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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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Schanktisch gelangt, als er jemanden bedrohlich nah in seinem Rücken spürte.
    »Ihr solltet besser aufpassen, junger Freund«, flüsterte eine Männerstimme.
    Hadrian drehte sich langsam um und schmunzelte, als er den Mann erkannte. »Brauche ich nicht, Albert. Ich habe einen Schatten, der es für mich tut.« Hadrian zeigte auf Royce, der von hinten an den Vicomte herangetreten war.
    Albert, der einen dreckigen, verschlissenen Umhang mit hochgeschlagener Kapuze trug, drehte sich um und sah in Royces finster blickendes Gesicht. »War ja nur ein Scherz.«
    »Was macht Ihr hier?«, flüsterte Royce.
    »Mich ver –«, setzte Albert an, verstummte dann aber, weil der Schankwirt eine Kanne mit schäumendem Bier und vier Trinkkrüge herüberschob.
    »Habt Ihr schon gegessen?«, fragte Hadrian.
    »Nein.« Albert blickte sehnsüchtig auf die Bierkanne.
    »Kann ich noch einen Trinkkrug und eine weitere PortionEssen haben?«, fragte Hadrian den massigen Mann hinter dem Schanktisch.
    »Klar«, sagte der Wirt und stellte einen weiteren Trinkkrug dazu. »Ich bringe das Essen rüber, wenn es fertig ist.«
    Sie gingen wieder zu ihrem Tisch, den Vicomte im Schlepptau. Albert musterte Myron und Alric neugierig.
    »Das ist Albert Winslow, ein Bekannter von uns«, erklärte Hadrian, als Albert sich einen Stuhl vom Nachbartisch herüberzog. »Und das sind –«
    »Kunden«, sagte Royce schnell, »also keine Gespräche über Geschäftliches, Albert.«
    »Wir waren die letzten Tage … unterwegs«, sagte Hadrian. »Gab es in Medford irgendwas Besonderes?«
    »Und ob«, sagte Albert leise, während Hadrian Bier einschenkte. »König Amrath ist tot.«
    »Ach?« Hadrian gab vor, überrascht zu sein.
    »Die DORNIGE ROSE ist geschlossen worden. Soldaten sind durch die Unterstadt gestürmt, haben Leute zusammengetrieben und eingesperrt. Schloss Essendon und die Stadttore sind von einer kleinen Armee abgeriegelt. Ich bin gerade noch weggekommen.«
    »Eine Armee? Wofür?«, fragte Alric.
    Royce bedeutete ihm, sich zu beruhigen. »Was ist mit Gwen?«
    »Der geht’s gut – glaube ich«, antwortete Albert und sah dabei Alric neugierig an. »Jedenfalls ging es ihr gut, als ich sie zuletzt gesehen habe. Sie haben sie befragt und ein paar von ihren Mädchen in die Mangel genommen, aber das war alles. Gwen hat sich Sorgen um euch gemacht. Hat euch wohl schon vor Tagen zurückerwartet, von eurem … Ausflug.«
    »Wer sind ›sie‹?«, fragte Royce; seine Stimme hatte einen eisigen Ton.
    »Na ja, königliche Wachsoldaten, aber zusammen mit einem ganzen Haufen neuer Freunde. Ihr wisst doch, diese Fremden in der Stadt, über die wir schon vor ein paar Tagen gesprochen haben? Die sind teilweise mit den königlichen Soldaten marschiert, also arbeiten sie wohl für den Kronprinzen, würde ich meinen.« Wieder sah der Vicomte Alric an. »Sie haben die ganze Stadt durchkämmt und Fragen nach zwei Dieben gestellt, die von der Unterstadt aus operieren. Da habe ich mich lieber absentiert. Ich habe die Stadt verlassen und mich nach Westen aufgemacht. Es war überall das Gleiche. Überall Patrouillen. Sie haben Wirtshäuser und Schänken auf den Kopf gestellt, Leute hinausgeschleppt. Bisher war ich ihnen immer eine Nasenlänge voraus. Das Letzte, was ich gehört habe, ist, dass jetzt in Medford nach Einbruch der Dunkelheit Ausgehverbot herrscht.«
    »Ihr seid also einfach nach Westen geritten?«, fragte Hadrian.
    »Bis hierher. Das hier ist das erste Gasthaus, das ich gefunden habe, wo sie nicht das Unterste zuoberst gekehrt haben.«
    »Das erklärt, weshalb hier so viel Betrieb ist«, bemerkte Hadrian. »Ratten, die das sinkende Schiff verlassen haben.«
    »Ja, viele Leute haben befunden, dass Medford kein so gastlicher Ort mehr ist«, erklärte Albert. »Ich habe mir gedacht, ich bleibe ein paar Tage hier, mache mich dann wieder auf den Rückweg und erkunde unterwegs, wie die Lage ist.«
    »Hat man irgendwas über den Prinzen oder die Prinzessin gehört?«, fragte Alric.
    »Nichts Besonderes«, antwortete der Vicomte. Er trank, wobei sein Blick immer noch auf dem Prinzen ruhte.
    Die Hintertür des Wirtshauses ging auf, und eine schlanke Gestalt kam herein. Es war ein dreckiger, zerlumpter Bursche mit einer Mütze, die eher wie ein Sack aussah. Er hielt einenkleinen Geldbeutel an die Brust gepresst. Der Mann blieb kurz stehen, sah sich nervös in der Gaststube um und ging dann schnell ans Ende des Schanktischs, wo ihm der Wirt im Tausch gegen den Geldbeutel

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