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Der Tod aus dem Norden

Der Tod aus dem Norden

Titel: Der Tod aus dem Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieso?«
    »Denken Sie daran, daß die Wikinger auch die Küsten Afrikas bereist haben.«
    »Himmel, wie konnte ich das vergessen. Klar, sie sind überall herumgekommen.«
    Der Geruch war geblieben. Auch der Wind konnte den Gestank von Schwefelgasen nicht vertreiben. Die Nadeln steckten in einem Körper, der bis auf einen lederartig wirkenden Lendenschutz nackt war. Von der Statur her war der Schwarze eher zu klein. Suko konnte sich vorstellen, daß er einmal ein Medizinmann oder Zauberer gewesen war.
    »Wollen wir ihn nicht hierlassen und untersuchen?« erkundigte sich der Geistliche.
    »Das wäre nicht gut.«
    »Wohin dann mit ihm?«
    »Das ist die Frage. Ich würde gern ein ruhiges Plätzchen suchen. Bei diesem Sturm aber…«
    »Doch, Inspektor, das finden wir.«
    »Und wo?«
    Castor antwortete diesmal nicht spontan. »Wissen Sie, manchmal heiligt der Zweck die Mittel. Ich dachte da an meine Kirche. Wäre das nichts für uns?«
    Der Chinese staunte, dann lächelte er. »Sie sind gut, Reverend. Ich bin mir sogar sicher, daß es der richtige Ort ist, wo er seine Magie nicht einsetzen kann.«
    »Sie reden so, als würde er leben.«
    Suko nickte und deutete auf die Nadeln. »Ja, Reverend. Dieser Mensch, der seit tausend Jahren tot ist, liegt zwar bewegungslos und wie tot vor uns, er lebt aber trotzdem und wartet eigentlich nur darauf, von uns geweckt zu werden.«
    »Wie ist das möglich?«
    »Schwarze Magie, Reverend. Es gibt tatsächlich die Wesen, die wie tot aussehen, es aber nicht sind. Man bezeichnet sie auch als Zombies!«
    »Zombies?« Castor wischte über seine Stirn. »Das will mir nicht in den Kopf!« rief er. »Da bricht bei mir eine Welt zusammen, Inspektor. Ich… ich kann da nicht folgen.«
    »Mir fiel es damals auch schwer, doch glauben Sie mir, Reverend, man muß sich damit auseinandersetzen. Nur wenn man darüber Bescheid weiß, kann man etwas tun.«
    »Das sollten wir auch!«
    Mit dieser Bemerkung hatte der Geistliche das Kommando gegeben. Beide Männer wußten, daß ihnen noch ein langer Weg bevorstand. Sie mußten die Puppe durch den Wald zu ihrem Wagen schleppen und darauf achten, daß sie keine der Nadeln verloren. Suko nahm sie an den Schultern, Castor hielt die Beine fest. Schon beim Aufstehen erwischte sie die Bö. Brutal schlug der Wind gegen ihre Körper, brachte sie ins Schwanken. Sie hatten große Mühe, die Gestalt zu halten.
    In der nächsten halben Stunde schafften die beiden Männer so etwas wie ein Wunder.
    Ohne daß die Puppe einen Kratzer bekommen oder eine Nadel verloren hätte, erreichten sie den Jeep, wo nur der Platz auf der schmalen Rückbank blieb.
    Jetzt erwies es sich als Vorteil, daß der Schwarze von der Körpergröße her kleiner war. Er paßte auf den Sitz, wobei zu hoffen war, daß er keine der Nadeln verlor.
    Der Reverend hatte die Tür nicht geschlossen. Neben dem Fahrzeug war er stehengeblieben. Suko saß bereits auf dem Beifahrersitz, als Castor die Nadel mit spitzen Fingern berührte. Mehr durch Zufall zog er die Nadel heraus.
    Das sah auch Suko. Er wollte den Geistlichen warnen, doch es war zu spät. Über dem Fahrzeug entstand ein Blitz, und die Luft begann zu flimmern.
    Wie aus heiterem Himmel fielen die beiden schwerbewaffneten Wikinger aus dem Zeitloch und griffen an…
    ***
    Zum Glück befand ich mich im Training. Der Job verlangte mir körperlich alles ab. So war ich es auch gewohnt, innerhalb kürzester Zeit zu reagieren.
    Ich spürte schon den Luftzug der schädelzerschmetternden Keulen, als ich auf die Planken schlug. Die Keulen verfehlten mich. Ich war neben den Ruderbänken liegengeblieben, nicht weit von der Mastplattform entfernt. Im Liegen hatte ich die Beretta gezogen und feuerte auf den ersten Wikinger.
    Die Kugel erwischte ihn dicht unter dem Haaransatz. Sofort kam ich wieder hoch. Über die Bordwände kletterten weitere Krieger.
    Einer zielte mit einem Pfeil auf mich. Er stand auf der Bordwand und hielt sich mit einer artistischen Geschicklichkeit.
    Meine Kugel war schneller. Der Aufprall fegte ihn zurück in der Wasser, wo er gurgelnd versank.
    Von der Seite her wirbelte eine weitere Keule auf mich zu. Ich zog den Kopf ein, der Wikinger fiel mir entgegen. Ich hämmerte ihm die Beretta gegen das Kinn, was er nicht mehr verkraftete und schreiend liegenblieb. Zwei sprangen mir in den Rücken.
    Die Treffer trieben mich nach vorn. Schließlich räumte ich noch einen weiteren aus dem Weg und dachte für einen Moment daran, daß ich mich ebenso

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