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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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sich die Folgen klarzumachen versuchte.
    »Sir? Sind Sie noch dran?«
    »Ja, Shirley. Sie haben dieses Testament noch niemandem gezeigt, oder?«
    »Nein, Sir!« Novello klang gekränkt.
    »Gut. Noch irgendwas gefunden, was nützlich sein könnte?«
    »Nur ihr Handy.«
    »Okay. Wo sind Sie jetzt, Shirley?«
    »Im Gang vor der Intensivstation.«
    »Ausgezeichnet. Bleiben Sie dort. Notieren Sie sich jeden, der irgendwas mit ihr zu schaffen hat, und machen Sie keinen Hehl daraus. Ich schicke jemanden vorbei, der Sie ablösen wird, dann kommen Sie so schnell wie möglich hierher. Zum Zeitvertreib können Sie überprüfen, wen Miss Brereton heute angerufen hat, wer sie angerufen hat und wann. Schaffen Sie das?«
    »Denke schon, Sir«, kam es von Novello im gelangweilten Ton von jemandem, der es gewohnt ist, mit dem Handy Fotos zu schießen, während er Sudokus löst, Nickelback hört und Mails abruft.
    »Gut, vor allem aber lassen Sie Brereton keine Sekunde aus dem Auge. Wenn Sie pinkeln müssen, lassen Sie sich eine Flasche geben!«
    Den saloppen Ausdruck wählte er bewusst, um seinem Befehl Nachdruck zu verleihen. Bei Dalziel wäre eine solche Redeweise kaum wahrgenommen worden.
    Statt sich wieder in den Salon zu begeben, ging er nach draußen. PC Scroggs ging in Habtachtstellung. Charley Heywood saß mittlerweile auf dem Rasen und unterhielt sich ernsthaft mit jemandem. Nicht mit Godley. Ihr Gefährte war ein großer, breitschultriger, glattrasierter junger Mann. Vom Heiler war nichts zu sehen.
    »Wer ist das?«, fragte er Scroggs.
    »Miss Heywoods Bruder, Sir. Dachte, das geht schon in Ordnung, schließlich ist sie mit dem Superintendenten gekommen.«
    Manche Dinge änderten sich nie. Selbst wenn der Fürst der Finsternis mit dem Superintendenten eintraf, wäre das Passierschein genug für alle nachfolgenden gehörnten und behuften Neuankömmlinge.
    Ihm wurde bewusst, dass Scroggs ihn furchtsam ansah.
    »Ja, schon gut«, sagte er. »Tut Ihnen der Rücken weh oder was? Sie stehen so steif herum. Ich würde mich mal darum kümmern, Junge. Therapeuten gibt es hier ja zuhauf.«
    Damit ließ er den verwirrten Constable stehen und ging zur Einsatzzentrale, wo er Seymour und Bowler vorfand.
    Letzterem reichte er den Umschlag mit den Fotos. »Der Mann«, sagte er, »ist Dr. Feldenhammer. Vergrößern Sie den besten Ausschnitt vom Gesicht der Frau, entfernen Sie den Doktor, und fahren Sie damit zum Avalon. Könnte sein, dass sie letzten Herbst dort Patientin gewesen ist. Wahrscheinlich eine Inderin. Wir wollen sie identifizieren. Aber seien Sie diskret. Hören Sie sich um, ob Sie Gerüchte aufschnappen, aber setzen Sie keine in die Welt.«
    »Gut«, sagte Bowler, der es als Zeichen auffasste, dass ihm vergeben war.
    Pascoe wandte sich an Seymour. »Dennis, ich will Sie oben in der Klinik haben. Lösen Sie Novello ab. Sie passen auf Clara Brereton auf. Sie lassen niemanden in ihre Nähe, wenn kein triftiger medizinischer Grund vorliegt. Und haben Sie auch ein Auge aufs Personal, okay?«
    »Ja, Sir. Nehme an, es gibt dafür einen triftigen ermittlungstechnischen Grund, warum ich das mache?«
    Pascoe lächelte. »Tut mir leid. Ich denke, sie wurde vielleicht angegriffen, und ich will nicht, dass es noch mal passiert. Und jetzt gehen Sie!«
    »Hallo«, hörte er hinter sich. »Wir haben schon wieder das Vergnügen, Pete.«
    Er drehte sich um. Vor ihm stand mit fröhlichster Miene Frodo Leach, der Leiter der Spurensicherung. Pascoe ging mit ihm nach draußen und erklärte, was sich zugetragen hatte.
    »Also, ist sie gefallen, oder wurde sie gestoßen? Wird nicht leicht sein, das festzustellen, Pete, aber wer mag schon leichte Sachen.«
    »Wäre zur Abwechslung auch mal ganz nett«, sagte Pascoe. »Noch etwas, falls sie gestoßen wurde. In der Felswand gibt es eine Höhle, in der sich der Täter vor der Flucht hätte verstecken können. Sehen Sie sich die mal genauer an. Die junge Frau dort drüben kann Ihnen zeigen, wo sie ist.«
    Er deutete auf Charley Heywood.
    »Wunderbar. Entspannen Sie sich, mein Chef, die Experten nehmen die Sache in die Hand.«
    »Freut mich zu hören! Wenn Sie dort fertig sind, werfen Sie noch mal einen Blick auf Lady Denhams Schlafzimmer in der Hall.«
    »Dachte, Ihre Leute hätten das schon durchsucht?«
    »Es ist ihnen gelungen, eine Geheimschublade im alten Schreibtisch zu übersehen. Einer von meinen Leuten hat sie zum Glück später entdeckt.«
    »Ich liebe Geheimfächer!«, sagte Leach. »Was hat Ihr

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