dauerte nicht lange. Jeder, der in der Galeere mitgefahren war und nicht schwimmen konnte, musste ertrunken sein. Die erste Galeere und die übrigen Boote sammelten sich, bildeten eine Reihe und setzten ihre Fahrt flussabwärts fort. Vallon hob den Kopf. Die Sterne im Osten verblassten zu hellem Grau.
    «Die Zeit wird knapp», sagte Drogo.
    Vallon hob den Kopf des Mannes auf, den er getötet hatte, und musterte sein erstarrtes Antlitz. Es waren kräftige Gesichtszüge umrahmt von schwarzen Zöpfen, die hinter

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