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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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einen Steuerabzug.«
    »Nicht nötig. Wir setzen es einfach mit auf die Rechnung, als Sonderauslagen.« Er sah Alric an und setzte hinzu: »Ihr habt doch nicht vergessen, dass Ihr uns noch einhundert Goldtaler schuldet?«
    »Ihr bekommt euer Geld. Ich werde meinem Onkel sagen, er soll es bereitstellen. Ihr könnt es euch in der Burg abholen.«
    »Es ist doch hoffentlich in Ordnung, wenn wir damit noch ein paar Tage warten – einfach nur sicherheitshalber?«
    »Selbstverständlich.« Der Prinz nickte.
    »Und wenn wir einen Bevollmächtigten schicken, der es für uns abholt?«, fragte Royce. Alric starrte ihn an. »Jemanden, der keine Ahnung hat, wo wir zu finden sind, nur für den Fall, dass er verhaftet wird?«
    »O bitte, seid ihr jetzt nicht ein bisschen zu vorsichtig?«
    »Keineswegs«, erwiderte Royce.
    »Da!«, rief Myron plötzlich und zeigte auf den Stall.
    Alle vier fuhren erschrocken zusammen.
    »Da ist ein braunes Pferd!«, sagte der Mönch staunend. »Ich wusste gar nicht, dass es sie auch in Braun gibt!«
    »Bei Mar, Mönch!« Alric schüttelte ungläubig den Kopf, und Royce und Hadrian taten es ihm nach.
    »Wusste ich wirklich nicht«, sagte Myron verlegen. Doch dann fragte er, immer noch aufgeregt: »In welchen Farben gibt es sie noch? Gibt es auch grüne Pferde? Blaue? Ich würde so gerne einmal ein blaues sehen.«
    Royce ging in das Wirtshaus und kam nach wenigen Minuten wieder heraus. »Scheint alles in Ordnung. Ein bisschen voll, aber ich kann auf Anhieb nichts allzu Ungewöhnliches entdecken. Alric, lasst unbedingt Eure Kapuze auf und dreht Euren Ring so, dass das Wappen auf der Innenseite des Fingers ist, oder besser noch, nehmt ihn ganz ab, bis Ihr zu Hause seid.«
    Hinter der Tür war ein kleiner Eingangsflur, wo etliche Mäntel und Umhänge an einem Wald von Wandhaken hingen. In einem Ständer daneben steckten eine Handvoll Geh- undWanderstöcke verschiedener Länge und Form. Auf einem Bord über den Haken lag ein Sortiment schäbiger Hüte und Handschuhe.
    Myron blieb stehen und sah sich mit großen Augen um. »Ich habe von Wirtshäusern gelesen«, sagte er. »In Pilgergeschichten verschlägt es einige Reisende in ein Wirtshaus, wo sie den Abend damit verbringen, sich von ihren Reisen zu erzählen. Die beste Geschichte soll gewinnen. Es ist eines meiner Lieblingsbücher, obwohl es dem Abt nicht so recht war, dass ich es las. Es ist ein bisschen unanständig. In mehreren Geschichten geht es um Frauen und zwar nicht gerade auf die züchtigste Art.« Aufgeregt überflog er die Gästeschar in der Wirtsstube. »Sind hier auch Frauen?«
    »Nein«, antwortete Hadrian betrübt.
    »Oh. Ich hatte gehofft, eine zu Gesicht zu bekommen. Schließen sie sie ein, weil sie so kostbar sind?«
    Hadrian und die anderen brachen in Gelächter aus.
    Myron sah sie verwundert an und sagte dann achselzuckend: »Na ja, es ist auch so wunderbar. So viel zu sehen! Wonach riecht es hier? Doch nicht nach Essen, oder?«
    »Pfeifenrauch«, erklärte Hadrian. »Im Kloster gehörte das wohl nicht zu den gern gesehenen Zeitvertreiben.«
    Ein halbes Dutzend Tische füllten den kleinen Raum. Die eine Wand dominierte ein etwas windschiefer Kamin; an Haken am Kaminsims hingen silberne Kannen. Daneben befand sich der Schanktisch, der aus rohen, nicht entrindeten Aststücken gezimmert war. Von den etwa fünfzehn Gästen äugten ein paar flüchtig zu den Neuankömmlingen hinüber. Die meisten waren rauhe Burschen, Holzfäller, Landarbeiter und fahrende Kesselflicker. Der Pfeifenrauch kam von einer Handvoll knurrig dreinblickender Männer, die in der Nähe des Schanktischs saßen. Er hing als herb riechende Wolke aufKopfhöhe im gesamten Raum und mischte sich mit dem Geruch der brennenden Holzscheite und dem lieblichen Duft backenden Brots. Royce führte die drei zu einem freien Tisch am Fenster, wo sie die Pferde draußen im Blick hatten.
    »Ich werde uns etwas bestellen«, erbot sich Hadrian.
    »Schön ist es hier«, verkündete Myron, dessen Blick in der Gaststube umherflog. »So viel los, so viele Gespräche. Im Kloster war Sprechen bei den Mahlzeiten nicht erlaubt, darum war es immer totenstill. Natürlich haben wir diese Regel umgangen, indem wir uns per Zeichensprache verständigten. Das hat den Abt schier wahnsinnig gemacht, weil wir uns eigentlich ganz auf Maribor konzentrieren sollten. Aber es gibt nun mal Situationen, in denen man einfach jemanden bitten muss, einem das Salz zu reichen.«
    Hadrian war kaum bis zum

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