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Der Tod des Landeshauptmanns

Der Tod des Landeshauptmanns

Titel: Der Tod des Landeshauptmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eugen Freund
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werden sollte. Noch war das nicht in einem regulären Einsatz erprobt worden, aber Computeranimationen hatten sich als vielversprechend herausgestellt.
    „Ich arbeite gerade an einem System, das die Lenkung eines Fahrzeuges auf Befehl unbrauchbar macht. Wenn wir das Teil in ein Auto einbauen, dann sieht ein Sabotageakt wie ein Unfall aus“, erzählte Jakov. „Wir haben es sogar schon einmal ausprobiert, auch wenn Sie darüber noch nirgends etwas gelesen haben: Auf diese Art brachten wir einen militanten Palästinenser zur Strecke. Er krachte mit seinem Wagen gegen eine Hausmauer – weil er in einem alten Peugeot unterwegs war, dachten alle, irgendetwas am Auto musste gebrochen sein. Dabei haben wir mit Hilfe einer Fernzündung einfach die Lenkstange gesprengt. Na ja, drüben in der Westbank gibt es ja auch kaum technische Einrichtungen, die einen derartigen ,Unfall‘ so rekonstruieren könnten, dass man herausfinden könnte, was da tatsächlich passiert ist.“
    Jasmin Köpperl traf zehn Minuten später als geplant im Restaurant am Alten Platz ein. Sie war auf den letzten Metern auf eine Freundin gestoßen, die sie natürlich gleich auf die Schramme auf Jasmins Wange ansprach. Sie merkte auch, dass Jasmin nervös und – das wollte sie ihr freilich nicht sagen – leicht verwirrt wirkte. Trotz mehrfacher Anläufe schaffte sie es aber nicht herauszufinden, was mit Jasmin los war, warum sie so irritierend rasch und abgehackt sprach. Solange sie selbst nicht hinter das Geheimnis (gleich verbesserte sie sich selbst: hinter die Geheimnisse) gekommen war, wollte Jasmin aber mit niemandem anderen als Bugelnik darüber sprechen, was ihr in den vergangenen Tagen widerfahren war.
    Kriminalkommissar Franz Bugelnik hatte einen Eckplatz ausgesucht, der nicht nur schlecht einsehbar war – sie selbst hatte ihn erst entdeckt, als sie zum zweiten Mal den Raum umrundete –, sondern wo auch niemand ihrer Konversation folgen konnte. Er stand auf, als Jasmin auf ihn zukam: Seinem kriminalistischen Gespür blieb nicht verborgen, dass Jasmin etwas Ungewöhnliches mit sich trug. Sie gab ihm die Hand, ihr schien, als würde er sie besonders einfühlsam drücken, dann setzten sie sich und sie entschuldigte sich für die Verspätung. Das gab ihr gleichzeitig die Gelegenheit, einmal tief durchzuatmen und sich zu fassen. „Frau Köpperl, ist alles in Ordnung mit Ihnen? Ich sehe Ihnen an, Sie …“ Aber er kam nicht einmal bis zum Ende des Satzes. Aus ihr brach es heraus, als müsste sie nach einem schweren Essen alle Schleusen ihres Körpers öffnen. Sie vertraute sich Bugelnik ohne Einschränkungen an: So gut sie sich erinnerte – und der Kriminalist half ihr mit gezielten Fragen, wenn sie einmal ein Detail nicht mehr wusste –, erzählte sie von ihrer Entführung, der Fahrt im Kofferraum, dem Haus, in das sie verschleppt wurde und das ihr so vertraut erschien, den Fesseln, den Schlägen, der Nacht auf dem Boden, bis hin zur plötzlichen Freilassung inklusive der unerwarteten Entschuldigung. Und natürlich erwähnte sie auch noch das Taxi, mit dem sie dann wieder nach Hause gefahren war. Bugelnik konnte sich fürs Erste auch keinen Reim auf diese Geschichte machen; dass es etwas mit dem Verschwinden von Stefan Stragger zu tun hatte, war ihm schon klar geworden, bevor Jasmin erwähnte, dass die Männer nach ihm und seinem Verbleiben gefragt hatten. In der Zwischenzeit war die Kellnerin aufgetaucht, doch Jasmins Hunger war auf die Größe einer Tagessuppe zusammengeschrumpft. Mehr, das spürte sie, würde sie im Moment nicht schlucken können.
    „Erinnern Sie sich an irgendetwas, und wenn es noch so unerheblich ist, das Herr Stragger Ihnen erzählt hat, bevor er verschwunden ist?“, fragte Franz Bugelnik, als sich die Kellnerin wieder entfernt hatte. Jasmin dachte nach. Sie versuchte genau zu rekonstruieren, wie die letzten Tage mit Stefan verlaufen waren, worüber sie gesprochen hatten. Doch das meiste war sehr persönlich, und das Intime, das sie auch behandelt hatten, wollte sie schon gar nicht preisgeben. Dann fiel ihr etwas ein, sie wusste freilich nicht, ob das von irgendeinem Interesse sein würde. „Stefan hat vor ein paar Tagen, ich weiß nicht mehr genau, wann das war, ich habe dem ja auch gar keine so große Beachtung geschenkt, Stefan hat so eine Bemerkung über einen Kollegen gemacht. Irgendwas war da mit einer Deutschlandreise …“ „Stefan war in Deutschland?“ „Nein, nicht er, Oberst Kropfitsch.“
    Auch wenn

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